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OCEAN7 2016-02

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Abenteuersegeln auf den Kapverden. Einzigartige Inseln mitten im Atlantik. Weit abgelegen vor der Küste Afrikas und wenn überhaupt meist nur als kurzer Zwischenstopp bei Reisen in die Karibik gewählt. Dabei sind die Inseln mit ihrer freundlichen Bevölkerung ein weitgehend unerschlossenes, tolles Segelrevier.

OCEAN7People Zum Segelglück Junge Eltern erfüllen sich den Lebenstraum einer Weltumsegelung. Ihre kleinen Kinder haben keine Wahl – sie sind gezwungen, mitzumachen. Außenstehende sorgen sich um deren Entwicklung, unterstellen den Eltern Egoismus und dass sie ihre eigene Segelbegeisterung über das Wohl des Kindes stellen. OCEAN7 lässt hier zwei Jugendliche zu Wort kommen, die als kleine Kinder zum Weltumsegeln „gezwungen“ wurden: Finn aus Wien, der mit seinen Eltern auf dem Katamatan Risho Maru als Vierjähriger auf Weltumsegelung gehen musste – oder besser durfte – und Luca aus Deutschland von der Sunbeam 44 MeNeVado. Beide machen, wieder zurück zu Hause, erfolgreich ihren Weg im „zivilisierten“ Leben und sind nach wie vor vom Segelfieber gepackt! verführt Text und Fotos: Luca Heller und Finn Schöler Lucas Heimat ist das Meer. „Unerhört, Kinderquälerei … wie soll sie denn da soziale Kontakte knüpfen?“ Das alles haben sich meine Eltern anhören müssen und doch, sie haben es trotzdem getan: Sie sind mit einem Kleinkind um die Welt gesegelt und das Kind hat sich nun, zehn Jahre nach der Weltumseglung, wieder auf die Weltmeere begeben. Nur vorab: Ich habe keine Schäden davongetragen und ich hatte eine sehr schöne Kindheit. Wenn man nämlich mit seinen Eltern um die Welt reist, dann 3 4 28 OCEAN7 02/2016 | März/April 2016

Luca Heller und Finn Schöler hat man immer Bespaßer bei sich, die mit einem basteln, spielen oder etwas vorlesen. Da mein Vater nicht immer Zeit hatte, um aus Büchern vorzulesen, dachte er sich Geschichten aus, welche er auch beim Rudergehen oder bei Dunkelheit erzählen konnte. Diese Geschichten haben mir sehr gut gefallen und ich wollte sie nicht nur einmal erzählt bekommen. Zu Hause beschloss mein Vater daraufhin, diese aufzuschreiben, damit sie nicht verloren gehen, und daraus entstand das Kinderbuch „Geschichten aus meinem Kopf“. Mir wird oft die Frage gestellt, ob ich nicht Angst gehabt hätte, aber Kinder haben nicht so viele Ängste wie Erwachsene. Wenn die Eltern diese Ängste nicht vermitteln, sind sie auch nicht da. Man erwartet also auch nichts Schlimmes, wenn der Blick aus dem Bulleye einer Waschmaschine gleicht. Ich habe mich also immer gefreut, wenn die See rau wurde, da war endlich mal was los, wenn man raussah. So ändert sich die Meinung heute jedoch, wenn ich bedenke, dass wir beim Tsunami in Phuket 2005 vor Ort waren und bei der Überfahrt nach Sri Lanka jeden Tag bangen mussten, dass wir nachts kein vom Tsunami angespültes Treibgut übersehen, welches unser Schiff hätte rammen können. Aber als Kind macht man sich solche Gedanken nicht und der Zufall wollte eben, dass nichts passierte. Als Zweijährige ging es los. Unsere Reise begann, als ich knapp zwei Jahre alt war, in St. Giorgio in der Adria, und führte uns durch das Mittelmeer, die Kanaren, über die klassische Route in die Karibik. Von dort aus segelten wir vorbei an den ABC-Inseln und den San-Blas-Inseln hin zum für mich damals gigantischen Panamakanal. Die Durchfahrt habe ich allerdings leider verschlafen, da wir schon frühmorgens um vier Uhr mit Lotsen Anker auf gingen, um die erste Schleuse zu meistern. Im Pazifik angekommen, segelten wir mit einem kleinen Stopp auf den Galapagos-Inseln weiter nach Französisch-Polynesien, wo wir die längste Zeit unserer Reise verbrachten. Jeder Zauber hat jedoch auch ein Ende. So reisten wir über die Cook-Islands, Samoa und Fiji weiter nach Australien. In Brisbane angekommen, meldeten meine Eltern mich kurzerhand für ein halbes Jahr in einer Pre-School an, da wir dort 2 1 Finn heute lässig an Bord der Risho Maru 2 Die Crew der MeNeVado – Kerstin, Luca und Bernd Heller 3 Luca bei der Kartenarbeit 4 Finn in Sri Lanka 5 Luca in Indonesien 6 Finn mit einer gefangenen Dorade 7 Luca im Sudan 5 6 7 März/April 2016 | OCEAN7 02/2016 29

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