Aufrufe
vor 8 Jahren

OCEAN7 2016-02

  • Text
  • Aasw
  • Silvershark
  • Jeanneau
  • Kobas
  • Schenk
  • Bootsinstandhaltung
  • Hoorn
  • Schiff
  • Weltumsegelung
  • Segelkids
  • Ithaka
  • Lefkas
  • Odysseus
  • Atlantik
  • Motorboot
  • Yacht
  • Ocean
  • Kapverden
  • Tulln
  • Dragonfly
Abenteuersegeln auf den Kapverden. Einzigartige Inseln mitten im Atlantik. Weit abgelegen vor der Küste Afrikas und wenn überhaupt meist nur als kurzer Zwischenstopp bei Reisen in die Karibik gewählt. Dabei sind die Inseln mit ihrer freundlichen Bevölkerung ein weitgehend unerschlossenes, tolles Segelrevier.

Yacht Club Austria YACHT

Yacht Club Austria YACHT CLUB AUSTRIA Generalsekretariat Lederergasse 88 · A-4020 Linz +43(0)732/781086 office@yca.at · www.yca.at Crew Wien, Nö, Burgenland Crew-Commander Christian Schifter Ludwiggasse 3, Haus 4 1140 Wien · +43/(0)1/7109222 cschifter@pantaenius.com Crew Salzburg Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer Fadingerstraße 6 · 5020 Salzburg +43(0)650/4229647 zimmer_christian@ymail.com Crew Oberösterreich Crew-Commander Thomas Hickersberger Haiderstraße 14 · 4030 Linz +43/(0)676/3067224 thomas.hickersberger@yca.at Crew Tirol und Vorarlberg Crew-Commander Johannes Lindig Andechsstraße 17 · 6020 Innsbruck +43/(0)660/5208136 j.lindig@tsn.at Crew Kärnten Crew-Commander Univ.-Prof. Dr. Jürgen Adlmannseder Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf +43/(0)650/3400475 juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at Crew Steiermark Crew-Commander Mike Hecker Raiffeisenstraße 9/3/16 · 8600 Bruck a. d. Mur +43/(0)676/86643046 mike.hecker@yca.at Crew Jugend Jugendbeauftragter Matthias Eckerstorfer Neufahrergasse 30 - 4040 Linz +43/(0)650/5583470 matthias.eckerstorfer@gmail.com Ausbildung YCA-Ausbildungsleiter von Österreich Jürgen Praprotnik Kirchenstraße 4, 3464 Hausleiten +43/(0)676/6125305 trainingscenter@yca.at · juergen.praprotnik@yca.at Banane, Normalerweise meiden Freizeitsegler schweres Wetter, aber im Griff sollte man es doch irgendwie haben. „Schwerwettertraining“ vom Yachtclub Austria klingt also nach einer durchaus sinnvollen Zusatzausbildung. Kroatien, Marina Ramova, Ende November. Vier Männer und Jürgen vom YCA wollen das Handling einer Yacht unter Starkwind üben – „bis zu 9 Windstärken“. Was das mit „Banane, Banane“ zu tun hat? Abwarten, denn erstens kommt es anders … Die Navtex-Wettermeldung „Extensive high stationary over the adria, outlook calm“ lässt kaum Wind für die Woche erwarten. Wir vier Trainees witzeln über Schräglagen in der Hafenbar, doch Jürgen brütet über Plan B, uns die Woche trotz Windstille schwer zu machen. Es ist ihm durchaus gelungen, auch ohne Langfahrt und Palagruza. Die Anforderungen und Aufgaben sind durchwegs fordernd, möglichst exakte Durchführung ist angesagt. Jeder Handgriff soll sitzen, und fehlt das Schwerwetter, stresst eben zusätzliche Genauigkeit. Am Ende der Woche macht sich Genugtuung breit, ein Schiff einhändig zentimetergenau führen zu können – doch der Reihe nach. Vorgabe für die ganze Woche ist Arbeiten ohne Elektronik, ausgenommen GPS-Position. Wir beginnen mit Zielfahren in der Marina, bei wenig Wind und mittelstarkem Schwell in Vor- und Rückwärtsfahrt, um einen Steinhaufen herum und geradegestellt an einen Reifen. Was zumindest mir nicht wirklich toll gelingen mag. Die erste Nachtansteuerung zeigt bereits Defizite auf: Ohne Plotter die Einfahrt von Makarska zu finden ist für einige von uns nicht ganz leicht. Am Ende der Woche haben wir dann im wahrsten Sinn des Wortes blind hineingefunden. Nach Plan übernachten wir in der Ankerbucht bei Lovrecina auf Brac, also legen wir nochmals ab und navigieren ohne Elektronik in die unbeleuchtete 70 OCEAN7 01/2016 | März/April 2016

News März/April 2016 wir laufen so nicht nur in die Bucht von Pucišca mit 160 Grad Kursänderung ein, wir legen auch längsseits am Hafenpier an! Wir sind stolz, auch Jürgen, auf sich und auf seine Crew. Das nächtliche Anlege-Bier haben wir uns redlich verdient. Die Annahme ist „wenig Platz“, wir markieren eine schmale Boxengasse für das Bugankertraining. Querwind macht exaktes Anfahren zur Konzentrationsübung – aber jetzt bringt uns nichts mehr aus der Ruhe. Immer wieder legen wir römisch-katholisch an, zur Abwechslung „erfahren“ wir auch Eindampfen in Vor- oder Achterspring und alle anderen Spielarten des An- und Ablegens. Abends in der Bucht wieder ein Defekt, die Radsteuerung. Kreise und Achter mit der Notpinne, für die wir mit Leinen und Winschen eine Seilsteuerung bauen. So am Hafenpier anzulegen ist natürlich Ehrensache. Es folgen weitere Radaransteuerungen, Beiliegen, sogar ein Segelriss. Obligatorisch sind PoB-Manöver, mit echter Person im Wasser und anschließender Bergung mit dem Spifall. Ich möchte das nicht im Ernstfall erleben, aber jetzt weiß ich, wie ich mich vorbereite Banane … Text: Ernest Vogelsinger | Fotos: YCA-Mitglieder Bucht. Um 2 Uhr nachts liegen wir endlich sicher vor Anker. Für uns Neuland, das Vertrauen in exakte, althergebrachte Navigation steigt zusehends. Was trainiert man in einer Ankerbucht? Ankern – in allen erdenklichen Varianten. Vermuren, Verkatten, Heckanker, alle Spielarten. Jeder hat ausreichend Versuche, bis wir die Manöver sicher beherrschen – zumindest im Moment. Eine erneute Nachtfahrt bringt uns in die Seget Marina bei Trogir. Wir liegen im engsten Becken der Marina, Hafenmanöver stehen auf dem Tagesplan. Einparken in die Box, Anfahrt unter verschiedenen Winkeln, Vor- und Rückwärtsfahrt. Es ist nicht wirklich heiß, trotzdem komme ich ins Schwitzen. Nach einem Zwischenbriefing mit Jürgen alles nochmal, es beginnt, leicht und locker von der Hand zu gehen, ganz ohne Stress. „Ohne Stress“ – ein wesentliches Ergebnis dieser Woche, so erklärt sich auch die Überschrift: Ein erfahrener Einhandskipper hatte sein Boot unter schwierigen Verhältnissen in aller Ruhe in der Box festgemacht und dabei noch Zeit, seine Banane zu verspeisen. Jürgen erzählt das gern, um auf die Wichtigkeit der Ruhe hinzuweisen – der Ruf „Banane, Banane“ schallt ihm seither öfter entgegen. Für uns ein Synonym für „Plan statt Stress“. „Dichtester Nebel“ durch ein über den Rudergänger gelegtes Badetuch, ich sehe nur das Radar-Display. So fahre ich aus der Box, durch die Boxengasse zur Beckenausfahrt, ausreichend Abstand zu anderen Schiffen und den Mooringleinen … Ruderbruch bei der Nachtfahrt! Nur Annahme, doch steuern ohne Steuerruder? Treibanker achtern ausbringen, zwei Leinen an die Winschen. Durch gegenseitiges Fieren und Dichtholen wechselt der Treibanker die Seiten und dreht so das Boot. Es funktioniert, – herzlichen Dank an Jürgen für sein mutiges Über-Bord-gehen! Auch bei fehlendem Wind war diese Woche das intensivste Training, das ich jemals genießen durfte. Für mich haben sich drei Hauptpunkte der sicheren Schiffsführung herauskristallisiert: 1. Nicht nur einen, sondern zwei oder am besten sogar drei Pläne haben, um von A nach B zu gelangen. 2. Die geistige „Checkliste“ ist immer dabei – was habe ich vor, was brauche ich dafür, ist alles vorbereitet, was kommt dann? 3. Der Skipper hat immer alles im Blick, Jürgen nennt es „Rundum- Radar“. Und natürlich – Ruhe und Gelassenheit, die sich von selbst ergibt, wenn diese Punkte erfüllt sind. „Banane, Banane“ eben. Weitergehende Information zu Jürgens sehr empfehlenswerten Trainings findet man auf der Website des Yacht Club Austria www.yca.at März/April 2016 | OCEAN7 01/2016 71

Ocean7 Magazin

Blog

© 2017 by Ocean 7, Satz- und Druck-Team GmbH - Impressum und Privacy