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ocean7 3-2017

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In Montenegro: Vom alpinen Kotor im Norden bis zu den kilometerlangen Sandstränden im Süden – plus die wichtigsten Marinas im Überblick. Um die Welt: 13 Österreicherinnen schafften den großen Törn around. Im Bootsgarten: So gelingt das Garteln an Bord. In der Mausefalle: Weltumsegler Wolfgang Hausner im Sturm ohne Strom. Elan GT5: Dass man mit einer Elan auch mal vom Gaspedal gehen kann, beweist die neue GT5 "Gran Turismo“. Ladies only: Der Verein Blue Water Womans Challange lädt Frauen zum Segeln (lernen) und zum Stammtisch in Graz und Wien ein. Tenkara: Die japanische Kunst des Fischens – zelebriert in Lappland. Damenwahl: 9 ocean women und ihre Lieblingsreviere. Seafaring 44: Die Long-Distance-Motoryacht mit großem Herz für die ganze Familie.

Tenkara-Fischen Der

Tenkara-Fischen Der erste Fis Tenkara ist die japanisch-puristische Form des Fliegenfischens. Hoch oben in der stillen Einsamkeit Lapplands angewendet, hat dieser Sport meditativen Charakter. Text und Fotos Kirsten Panzer 34 3/2017

ch Wie oft schon habe ich die Angel achteraus gehalten, die Schnur hinter dem Boot hergezogen. Über Köder wurde diskutiert, über Blinker, Gewichte, Dicke und Länge der Leine. Oft kam der Gedanke auf: „Und wenn einer anbeißt? Wer kümmert sich um den Fang? Am Haken und dann?“ Doch es hat nie sollen sein. Gebissen hat selbst in fischreichsten Revieren keiner. Der Fisch musste bei den Fischern gekauft werden. Da war er auch frisch, aber eben nicht selbstgefangen. Wenn’s vom Boot aus nicht klappt, dann vielleicht vom Ufer aus? Und vielleicht auch nicht gleich am Meer sondern erst einmal am Fluss? Ein Versuch war es wert! Also ab nach Schweden, genauer hoch in den Norden hinauf nach Lappland, dorthin wo die Fische bei jedem beißen und der Vindelälven als einziger der nordschwedischen Flüsse noch ungezähmt vom norwegisch-schwedischen Grenzgebirge hinab in Richtung Meer tobt. Das Meer, den Bottnischen Meerbusen zu erreichen, ist ihm allerdings nicht vergönnt. Rund 20 Kilometer vor der Küste vereinigt er sich bei Umeå mit dem Umeälven und verliert so seine Selbstständigkeit. Vielleicht ist das gut so, denn so verfolgt mich das Fischerpech vielleicht nicht bis ins Land hinein. Ab in die Wildnis, nicht auf Untiefen achten, sondern auf Baumwurzeln und tiefhängende Äste. Eigentlich müssten sich Rutenspitze und Angelschnur in den Zweigen und Blättern verhaken, zumal wir mit der Fliege fischen wollen. Eben ganz anders als beim Segeltörn, denn wenn man schon die Fangart ändert, dann richtig. Tenkara heißt die Art des Fliegenfischens, bei der man ganz ungezwungen und frei durch die Ein samkeit marschieren kann – die Rute lässt sich teleskopartig zusammenschieben, auf eine Rolle wird verzichtet. Die minimalistischste Art des Fliegenfischens. Tenkara – vom Himmel schwebend Uralt ist diese Art zu fischen, älter als die Rolle an der Rute und auch nach deren Entwicklung nie ganz verschwunden. In Japan kamen extra - lange, biegsame Bambusruten zum Einsatz. Mit ihnen ließen sich die Fliegen besonders vorsichtig und zielgerichtet auf der Wasseroberfläche platzieren. Und so passt der Name für unsere Art besonders gut: Tenkara. „Vom Himmel schwebend“. So soll die Fliege, der Köder, mit einem Wurf der langen Leine aufs Wasser treffen. Doch einfach ist das nicht! Das fängt schon mit dem Stand an. Den Hang hinunter und über die glitschig-kugeligen Steine weiter hinein ins Flussbett – ein Balanceakt, der dank des festen Schuhwerks, das noch über den Füßling der Watthose gezogen und fest verschnürt wird, dann Foto: Shutterstock Beim Tenkara-Fischen sind nur Rute und Leine erlaubt, die Rolle ist tabu. 3/2017 35

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