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OCEAN7 2016-03

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OCEAN7 testet Overblue44, ein Katamaran zum Chillen und Wohlfühlen, trotz gewöhnungsbedürftigem Äußeren. Außerdem in dieser Ausgabe: Reportagen über die Grenadinen in der Karibik, die Philippinen und Erfahrungen einer Langfahrt.

OCEAN7Service Unterwegs auf Überfahrten ziehen wir immer einen kleinen Tintenfischköder an einer Schleppangel nach. Wir verwenden nur eine einfache Handrolle, auf der allerdings eine extra-dicke Nylonschnur aufgerollt ist, denn die Seemonster des Pazifik haben uns schon diverser Köder entledigt. Weit draußen auf offener See haben wir meist wenig Glück (Cruiser, die schon Jahrzehnte unterwegs sind, berichten, dass es vor Zeiten der Überfischung noch viel einfacher war zu angeln …), in der Nähe von Inseln ziehen wir aber gestandene Thunfische, Makrelen, Bonitos, Mahi-Mahi (Goldmakrelen) und Wahoos auf Deck, die gleich am Achterdeck gemordet und zerlegt werden. Alles, was wir nicht innerhalb einer Woche vertilgen können, wird eingekocht und bessert später in Ankerbuchten den Speiseplan auf. Vorsichtshalber angeln wir in Lagunen nicht, denn in vielen tropischen Gebieten sind die Rifffische wegen Ciguatera (einem Nervengift) ungenießbar. 1 Schweinesekt Jeder 100 %ige Fruchtsaft aus dem Tetrapak lässt sich durch die Beigabe von Germ binnen weniger Tage zu Fruchtwein vergären – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Uns schmeckt am besten Apfel- oder Traubensaft, aber auch Experimente mit frischen Mangos oder Bananen sind schon trinkbar gelungen. Ist kein Fruchtsaft an Bord, greifen wir aufs Basisrezept zurück, das einen leichten, spritzigen Zitronensprudel ergibt. Wir pantschen in einem Galonenkanister (natürlich lebensmittelecht) mit einem selbstgebastelten Gärspund als Verschluss – auch mit einem Luftballon oder Gummihandschuh kann man Fruchtfliegen ohne Explosionsgefahr abwehren. 3 Liter Wasser 2 Tassen brauner Zucker Saft einer Zitrone 1/2 Teelöffel Weinhefe Nach 4 bis 7 Tagen (je nach Temperatur) nimmt die Blubber - aktivität ab, der Zucker ist fast vergoren und der Wein wird in drucksichere Plastikflaschen (z. B. Coca-Cola) abgefüllt. Nach einer weiteren Woche ist die Flaschengärung abgeschlossen und der Schweinesekt wird kaltgestellt. Prost! 2 Wasserspiele. Immer wenn wir anderen Seglern zusehen, wie sie mühsam Wasserkanister schleppen und mit krachenden Bandscheiben an Bord hieven, sind wir froh, dass wir uns einen Wassermacher geleistet haben. Puristen behaupten, dass ihnen streng rationiertes Trinkwasser und Katzenwäsche nichts ausmachen. Von allzu langen Gesprächen mit solchen Seebären ist allerdings abzuraten, es sei denn, man kann sich in einer frischen Brise luvseitig vom entsprechend bärigen Aroma halten. Für uns gehören tägliches Duschen und saubere Kleidung zu den Annehmlichkeiten, die wir auch fernab der Zivilisation nicht missen wollen. Nachdem wir den Wassermacher vor Anker nur mit Solarenergie betreiben, dürfen wir bei einer Produktion von 25 Litern pro Stunde trotzdem nicht allzu verschwenderisch mit dem kostbaren Nass umgehen. Die Schiffskatze trinkt nur wenig und riecht trotz Katzenwäsche immer einwandfrei, der Garten braucht pro Tag zwischen 1 und 2 Liter Wir suchen passen zum Segeln, um S

Autark cruisen auf Langfahrt Wasser und die menschliche Crew verbraucht pro Nase zwischen 20 und 25 Liter – was im Vergleich zum durchschnittlichen Tagesverbrauch von 160 Litern in Österreich oder gar 300 Litern in den USA immer noch recht genügsam ist. Zusätzlich fangen wir mit unserem Bimini samt Dachrinne Regenwasser auf, das über Schläuche direkt in die Tanks geleitet wird. Nach tropischen Regengüssen dürfen wir somit wieder eine Weile hemmungslos pritscheln. Süffige Experimente. Wasser allein macht noch keinen aufregenden Sundowner-Cocktail, die Alkoholpreise in abgelegenen Regionen wie dem Südpazifik sind astronomisch, der eingeschränkte Stauraum im Getränkeschapp bremst uns bei Bunkerkäufer ebenfalls, und dann sollte man auf einer Fahrtenyacht ja auch noch das Gewicht der Ladung bedenken und nicht unbedingt kistenweise Bier spazierenfahren. In einer fröhlichen Ankerrunde in einer abgelegenen Bucht der Marquesas beschlossen wir deshalb, ein polynesisches Rezept für Zitronenmost auzuprobieren, denn viele Polynesier pantschen von den Alkoholpreisen motiviert selbst kreativ zu Hause. Die Einheimischen bezeichnen dieses Getränk als „Komo“, die Franzosen nennen es trefflicherweise „Eau de Cochon“ (Schweinewasser), auf Pitufa auch Schweinesekt oder Sausprudel genannt. Das Basisrezept für diesen denkbar einfachen Most (Zuckerwasser mit etwas Zitrone und einer Prise Trockengerm) war schnell abgefüllt, doch schon am nächsten Tag hallten Explosionen und wilde Flüche durch die sonst so ruhige Ankerbucht – gärende Flüssigkeiten sollte man keinesfalls in verschlossene Flaschen sperren! Motiviert von diesem klebrigen Fiasko versahen wir die nächste Generation Komo mit einem Gärspund und produzierten damit trinkbare, aber nicht allzu schmackhafte Ergebnisse, denn gewöhnliche Bäckerhefe hinterlässt einen unangenehmen Beigeschmack nach alten Socken. Mittlerweile lagern in Pitufas Kühlschrank vom Heimbrauladen bestellte Säckchen mit Weinhefe und wir produzieren damit erfolgreich spritzigen Fruchtmost in verschiedensten Varianten. Aus ebenfalls im Heimbrauladen erhältlichen Bier-Kits entstehen mit wenig Aufwand aus 2 Kilo Sirup (Hopfen, Malz, Melasse und Germ) ganze 23 Liter Bier. 1 Garten mit Taro, Bananen und Papaya 2 Bierabfüllen in unserer Bootsbrauerei weise unseren Energiebedarf für LED-Beleuchtung, einen Kühlschrank, Elektronik, Laptops und das tägliche Betreiben unseres Wassermachers problemlos. Nur wenn das Wetter mehrere Tage bewölkt und flautig bleibt, müssen wir unseren Energieverbrauch zurückschrauben, denn um die Batterien zu schonen und eine möglichst lange Lebenszeit zu sichern, entladen wir sie nicht tiefer als bis auf 80 (meist eher 90) Prozent. Verunreinigter Kraftstoff und daraus resultierende Motorprobleme können beim Navigieren unter Land in einer Katastrophe enden. Nicht auszudenken, wenn während der Einfahrt durch einen schmalen Riffkanal mit starker Strömung oder bei einem Ankermanöver in einer felsgespickten Bucht ganz plötzlich der Motor absterben würde. Wir verwenden beim Befüllen des Tanks deshalb immer einen feinen, Wasser abscheidenden Filter und fügen dann noch großzügig Biozid-Präparate bei. Pitufas Dieseltank ist mit einem Fassungsvermögen von 240 Liter eher klein, vorsichtshalber haben wir noch etwa 100 Liter als Reserve in Kanistern mit dabei, doch üblicherweise versuchen wir durch Geduld bei der Törnplanung in passenden Wetterfenstern unsere Überfahrten nur unter Segeln zu schaffen. Auch innerhalb von Lagunen sind wir so weit es die Sicht erlaubt unter Segeln unterwegs, auch wenn die Navigation zwischen Korallenköpfen dadurch etwas nervenaufreibender wird. Da in vielen Gegenden auch die Einheimischen mit starken Außenbordern auf ihren Bewährter Versicherungsschutz mit neuen Vorteilen! Der sichere Rundum-Schutz gegen alle Gefahren Gedeckt sind alle Gefahren, denen die versicherte Yacht während der Dauer der Versicherung ausgesetzt ist, wie zum Beispiel Diebstahl, Feuer, höhere Gewalt, Sinken, Grundberührung, Kollision u.v.m Feste Taxe Wir vereinbaren mit Ihnen eine feste Versicherungssumme, die bei Totalverlust ohne Zeitwertabzug ersetzt wird, damit Sie ein gleichwertiges Schiff erneut finanzieren können. Übernachtungs- und Rückreisekosten Sollte Ihr Schiff wegen eines versicherten Ereignisses während einer Reise nicht bewohnbar sein, werden die notwendigen Übernachtungs- und Rückreisekosten bis zu einer Höhe von 5.000 Euro erstattet. Energie und Kraftstoff. Ein Windgenerator und Solarpanele (mittlerweile ca. 400 Watt, wir haben in den ersten zwei Jahren immer mehr davon angesammelt) decken üblicherde Wetterfenster prit zu sparen Wien · Tel. +43 1 710 92 22 pantaenius.at

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