OCEAN7Service Lesen im Licht einer Taschenlampe oder mit Hintergrundbeleuchtung am E-Reader ist für ohnehin vor Müdigkeit brennende Augen anstrengend und ruiniert die Nachtsicht. Hörbücher sind eine angenehme Alternative und wenn eine sonore Erzählerstimme droht, mich in den Schlaf zu brummen, höre ich zwischendurch Musik. Auf unserer Atlantiküberquerung brach am dritten Tag die Welle unserer Windsteueranlage, der hydraulische Autopilot war zu altersschwach für längere Einsätze und so mussten wir in 2-Stunden-Schichten die restlichen elf Tage handsteuern. Das einzige, was uns dauerhaft wach hielt, war Heavy Metal – vielen Dank an dieser Stelle an die Jungs von „System of a Down“ für die vielen gemeinsamen Stunden! Mampfen ist eine weitere Wachhaltetaktik. Wir bereiten vor jeder Überfahrt eine Leckereien-Box vor und knabbern die halbe Nacht Kekse, Nüsse und Soletti, die wir mit literweise Kakao hinunterspülen. Kein Wunder, dass wir auf längeren Überfahrten nicht wie andere Crews abnehmen, sondern eher ein paar Kilos zulegen. In kalten Nächten steht immer eine Thermoskanne mit heißem Wasser festgeschnallt auf dem Herd, denn heiße Tees und Suppen stärken die Moral des durchgefrorenen Ausgucks. Wenn nichts mehr hilft, der Fokus verschwimmt und die Lider Tonnen wiegen, holen wir unsere Eieruhr heraus, die den Wachhabenden alle zehn Minuten für einen Kontrollblick aus dem Schlaf klingelt. Genug Schlaf bekommen. Wir haben ein Grundgesetz auf Pitufa: Keiner verlässt nachts ohne Sicherheitsgurt und -leine das Cockpit. Dank dieser Regel kann die Freiwache sorgenfrei schlafen, ohne unterbewusst ständig auf Geräusche aus dem Cockpit (oder schlimmer deren Fehlen) zu lauschen. Die Seekoje sollte nahe der Mitte des Bootes am Drehpunkt liegen, mit einem Leesegel abgesichert und so schmal sein, dass Die Pitufa-Crew Birgit Hackl, Christian Feldbauer und Schiffskatze Leeloo haben 2011 von Kroatien aus die Segel Richtung Horizont gesetzt. Im ersten Jahr haben die bei ihrer Abfahrt noch unerfahrenen Segelneulinge in 120 Tagen auf See auf dem Weg durchs Mittelmeer, über den Atlantik und durch die Karibik viel Segelerfahrung gesammelt. Seitdem sie ihr Ziel, den Südpazifik, erreicht haben, lassen sie‘s deutlich ruhiger angehen. Seit zwei Jahren sind nur noch einwöchige Törns zwischen den Archipelen, Tages- bzw. Nachttrips zwischen den Inseln und Lagunensegeln angesagt. Mehr Infos, Fotos und Aktuelles sind auf www.de.pitufa.at zu finden. man sich mit Polstern so richtig verkeilen kann. Manchen Leuten helfen die vertrauten Bootsgeräusche beim Einschlafen, andere finden erst mit Ohrstöpseln ausreichend Ruhe und Frieden zum Schlafen. Es ist eher unlustig, sich mitten in der Nacht aus der warmen Koje zu rollen und ins Cockpit zu schleppen, aber wenn man in einer lauen Nacht unter dem magisch leuchtenden Sternenhimmel sitzt, Sternschnuppen beobachtet, das unwirklich scheinende Meeresleuchten bewundert und sich auf das vorausliegende bislang unbekannte Tropenparadies freut, dann kann so eine Nachtwache auch richtig Spaß machen. So ganz alleine auf dem Ozean ganz nah an der Natur zu sein ist eine beein druckende Erfahrung – besonders dann, wenn man gut ausgeruht ist und einem Kakao, Kekse und eine schnurrende Katze Gesellschaft leisten. 54 OCEAN7 01/2016 | Jänner/Februar 2016
ICE Treffpunkt der Charterprofis Seit 2013 gibt es in Opatija die ICE, die International Charter Expo – die Kontakt- und Gesprächsbörse zwischen Betreibern von Charterflotten und Charteragenturen. Das Interesse war von Anfang an so überraschend groß, dass der Charter-Event jetzt mit seiner nächsten Veranstaltung vom 11. bis 13. März in die großen Messehallen in Zagreb ausweichen muss. Und auch dort ist die ICE ’16 schon an ihrem selbst vorgegebenen Limit angelangt. „100 Flottenbetreiber haben bereits gebucht und das ist unsere absolute Obergrenze“, berichtet Tino Prosenik, der Tino Prosenik Mann mit der Idee hinter dem B2B-Event. „Persönliche Kontakte und langfristige Beziehungen sind die Basis für jedes gute Geschäft. Genau darauf basiert der Gedanke der ICE. Hier dreht sich alles um Kontakte, neue Geschäftspartner zu finden und neue Wege zu arbeiten und zu kommunizieren. Heutzutage schickt jeder Berge von E-Mails, führt pausenlos Telefonate. Aber nichts kann ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht, Auge in Auge oder einen Handschlag ersetzen“, sagt ICE-Chef Tino Prosenik. 2013 startete die ICE mit 39 Ausstellern, 2014 waren 57 Charterflottenbetreiber vertreten und im vergangenen Jahr schon 91. Für 2016 sind 100 ausstellende Flottenbetreiber geplant und so viele haben sich bereits angemeldet. „Mehr wollen wir auch in Zukunft nicht, denn sonst geht durch Größe der Sinn der Veranstaltung verloren. Es kommen schließlich noch Vertreter von rund 200 Agenturen, um Kontakte zu knüpfen oder zu pflegen und Gespräche zu führen“, sagt Tino Prosenik. Gabor Szor Maria Grazia Zuliani Eirini Tzima Das sagen Besucher der vorjährigen ICE „Kosteneffektiv und zielgerichtet. An dieser Veranstaltung kommt kein Agenturvertreter vorbei“. Gabor Szor, Candor Charter, Ungarn „Ausgezeichnet organisiert und die perfekte Gelegenheit, Geschäfte anzubahnen“. Jonathan Shears, Nautilus Yachting, UK „Ich liebe die ICE und werde ganz bestimmt auch 2016 wieder kommen. ICE ICE Baby!“. Eirini Tzima, Ionian Breeze, Griechenland „Ich bin überzeugt, dass B2B-Veranstaltungen zukünftig wichtiger sein werden, als reine Bootsmessen. Uns gefällt das Konzept des Veranstalters.“ Maria Grazia Zuliani, 43° Parallelo S.n.c., Italien „Wir haben tolle Kontakte gemacht. Sehr gut organisiert. Wir hatten erfolgreiche Tage hier“. Nina Burns, Adriatic Experience, USA
www.ocean7.at Unabhängiges YACHTMA
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