OCEAN7Service 1 Auch der Walhai ist ein Plankton-Konsument den hunderten Hai-Arten gibt es etliche, die ohne wesentliches Gefahrenpotential von Tauchern und Schnorchlern an ihren Urlaubsorten beobachtet werden können. Erhöhter Pulsschlag ist auf alle Fälle bei der ersten Hai-Begegnung garantiert, auch wenn der Hai nur einen Meter groß ist. Unter Wasser sieht er ohnehin größer aus, und die Tatsache, dass es ein Hai war, lässt ihn in der Erinnerung gleich nochmal ein Stück wachsen. Nachdem viele Touristen diese eleganten Raubfische in ihrem Lebensraum sehen wollen, sind Riff-Haie vor den Resorts vieler tropischer Inseln und an speziellen Tauchplätzen nicht nur geduldet, sondern erwünscht und geschützt. Die daraus erzielten Einnahmen durch den Tourismus sind die nachhaltige Alternative zu dem zerstörerischen und brutalen Handel mit den Flossen der Haie für Suppen. nach Groß-fischen Ausschau hält. Der Napoleon ist stationär, daher mit einiger Sicherheit in seinem Revier anzutreffen. Neugierig und daher gut anzulocken, besticht er durch seine Farbenpracht und entwickelt im Alter ein markantes Kopfprofil. Mit bis über zwei Metern Körperlänge und 3 Napoleon-Fisch. Neben den großen Zackenbarschen ist es vor allem der Napoleon-Fisch, Cheilinus undulatus, der das Herz jedes Unterwasserfotografen höher schlagen lässt, wenn er 4 48 OCEAN7 06/2016 | November/Dezember 2016 2
Flaggschiff-Arten 5 6 massivem Körperbau zählt er zu den eindrucksvollsten Bewohnern steiler Außenriffe. Er hat noch einen weiteren Vorzug, der ihm jedoch zum Verhängnis wird: Er ist schmackhaft. Das ist der Grund, warum seine Bestände in vielen Riffen stark zurückgehen. Er wird gefangen und zu Spezialitäten-Restaurants vor allem in Hongkong und Singapur exportiert, wobei der Lebendtransport am gewinnträchtigsten ist. Dort kann der Gast, der es offenbar nötig hat, unter verschiedenen Körperteilen des lebenden Gefangenen wählen. Am teuersten und prestigeträchtigsten sind die wulstigen Lippen des unglücklichen Fisches. Auch in diesem Fall ist Tauch-Tourismus eine alternative Einkunftsquelle, bei der der Fisch nicht nur einmal, sondern jahrelang gewinnbringend und umweltfreundlich genützt werden kann. 7 1 Sanfter Riese. Der Walhai, Rhincodon typus, ist mit bis zu zwölf Meter Länge der größte aller Haie. Eine Begegnung mit ihm zählt zu den absoluten Höhepunkten jedes Taucherlebens. 2 Schiffshalter. An der Flanke des Schwarzspitzen-Riffhais hat sich ein Schiffshalter, Echeneis sp., festgesaugt und wird auf diese Weise ohne eigenen Energieaufwand transportiert. Mit einer gefurchten Haftscheibe auf ihrem Kopf saugen sich diese Fische an Haien, Rochen, Walen, Schildkröten und versuchsweise auch mal an Tauchern fest. 3 Begleitschutz. Eine Schule junger Gold Stachelmakrelen, Gnathanodon speciosus, findet im geöffneten Maul des Mantas Schutz vor Freßfeinden. Diese sogenannten Pilotfische nützen den großen Begleiter zu ihrer eigenen Sicherheit. 4 Wegwerf-Wirtschaft. Dieser Manta wurde von Fischern getötet und seine Flossenspitzen wurden abgeschnitten. Sie dienen als Köder für den Fang von Tigerhaien. Sollte ein Tigerhai an die Angel gehen, werden auch ihm die Flossen abgeschnitten und für Haifischflossen-Suppe an den asiatischen Markt verkauft. 5 Auf Patrouille. Zwei Schwarzspitzen-Riffhaie, Carcharhinus melanopterus, patrouillieren das Riff entlang. Es sind zwei Weibchen, erkennbar an den nicht vorhandenen Claspern der Bauchflossen. 6 Aristoteles‘ Irrtum. Das unterständige Maul der Haie führte zur irrigen Annahme, dass sich Haie in Rückenlage drehen müssten, um zu fressen. Durch die spätere Möglichkeit der direkten Beobachtung unter Wasser wurde dieser Irrtum geklärt. 8 7 Charakterkopf. Der Napoleon-Fisch, Cheilinus undulatus, erreicht mit über zwei Metern Länge eindrucksvolle Größen. Der ausgeprägte Stirnhöcker adulter Tiere erinnert an den Napoleon-Hut des französischen Kaisers, daher der deutsche Name dieses größten aller Lippfische. 8 Besucher kommen. Dieser Napoleon-Fisch erwartet schon die Taucher des Safari-Bootes. Für ihn sind die Taucher eine willkommene Abwechslung. Umgekehrt sind für die Taucher die großen Napoleon-Fische ein sehr beliebtes Foto Motiv. Eine klassische Win–Win-Situation. November/Dezember 2016 | OCEAN7 06/2016 49
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