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ocean7 3/2019

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Britische Jungferninseln. Painkiller, Palmenstrand, Paradies für Yachties. Istrien. Petticoat statt Windbreaker, Städtetrip vom Wasser aus. Sun Odyssey 319. Die kleinste Segelyacht von Jeanneau mit Kielschwert im Test am Bodensee. Greenline 39. Der grüne Star (Hybrid oder rein Elektro) aus Slowenien, probegefahren vor Portorož. Klassik-Boote. Die Lebensgeschichte der ältesten noch existierenden 10-m2-Rennjolle. Zweite Chancen. Ein Boesch-Wrack und 96 benachteiligte Jugendliche – eine Schicksals-Symbiose. Das macht Schule. Österreichische Segelschulen mit außergewöhnlichen Angeboten. 100 Jahre Hans Hass. Der bedeutendste Meeresforscher Österreichs im Porträt.

Segelschulen

Segelschulen international Blick über die Grenzen Gardasee. Es ist so etwas wie die Mitfahrgelegenheit in einem Rallyeoder Formel-Rennwagen, nur mit der Hand am Lenkrad oder dem Fuß am Gaspedal. Wer einen Ausflug an den Gardasee plant und eine Leidenschaft für Segeln besitzt, der sollte einen Abstecher zur Super Sail Academy nach Malcesine machen. Ob im Alleingang oder als Gruppe: es gibt die Möglichkeit, mit einem der beiden X40-Katamaranen aus der Extreme Sailing Series (verwendet bis zur Saison 2015, Anm.) über den Lago zu jagen. Als Segler, ein gebunden in die Arbeit am 40-Fuß-Geschoss, und nicht nur als Gast. è www.supersailacademy.it Groß, schnell, extrem: Extreme 40-Segeln auf dem Gardasee. Neuer Trend: Bootesharing auf Seen Vom Doppeltrapez unter Gennaker … … zum Sundowner direkt am Neusiedler See. CH/AUT. Angefangen hat alles mit dem Sharing-Modell der Schweizer Sailbox – binnen weniger Jahre wurde verteilt auf die gesamte Schweiz eine Flotte von 32 Yachten aufgebaut. Nun ist die Idee auch in Österreich angekommen. Neben boats2Sail bietet auch Pannonia Sailing in Neusiedl am See und Weiden Lago 26 zur Anmietung – mit und ohne Skipper – an. Ein Modell, das immer mehr auch in anderen Landesteilen Österreichs aufgegriffen wird. So bieten Paul Schmalzl und der vier fache Olympiateilnehmer Nikolaus Resch auch am Wörthersee Teil haber schaf ­ ten an verschiedenen Segel- und Elek tro booten in einem etwas abgewandelten Modell an. „Mit Share a Boat ermöglichen wir einer breiteren Klientel das un ­ beschreibliche Erlebnis See und machen die Anschaffung und Erhaltung eines Bootes wieder erschwinglich“, so die zukunftsweisende Message aus Velden am Wörthersee. è www.pannonia-sailing.eu è www.shareaboat.at Der Name verpflichtet Wolfgangsee. Florian Raudaschl, seines Zeichens Olympiateilnehmer in London 2012 sowie mehrfacher Europa- und Staatsmeister, übernahm vor einigen Jahren die Segelmacherei von Vater Hubert, Olympia-Medaillengewinner und Rekordteilnehmer. Seit einem Jahr liegt auch das Sportcamp Raudaschl in St. Wolfgang mit Segel-, Surf- und Wasserskischule in seinen Händen, übernommen von Onkel Walter Raudaschl. „Wir haben es geschafft, die über Jahrzehnte aufgebaute Tradition der beiden Familienbetriebe ins neue Jahrtausend zu führen. Ab dem heurigen Frühjahr bieten wir ein foilendes Einhand-Einsteigerboot an, im Windsurfen sind wir schon von Anfang an in der ,fliegenden Szene‘ mit dabei“, skizziert Florian Raudaschl die Herausforderungen der letzten Jahre. In der Vermietung finden sich neben den Segel-Bundesliga erprobten Sunbeam 22.1 auch Katamarane und sportliche Jollen bis hin zum Finn. è www.sportraudaschl.atl Fliegen für jedermann. Und jede Frau. Foto: Quant Boats 44 3/2019

Wissen und Meer Sicherheitsmuffel an Bord? Immer wieder erlebe und höre ich an Bord: „Geh bitte, jetzt, wo’s so schön bläst, muss ich den Life belt anziehen“ oder „Mein Gott, die Rettungsweste ist ja so unpraktisch“ und auch „Da schwitze ich doch so, muss das jetzt sein“, manchmal aber auch „Der immer mit seinem Sicherheitsvogel …“, beliebig fortsetzbar! Foto: Shutterstock Rettungswesten gibt es viele, Leben hat man nur eines. Gottfried Titzl Rieser ist Ausbildungs referent des Yacht Club Austria, dem größten Yachtclub Österreichs. Er ist passionierter Fahrtensegler und hat insgesamt so um die 20.000 See - meilen in seinen Log - büchern dokumentiert. Sein Motto: „Die See ist der beste Lehrmeister!“ kolumne@ocean7.at Eine kleine Geschichte darf ich vorausschicken: Wir sind auf der Überfahrt von Korfu nach Murter auf Höhe Otranto – wo die Adria eng, kabelig und unruhig wird. Der Wind frischt auf, um die 30, in den Böen immerhin 35 Knoten. Es ist stockfinster. Ich muss zum Mast, Probleme beim Lümmelbeschlag. Ich klariere Großbaum und Segel, da passiert es: Das Bug knallt in eine Welle, ich mache eine Rolle seitwärts über die Reling und hänge außenbords, mit einem Fuß und einer Hand kann ich mich gerade noch festklammern – mein Lifebelt hat mich an Bord gehalten. Die Lehre aus dieser Geschichte: Gehe niemals bei Wellengang und Wind ohne Rettungsweste oder Lifebelt samt Lifeline aufs Vorschiff! Wir turnen gerne da herum, wir sind ja keine Weicheier, Warmduscher, was auch immer. Leider vergessen wir dabei, dass wir nur ein Leben und eine Gesundheit haben. Es gibt verschiedene Rettungswesten, unterschieden wird nach Auslösefunktionen und Tragekomfort. Die Feststoffwesten sind zwar hinsichtlich Tragekomfort nicht sehr beliebt, aber funktionieren garantiert, wenn man ins Wasser fällt. Die aufblasbaren Rettungswesten sind viel komfortabler zu tragen, allerdings gibt es manchmal Fehler beim Auslösemechanismus. Salz ­ tabletten können bei Spritzwasser, z. B. bei Arbeiten am Vorschiff oder starker Luftfeuchtigkeit, ungewollt die Rettungsweste auslösen, UML- Systeme sind etwas sicherer, weil sie eine Art Papier als Auslöser haben und das Hammar-System löst überhaupt erst durch Wasserdruck aus. Rettungswesten müssen unbedingt ohnmachtsicher sein, Schrittgurte, Blitzlichter und eine Sprayhood haben. Bei viel Wind ist die Gefahr des Ertrinkens gegeben, weil der Sprühnebel des Wassers eingeatmet wird. Wenn ein AIS-System an Bord installiert ist, dann kann auch die Rettungsweste mit AIS- Sender ausgerüstet werden. Der Lifebelt ist bei Automatik-Rettungswesten fixer Bestandteil. Moderne Rettungswesten sind vorgeformt, sodass durch Gurt und Rückenteil ein bestmöglicher Tragekomfort gegeben ist, da liegen auch die Preisunterschiede. Hinsichtlich Größe des Auftriebs gibt es unterschiedliche Zugänge. Für Erwachsene empfehle ich Westen ab 150 KN, je größer die Weste, desto schneller dreht sie den Überbordgegangen in die sichere Rückenlage. Allerdings ist eine große Weste auch unhandlich, man muss dann Luft über ein Mundstück ablassen. Der Lifebelt ist ein Brustgeschirr, ähnlich wie es Bergsteiger beim Klettern verwenden. Auch hier gibt es verschiedene Modelle, beim Kauf soll man darauf achten, dass ein Schrittgurt integriert ist. Unabdingbarer Bestandteil dieser ganzen Sicherheitsthematik ist die Lifeline oder auch Sorgleine genannt. Die Lifeline hat zwei oder drei Sicherheitskarabiner, so ist gewährleistet, dass man beim Umhängen immer eingepickt bleibt. Nur Sicherheitskarabiner verhindern ein unabsichtliches Aushängen. Im Mittelmeer und speziell in der Adria finden wir kaum Strecktaue auf der Charteryacht. Im Norden dagegen ist das Strecktau standardmäßig auf jeder Yacht angeschlagen – die wissen schon warum. Strecktaue sind flache Gurtbänder, die vom Heck bis ans Vorschiff angeschlagen werden. Ein Gurt hat gegenüber einer Leine den Vorteil, dass er flach an Deck liegt und die Gefahr des Stolperns oder Umknickens nicht sehr hoch ist. · Ich empfehle jedem Charter- Skipper eine eigene Rettungsweste. Die kann er sich nach seinen Bedürfnissen aussuchen, einstellen und verwenden. Der Yacht-Eigner hat sowieso sein eigenes Modell an Bord. · Ein Paar Strecktaue gehören in jede Skippertasche, stand ardmäßig so um die zwölf Meter lang. Sollte die Länge nicht passen, kann man sie mit Leinen verlängern. · Jeder verantwortungsvolle Skipper sollte ein Sicherheitstraining absolvieren – Angebote gibt es genug und man lernt dabei auch den richtigen Umgang mit den Rettungsmitteln. „ Goldene Regel auf jeder Yacht: Eine Hand fürs Schiff, eine Hand fürs Leben!“ 3/2019 45

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