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OCEAN7 2017-01

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Mild bis Wild: Göttliche Erfahrungen im Ionischen Meer. Was hunzt, was funzt: Bord-Equipment im Echt-Test auf Langfahrt. Boot Düsseldorf: Die Highlights 2017. Schweizer Präzision: Die Saphire 27 Cruise im Segel-Härtetest am Vierwaldstättersee. Best of Boat: Die Gewinner 2017. Plus: Schutzraum in der Antarktis, Palmensterben am Mittelmeer, Korruption in der Dritten Welt und vieles mehr lesen Sie in der Ausgabe 1/2017 des OCEAN7-Magazins.

OCEAN7Service Ausrüstung auf einer Fahrtenyacht Was hunzt, 44 OCEAN7 01/2017 | Jänner/Februar 2017

Equipment was funzt? Das harsche Umfeld von Salzwasser, hoher (Luft-)Feuchtigkeit, Temperaturen jenseits der 30 Grad und einer unbarmherzig prasselnden Tropensonne stellt sämtliches Material einer Fahrtenyacht auf die Probe – und zwar ohne Pause. Nach fünf Jahren Dauertest in den Tropen macht die Crew der Pitufa einen Rundgang über das ganze Boot und zieht Bilanz. Welche Ausrüstungsgegenstände haben sich bewährt und sind weiterzuempfehlen, was hat Ärger gemacht und was hätte besser gar nicht mit auf die Reise gehen sollen? Text und Fotos: Birgit Hackl und Christian Feldbauer Vom Bug zum Heck auf Deck: Ankergeschirr. Wir beginnen unseren Rundgang am Bug bei unserem 25 kg schweren Bügelanker, ein Modell, auf das wir uns in praktisch allen Ankersituationen verlassen können und das wir wärmstens weiterempfehlen. Eine schwere 10-Millimeter-Kette bringt zusätzliche Sicherheit (empfehlen wir allen Cruisern über 36 Fuß). Im Dauereinsatz beginnt eine verzinkte Kette bald zu rosten, wir haben uns trotzdem gegen Inox entschieden, da dieses irgendwann heimtückisch spröde wird und dann ganz unerwartet brechen kann. Wir sind in der glücklichen Lage, gleich vier Bugroller zu haben, so ist auch Platz für einen Reserveanker und wir können immer noch einen weiteren Anker (als Heckanker verwenden wir einen nur 11 kg leichten verzinkten Klappanker) bequem über die Ankerwinsch an Bord ziehen. Rigg und Segel. Pitufa ist eine kuttergetakelte Slup und wir sind mit der Furlex-Rollreffanlage für unsere Genua sehr zufrieden. Unser Kuttersegel ist so klein und dementsprechend leicht zu handhaben, dass eine Rollreffanlage dafür übertrieben wäre. Perfekt wäre das Rigg, wenn wir Platz für eine zweite Rollreffanlage am Bug hätten, denn dann könnten wir die klassische Passatwindbesegelung – Backbord und Steuerbord je eine Genua ausgebaumt – ganz einfach bei Vorwindkursen aufziehen. Unsere Furlex-Anlage hat aber zumindest zwei Rillen, sodass wir zwei Genuas gleichzeitig aufziehen und gemeinsam aufrollen können – ein Aufwand, den wir vor der Abreise aber nur betreiben, wenn wir uns recht sicher sind, dass großteils mit einem Vorwindkurs zu rechnen ist. Pitufas zwei Spinnakerbäume kommen aber nicht nur bei dieser Passatwindbesegelung gleichzeitig zum Einsatz. Es ist auch praktisch, wenn man bei hin- und herdrehenden raumen Winden die Genua ohne große Umbauten von einem fix angeschlagenen Spi-Baum Backbord zum anderen auf Steuerbord wechseln kann. Vor unserer Abreise haben wir noch einen neuen Segelsatz (durchgelattetes Groß und 150-%ige Genua) anfertigen lassen und sind froh, dass wir uns für das Angebot der kroatischen Firma Dustom (www.dustom.com) entschieden haben, denn auch nach fünf Jahren Dauereinsatz sind die Segel in einem hervorragenden Zustand. Bei Kursen am Wind bevorzugen wir die Kombination eines kleineren, hochgeschnittenen Yankees mit dem Kuttersegel. Der Lazybag, den wir damals für das durchgelattete Groß anfertigen ließen, hat sich als sehr praktisch erwiesen und schützt das Segel perfekt. Beim Anfertigen (lassen) von Lazybags, Sprayhoods, Biminis etc. sollte man gut darauf achten, dass nicht nur hochqualitatives Sunbrella verwendet wird, sondern dass auch der Faden und die Reißverschlüsse entsprechend robust sind. Bewährt haben sich bei uns nur Reißverschlüsse ohne Metallteile, aus UV-beständigem Kunststoff, mit groben Zähnen – und auch dann sollte man die Verschlüsse einmal im Monat bewegen und mit Vaseline oder ähnlichem schmieren, sonst geht bald nichts mehr. Für eine wirklich lange Lebenszeit der Reißverschlüsse sollten sie am besten unter Sunbrella versteckt sein. Ein überdimensioniertes Rigg gibt ein sicheres Gefühl auf See. Die meisten Fahrtensegler sind wie wir darauf bedacht, das Material zu schonen und reffen sehr konservativ. Trotzdem ist es angenehm zu wissen, dass unsere extrastarken Wanten auch im Fall einer überraschenden Bö nicht ins Wanken kommen (z. B. 12 mm Unterwanten, 10 mm Oberwanten). Pitufas Mast ist von einem Spinnennetz aus Reserve-Falls umgeben. Wir nutzen sie im Buchtmodus, um das Dinghi über Nacht seitlich am Rumpf aus dem Wasser zu heben, aber auch, um schwere Einkäufe und Kanister an Bord zu hieven. Beim Segeln ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir nicht in den Mast klettern müssen, falls ein Fall reißt oder sich selbstständig macht – wir könnten vorübergehend einfach ein anderes verwenden. Jänner/Februar 2017 | OCEAN7 01/2017 45

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