Aufrufe
vor 7 Jahren

OCEAN7 2016-04

  • Text
  • Weltumsegler
  • Fahrtensegeln
  • Sonnenschutz
  • Mittelmeer
  • Hass
  • Meeresforschung
  • Hoorn
  • Chalkidiki
  • Kythnos
  • Syros
  • Portwein
  • Fluss
  • Douro
  • Portugal
  • Lateinersegel
  • Axopar
  • Katamaran
  • Motorboot
  • Kykladen
  • Bavaria
Stefan Detjen testete für OCEAN7 die neueste Motoryacht aus Giebelstadt und er berichtet, was an der R40 Fly alles tatsächlich innovativ und revolutionär ist. Ein junges Seglerpaar auf Weltumsegelung gibt Tipps, wie man richtig ankert.

OCEAN7Revier Porto Vila Nova de Gaia Weiter den Blick in die Landschaft genießen, langsam an ihr vorbeituckern – entlang der schmalen, engen Flussläufe und hohen Granitwände, der Schieferhänge und der Weinterrassen, der Xisto, die sich in Längsrichtung der Landschaft anpassen. Sie wurden und werden noch immer von Hand gezogen. Maschinen wären an den Hängen vollkommen überfordert. Nicht nur wegen des Gefälles, sondern auch wegen der vielen mal langen, mal ganz kleinen Mulden, deren Formen sich die Linien exakt anpassen, als wären sie mit dem Lineal gezogen. Hin und wieder unterbrochen von ein paar Längsreihen, das aber eher selten. Das Lesen der Trauben ist übrigens Frauensache, die Männer wären dabei zu grob, erklärt man den Besuchern auf dem Weingut Nova. Sie werden hauptsächlich für die schwereren und groben Arbeiten eingesetzt. Sie dürfen die schweren Kiepen tragen. Wenn man von Pinhão in westliche Richtung zum Meer hin fährt, zeigt sich der Fluss auch abwärts als sehenswert. Dass es dort auch Wein gibt, braucht nicht weiter erwähnt zu werden. In Régua beispielsweise kann man auf der Quinta da Aregos nicht nur Torráo Der alte Portwein wird auf etwa 15 Grad gekü 1 Flachbau an Mies van der Rohe, dann wiederum tauchen Villen im oberitalienischen Stil auf, dazu noch ein paar Zypressen und eine Enge, die fast nicht erkennbar ist. Der Douro scheint zum See zu werden. Die Wälder reichen ans Ufer heran. Angler nehmen mit Reihern den Konkurrenzkampf auf. Dann wieder ein Funkspruch. Für die Schleusen muss man sich anmelden, was aber gern auch die Charterfirma übernimmt. Wieder eine schwarze Wand voraus, schnell die Leinen um die gelb markierten, mit auf- beziehungsweise abschwimmenden Poller gelegt, auf Slip und fest. Es geht ganz einfach. Und schon schließt sich das hintere Tor. 38 Meter geht es nach unten. Die Eclusa do Carrapatelo ist die größte oder besser höchste Schleuse Europas. Sich hier hoch- oder runterbringen zu lassen ist ein Erlebnis. Ein Wasserfall ergießt sich innerhalb des dunklen Tores hinunter ins Schleusenbecken. Es wird kalt. Die Sonne reicht nicht bis hier hinunter. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich die Höhe des oberen Flussbettes vorzustellen. 2 hervorragend essen, sondern auch den Arbeitern beim Stampfen der Trauben zuschauen. Rot färbt sich dann der Bottich, wenn sie vorsichtig den Saft herauspressen, aus dem später der Portwein wird, der in den Gewölben jahrelang lagert: Ruby, Reserva, Vintage und die 10, 20, 30 oder 40 Jahre alten Tawnys. Die Yacht wartet derweil in Laufweite. Die Landschaft verändert sich. Der Fluss wird breiter, die Bebauung abwechslungsreich. Mal erinnert ein weißer, lichter Und dann, ganz am Ende der Flusstour auf den Spuren des alten Portweins (den man übrigens ganz im Gegensatz zur landläufigen Meinungen nicht mit Zimmertemperatur trinkt, sondern auf etwa 15 Grad gekühlt) kommt noch ein weiteres Highlight hinzu: Porto – eine Stadt, die gerade aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und inzwischen mit all den anderen Wochenendmetropolen mithalten kann. Doch am besten erlebt man auch sie erst einmal vom Douro aus, fährt an ihrer hippen 18 OCEAN7 04/2016 | Juli/August 2016

Peso da Régua Covas do Douro Pinhão xxxxxxx Ferradosa Carrapatelo 3 4 von Kennern hlt serviert Uferpromenade vorbei und als ganz besonderes Erlebnis unter der zweistöckigen, 385,25 Meter langen Stahlbrücke Ponte Dom Luís I. hindurch. Ein Konstrukt von 1886, das stark an den Eiffelturm, das Wahrzeichen nicht nur von Paris, sondern der ganzen französischen Nation, erinnert. Das verwundert nicht weiter, wenn man bedenkt, dass ihr Konstrukteur Théophile Seyrig zuvor mit Gustav Eiffel eine Brücke weiter flussaufwärts gebaut hat. Industriedesign trifft auf natürlichen Genuss. In den Kellern des Weingutes W. & J. Graham’s in Vila Nova de Gaia, das durch die Brücke mit Porto verbunden wird, reifte der Portwein schon, als es den Brückenschlag noch lange nicht gab. Die Weine sind preisgekrönt, der Vintage Port liegt auf Platz 1 und der älteste Portwein hier, der in den Gewölben lagert, stammt aus dem Jahre 1868. 148 Jahre ist er alt. Damals wurden die Weinfässer noch auf Rabelos, auf hölzernen Kähnen, den Fluss hinuntergebracht. Brach ein Schiff in den ungestümen Stromschnellen entzwei, dienten die nur halb gefüllten, aufschwimmenden Fässer auch zur Rettung der Besatzung. Vermutlich haben sie sich genseitig gerettet und so die Weintradition des Douro am Leben erhalten. 1 Steinmauern und Weinreben, fast schon wie in Oberitalien. 2 Stählerne Brücken verbinden auch bei Porto die Ufer des Duoro. 3 Warten auf das perfekte Alter – Weinregale in den Kellern der Quinta Nova. 4 Heute sind die Rabelos nicht mehr mit Weinfässern, sondern mit Ausflüglern auf dem Duoro unterwegs. Portugal/Douro Chartern. Die portugiesische Charterfirma FeelDouro, die ihren Stammsitz in der Marina in Vila Nova de Gaia hat, bietet seit 2013 Charteryachten auf dem Douro an. Ihre Charterflotte besteht aus sechs Motoryachten, von denen fünf bareboat verchartert werden: Zwei Greenline 33, zwei Greenline 40 und ein Lagoon 39-Katamaran. Nur die schnittige 13,55 Meter lange Ruby, wie alle Schiffe nach den Portweinen der Region benannt, gibt es nur mit Crew. Neben ihren Liegeplätzen gleich neben dem Firmensitz bietet FeelDouro inzwischen auch eigene, kostenlose Liegeplätze direkt in dem kleinen Städtchen Pinhão. Von hier aus ist es ein Katzensprung direkt in geschützte Weinregion. Wer nur wenig Zeit hat, sollte dort starten, dann noch ein Stück weiter nach Osten fahren und von dort dem Flusslauf nach Porto folgen. Transfers können über die Charterfirma organisiert werden: FeelDouro, Rua da Praia (Douro Marina 9, 4400-555 Vila Nova de Gaia, Portugal. Tel. +351-915-915089. info@feeldouro.com, www.feeldouro.com, www.facebook.com/feeldouro. Von Österreich aus kann eine Bootstour durch das Portwein - gebiet unter anderem über die Charteragentur Master Yachting gebucht werden: Yachtcharter 1a, 97286 Sommerhausen. Tel. +49 9333-90440-0,. www.master-yachting.de Reisezeit. Im Tal des Douro ist eigentlich das ganze Jahr über Saison. Auch ein Törn zur Winterzeit hat seinen ganz besonderen Reiz. Zwischen Januar und März herrscht im Allgemeinen Winterruhe, bis am 22. März die neue Saison beginnt. Hochsaison ist während der Ferienzeit Juli bis August. Ab September wird es wieder ruhiger auf dem Fluss, wobei es eigentlich nie wirklich trubelig zugeht. Dann und bis in den Oktober hinein ist eigentlich die perfekte Zeit, um die Weingüter zu besuchen. Einschränkungen gibt es während der Wintermonate, in den die Schleusen zum Teil geschlossen haben. Der Douro kann dann allerdings ab Pinhão noch zwischen den Schleusen befahren werden. Die Charterfirma gibt über deren Öffnungszeiten Auskunft. Weingüter mit Restaurants, Verkauf und Besichtigungen. Quinta Nova. Luxury Winery House, Quinta Nova, 5085-222 Covas do Douro, Portugal. Tel. 00351-254730430, quintanovalwh@amorim.com, www.quintanova.com Quinta da Pacheca, Pacheca Hotel Events & Gourmet, Cambres 5100-424 Lamego, Portugal. Tel. 00351-254 331 229, reservas@quintadapacheca.com, www.quintadapacheca.com W. & J Graham’s, Graham’s Port Lodge, Rua do Agro 141, 4400-281 Vila Nova de Gaia, Portugal, Tel. 00351-223- 776484/485, grahams@grahamsportlodge.com, www.grahms-port.com Juli/August 2016 | OCEAN7 04/2016 19

Ocean7 Magazin

Blog

© 2017 by Ocean 7, Satz- und Druck-Team GmbH - Impressum und Privacy