OCEAN7Revier Nur wenige Meilen nördlich von Cebu auf den Philippinen liegt Malapascua, eine Insel, die hauptsächlich von Tauchern aufgesucht wird. Die Hauptattraktion sind die Fuchshaie, die mit etwas Glück auf dreißig Meter Tiefe anzutreffen sind. Der Strand im Süden von Malapascua ist vollgerammelt mit Tauchshops, Hotels und Restaurants, davor liegen die vielen Ausflugsboote, die täglich zu den Tauchgründen unterwegs sind. Irgendwann in der Nacht fahren dann die lautstarken Diskos hoch und pusten die Basstöne unwahrscheinlich weit über das Wasser. Im Gegensatz dazu wirkt die kleine Insel Carnasa zehn Meilen weiter wie eine Oase der Ruhe, in die sich kaum jemand verirrt. Kein Wunder, da ist ja auch nichts los. Einige Dörfer kleben in den malerischen Buchten, deren Bevölkerung hauptsächlich vom Fischen lebt. Der Fang wird dann getrocknet, um ihn haltbar zu machen. Nicht gerade ein Hit für Fein schmecker, aber eines der Grundnahrungsmittel auf den Philippinen. Als wir das erste Mal dort ankerten, kam nach kurzer Zeit ein schnelles Motorboot mit zwei Männern angebraust. Einer davon stellte sich als Jose Herrero (Name geändert) vor und betonte gleich, dass seine Familie 80 Prozent der Insel besitze und er auch der Eigner des Cebu Yacht Clubs wäre. Es stand uns frei herumzuwandern, allerdings nur auf den Wegen. Nichtsdestoweniger lud er uns ein, sein Anwesen zu besuchen, bevor er wieder abfuhr. Carnasa Inseln unter der Sonne Natürlich kannte ich den Namen, die reiche Familie ist alteingesessen, mischt seit Ewigkeiten in der Politik mit und hatte auch schon einen Präsidenten gestellt. Das hört sich alles gut an, aber vor mehr als zehn Jahren wurden zwei Mädchen entführt, eines davon fand man Tage später in einer Felsspalte tot auf, das andere blieb für immer verschollen. Als sich herausstellte, dass zwei junge Herreros dafür verantwortlich waren, löste das einen Aufschrei im ganzen Land aus und das Verbrechen konnte trotz Geld nicht vertuscht werden. Obendrein stellte sich heraus, dass eines der Opfer entfernt verwandt war mit der Familie. Die jungen Männer wurden zu langen Gefängnisstrafen verurteilt und damit hätte die Gerechtigkeit ihren Lauf genommen. Aber nicht wirklich, denn nach kurzer Zeit, nach- Text und Fotos: Wolfgang Hausner 24 OCEAN7 03/2016 | Mai/Juni 2016
Philippinen/Carnasa Seglerlegende Wolfgang Hausner und seine Taboo III – ein 18 Meter- Katamaran, ebenso legendär wie der Skipper selbst. Auf den Inseln der Philippinen und vor der Küste von Vietnam haben Gäste die einzigartige Gelegenheit, mit dem österreichischen Ausnahmesegler geheimnisvolle Inseln, Buchten und Tauchgründe zu erleben. Mai/Juni 2016 | OCEAN7 03/2016 25
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