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ocean7 3-2017

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In Montenegro: Vom alpinen Kotor im Norden bis zu den kilometerlangen Sandstränden im Süden – plus die wichtigsten Marinas im Überblick. Um die Welt: 13 Österreicherinnen schafften den großen Törn around. Im Bootsgarten: So gelingt das Garteln an Bord. In der Mausefalle: Weltumsegler Wolfgang Hausner im Sturm ohne Strom. Elan GT5: Dass man mit einer Elan auch mal vom Gaspedal gehen kann, beweist die neue GT5 "Gran Turismo“. Ladies only: Der Verein Blue Water Womans Challange lädt Frauen zum Segeln (lernen) und zum Stammtisch in Graz und Wien ein. Tenkara: Die japanische Kunst des Fischens – zelebriert in Lappland. Damenwahl: 9 ocean women und ihre Lieblingsreviere. Seafaring 44: Die Long-Distance-Motoryacht mit großem Herz für die ganze Familie.

Bootsgarten Foto:

Bootsgarten Foto: Shutterstock Kein Katzengras: Der Kletterspinat wächst für Frauchen und Herrchen. Rechts: Was ein guter Salat werden will, braucht große Kübel. Sprossen hingegen wachsen schnell und sind gutes Wok-Gemüse. Sprossensalat à la Pitufa Zubereitungszeit 72 Stunden (bis die Sprossen groß genug sind) + 10 Minuten Zutaten für 2 Portionen – 300 g Blattsalat (am besten frisch aus dem Bootsgarten oder zumindest frisch vom Markt) – zwei Handvoll selbstgezogene Linsensprossen – fein geschnittener Parmesan (oder welcher Käse gerade im Mini-Market erhältlich ist) – 1 Zweig Minze aus dem Bootsgarten Dressing: – Saft einer halben Zitrone – 1 Teelöffel Senf – Olivenöl – 1 Messerspitze Salz Zubereitung Salat waschen, in mundgerechte Stücke reißen, rund um den Teller drapieren. In die Mitte eine Handvoll Linsensprossen, darauf geschnittenen Käse verteilen und fein gehackte Minze darüberstreuen. Dressing in einer Schale anrühren und (gerecht) auf beide Teller verteilen. Guten Appetit! Tipp Wenn man gerade Früchte an Bord hat (z. B. Mangos, Äpfel, Birnen, Papayas etc.) kann man dem Salat mit ein paar Fruchtstücken eine exotische Komponente verleihen! Ich habe auch schon Tomatenpflanzen auf anderen Booten gesehen, diese sind aber doch recht anspruchsvoll und es dauert, bis man die Früchte seiner Arbeit ernten kann. Bei langen Aufenthalten in abgelegenen Gebieten habe ich auch schon mit Salat experimentiert, dafür braucht man aber entsprechend große Kübel, die beim Segeln nicht sehr praktisch sind. Erde und Dünger Als durchschnittlicher Europäer kann man Gartenerde praktisch in kleinen Säcken beim nächsten Baumarkt erstehen. Ich musste mangels Baumärkten am Ende der Welt auch schon mit Kübel und Schauferl auf die Suche nach guter Erde gehen. Damit nicht allerlei Ungeziefer seinen Weg als blinder Passagier an Bord findet, empfiehlt es sich bei dieser friedlichen Form des Landraubs die Erde entweder mehrere Tage einzufrieren oder sie in kleinen Portionen im Ofen zu backen. Die Nährstoffe sind in kleinen Töpfen übrigens sehr schnell aufgebraucht, man sollte daher von Anfang an düngen, sonst werden die Pflanzen bald blass und das Wachstum lässt deutlich nach. Wasser und Getier Mit Wassermacher-Wasser ist nicht gut Kirschen essen, weil schon ein geringer Restanteil von Salzen in der Blumenerde schnell zu einer tödlichen Dosis für die Pflanzen heranwächst. Stark chloriertes Wasser beeinträchtigt das Wohl der grünen Freunde ebenfalls, am liebsten trinken sie gesammeltes Regenwasser. Wenn man geschlossene Töpfe verwendet, muss man aber aufpassen, dass die Wurzeln nicht wegen Staunässe abfaulen – besser weniger und dafür öfter gießen. Viele hätten gern einen Bootsgarten, trauen sich aber aus Angst vor Insektenplagen nicht. Gut, ich hatte schon so manche Ameiseninvasion – 32 3/2017

Do it yourself Sprossen – gesundes Fastfood an Bord Frisch gezogene Sprossen schmecken nicht nur als Salat, sondern auch als knackiges Gemüse in Wok-Gerichten oder Sandwiches. Wegen ihres schnellen Wachstums sind besonders Linsen und Mungbohnen praktisch, in Bioläden findet man aber unzählige andere Samen wie Soja, Radieschen, Alfalfa, Kresse, Karotten etc. – fast jedes Gemüse schmeckt auch in Sprossenform. Im Fachhandel findet man diverse Anbaugerätschaften, wir ziehen unsere Sprossen in einfachen Plastikboxen mit Deckel (damit keine Insekten den Proteinwert heben) an einem hellen, warmen Platz, aber nicht in der direkten Sonne: – eine Handvoll Samen/Körner über Nacht in einer Plastikbox mit ausreichend Wasser einweichen – am nächsten Morgen das Wasser abgießen und die Samen gut durchwaschen – Sprossen zwei- bis dreimal täglich waschen und das Wasser abgießen (die Restfeuchtigkeit genügt für ihr Wachstum) – bei Linsen und Mungobohnen kann man je nach Temperatur bereits ab dem zweiten Tag ernten (die restlichen Sprossen weiterhin regelmäßig waschen und weiter wachsen lassen) aber das ist anderen Fahrtenseglern auch ohne Garten passiert. Als Vorsichtsmaßnahme verteile ich regelmäßig Ameisen- und Küchenschabenfallen auf dem Boot – das ist in den Tropen ohnehin Usus. Grün an der Grenze Wir hatten quer durchs Mittelmeer, in der südlichen Karibik und im Ostpazifik noch nie Probleme mit Beamten, die unseren Garten wegen Quarantänebestimmungen beanstandet hätten. In Ländern wie Neuseeland und Australien sind die Bestimmungen hingegen so strikt, dass Pflanzen (zusammen mit einem Großteil des Vorratsschapps) routinemäßig konfisziert und vernichtet werden. Es zahlt sich also aus, sich vor dem Einklarieren über die örtlichen Bestimmungen zu informieren. Denn lieber noch einen letzten großen Salat zubereiten und verspeisen statt für die zwangsweise Vernichtung der grünen Freunde auch noch zur Kasse gebeten zu werden – das schmeckt besser. TV an Bord Ja, ja, ich weiß, das ist etwas, das man an Bord nicht wirklich braucht. Aber ich stelle die ketzerische Frage: Braucht man unbedingt eine Hochsee-Segelyacht? Also, ich habe bereits 2006 eines der ersten LED-TV- Geräte an Bord eingebaut (damals noch im Format 4:3 und im Vergleich zu heute ein Stromfresser), ein Antennenkabel für Sat nach achtern verlegt, wo ich neben dem Landstromanschluss eine Sat-Schüssel mit Saugfuß ansteckte, die ich im Hafen z. B. am Elektrobock fixieren konnte. Wenn man viel Zeit an Bord verbringt, gewinnt dieser bescheidene Komfort doch an Bedeutung. Der neue 24-Zoll (60 cm) Reflexion2471 LED-TV mit 12 V-Anschluss, den ich aufgrund der optimalen Eckdaten gewählt habe, benötigt lediglich 25 Watt (soviel wie eine alte Glühlampe für ein Positionslicht) und ist extrem flach. Dies ist wichtig, um auch die Backbord- Schranktüren ungehindert öffnen zu können. Zusätzlich habe ich ein HDMI-Kabel zum Navitisch verlegt, wo ich mein Notebook, auf dem ich umfangreiche Video- und Musikdaten mitführe, anschließen kann. Außerdem kann ich so über unser WLAN auch via PC Nachrichten oder Filme aus diversen Mediatheken über den Fernseher abspielen. Aufgrund dieser komfortablen und zugleich stromsparenden Konfiguration benötigen wir die mitgeführte Sat-Schüssel kaum noch, da mittlerweile fast überall flächendeckend Breitband-Internet zur Verfügung steht. Und auf See brauchen wir kein Fernsehen, da haben wir tatsächlich Wichtigeres und Besseres zu tun. Deshalb würde ich auch nie eine hässliche, sündteure, nachgeführte Sat-Antenne montieren, die im Süden ohnehin nur einige Transponder empfängt. Aber via Internet können wir die ganze Welt empfangen und an verregneten Hafentagen auch einmal gemütlich News und Tatort schauen. LED-TV an Bord. Horst Kainz ist stolzer Besitzer einer Sunbeam 40, der Apollonia II​, und Do-it-yourself- Experte an Bord. kolumne@ocean7.at 3/2017 33

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