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OCEAN7 2016-01

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Die kapverdischen Inseln. Teil 1 der großen Reportage über einen Törn in diesem touristisch noch unverdorbenen und ursprünglichen Revier. Atemberaubende Landschaft, freundliche Menschen, unglaublicher Reichtum an Meeresbewohnern machen einen Törn zwischen den Inseln vor der Westküste Afrikas zu einem einzigartigen Erlebnis.

OCEAN7Service Österreich hat mit der sogenannten „JachtPrO“ eine neue Prüfungsordnung für die Sportschifffahrt, die plötzlich eine strikte Trennung in Berechtigungsscheine für Segel- und Motoryachten vorsieht. OCEAN7-Chefredakteur Thomas Dobernigg sprach dazu mit Herbert Rapp, dem Präsidenten des Motorbootsport und Seefahrts Verband Österreich MSVÖ über diese Neuregelung, die eine Erlangung einer Fahrerlaubnis unsinnig erschwert, extrem verteuert und so Interessenten in Zukunft wohl in wesentlich einfacher zu bekommende ausländische Führerscheine treiben wird. Neue Prüfungsordnung Die Ahnungslosen sitzen im Ministerium Gravierende und einschneidende neue Richtlinien gibt es vor allem bei den Scheinen zur Berechtigung eine Motor yacht zu führen. Was ist anders als bisher und warum? Herbert Rapp: Die JachtPrO schreibt vor, dass „Seemännische Praxis“ extra und getrennt erbracht werden muss für Motor - yachten und für Segelyachten und dass eine Extra-Prüfung auf einer Motoryacht und einer Segelyacht mit verschiedenen Prüfern absolviert werden muss. Auch bei den Seglern wurden die Anforderungen, speziell für FB3, beträchtlich erhöht. Das „Warum“ müssen sie diejenigen fragen, die das erfunden haben. Im übrigen Europa außerhalb von Österreich ist das jedenfalls in dieser Form nicht üblich. Irgendwie muss man im Verkehrsministerium der Ansicht sein, dass die Österreicher ungeschickter sind als alle anderen Europäer und deshalb alles doppelt machen sollen. Was bringt das an Kosten für jeden Prüfling? Herbert Rapp: Ein Kandidat, der in Österreich ein International Certificate erwerben will für Motor- und Segelyachten (M&S), was nach unseren Erfahrungen den Normalfall darstellt, muss jetzt genau den doppelten Aufwand betreiben wie sein deutscher Kollege für das selbe International Certificate: 500 Seemeilen auf einer Segelyacht + 100 Seemeilen auf einer Motoryacht versus 300 Seemeilen auf einer Segelyacht und zwei getrennte Praxisprüfungen auf verschiedenen Yachten versus einer Praxisprüfung auf einer Segelyacht. Über den zusätz - lichen Aufwand für die speziellen Anforderungen für FB3 rede ich dabei noch gar nicht, der bewegt sich für den Kandidaten im vierstelligen Eurobereich. Welche Konsequenzen wird das haben? Herbert Rapp: Das österreichische Verkehrsministerium hat offensichtlich von den Konsequenzen keine Ahnung. Von dieser Seite haben wir nur gehört: „Probieren wir das aus und setzen wir uns in einem Jahr wieder zusammen.“ Für alle, die in der Ausbildung und im Prüfungswesen tätig sind und etwas internationale Übersicht haben, sind die Konsequenzen allerdings klar: Noch stärkere Ab - wanderung der österreichischen Yachtskipper ins ausländische Prüfungswesen und Verzicht auf das unverständlich aufwendige österreichische International Certificate. Wie sieht es in den anderen europäischen Ländern aus? Herbert Rapp: Die überwiegende Mehrheit der europäischen Länder versucht eine weitgehende Integration zwischen den Sportbooten mit Motorantrieb und Segelantrieb. Dies ist nicht nur technisch einleuchtend, sondern vermindert auch die Diversität in Ausbildung und Prüfung. Das haben aber gewisse Personen in Österreich noch nicht begriffen, wollen aber trotzdem mitreden. Eine Trennung der seemännischen Erfahrung in Motoryacht und Segelyacht gibt es nur in der Schweiz, aber auch da gibt es keine Extra-Praxisprüfung auf einer Motor - 50 OCEAN7 01/2016 | Jänner/Februar 2016

Neue Prüfungsordnung yacht, nämlich gar keine. In den Niederlanden gibt es einen „Klein Vaarbewijs“ und einen „Groot Vaarbewijs“, aber da ist keine Rede von Segel oder Motor. In Kroatien wird überhaupt nicht unterschieden zwischen Motoryachten und Segelyachten. In Deutschland wird ebenfalls nicht unterschieden zwischen Motoryacht und Segelyacht, der deutsche Sportbootführerschein wird richtigerweise für die Antriebsart ausgestellt, nämlich für „Antriebsmaschine“ oder für „Antriebsmaschine und unter Segel“. Bei der Seefahrtserfahrung sind in Deutschland keine extra Seemeilen für Motoryachten nötig. In Italien ist das „Patente da diporto“ grundsätzlich für Motor- und Segelboote gültig. Diese Liste kann beliebig weitergeführt werden. Man kommt zu dem Schluss, dass die Verfasser der „JachtPrO“ überhaupt nicht informiert waren, wie unsere europäischen Partner Befähigungsausweise für Sportboote hantieren. Da es sich bei der „JachtPrO“ um die Ausstellung eines International Certificate handelt, gibt das schon zu denken. Welche Absicht kann dahinter stecken? Herbert Rapp: Ob alle diese überzogenen Anforderungen der „JachtPrO“ aus Uninformiertheit oder mit einer Absicht eingebaut wurden, kann ich nicht beurteilen. Allerdings kann man vermuten, dass Mehrkosten, die den österreichischen Bürgern entstehen, in die Taschen von gewissen Ausbildungsstätten mit angeschlossenen Charteragenturen fließen. Wichtigste Institution auf dem Sektor des Motoryachtsports ist der MSVÖ mit seinen fast 3.000 Mitgliedern. Hier liegt auch die Kompetenz. Wie sehr waren die Experten des MSVÖ in die Entscheidung über die Prüfungsordnung eingebunden? Herbert Rapp: Der MSVÖ hat seit 1982 Erfahrung im Prüfungswesen und ist die einzige wirkliche Autorität für Motorbootwissen in Österreich. Für die „JachtPrO“ wurde der MSVÖ allerdings nur zum Schein eingeladen mitzubestimmen, aber in Wirklichkeit nicht beachtet. Ein Beispiel: Am Mittwoch, den 24. Juni, wurde ich von Mag. Sven Hergovich zu einem „wichtigen Termin“ ins Verkehrsministerium gerufen und bekam unter dem Titel „Streng vertraulich“ einen Entwurf der „Jacht- PrO“ mit Bitte zur Durchsicht und Kommentierung. Am Tag darauf wurde dieser „Entwurf“ im Internet veröffentlicht. Jetzt frage ich Sie: Ist das „einbinden“ oder „zum Schein informieren“? Ein anderes Beispiel sind die Lernzielkataloge. Ein zwischen MSVÖ und WSVO gemeinsam ausgearbeiteter und am 17.4.2015 gemeinsam an das Ministerium abgelieferter Lernzielkatalog, der auch die Praxisprüfungsprotokolle enthielt, wurde im Nachhinein ohne Rücksprache mit uns verunstaltet. Die Praxisprotokolle für Prüfungen wurden beispielsweise komplett durch andere ersetzt, die nur so von fachlichen Fehlern strotzen. Man hat den Eindruck, als ob die Autoren dieser Praxisprotokolle keinerlei Erfahrung mit Praxisprüfungen allgemein und schon gar nicht auf Motor - yachten haben. Wie planen Sie als Verband und Interessensvertretung in der Angelegenheit weiter vorzugehen? Herbert Rapp: Selbstverständlich ermöglicht der MSVÖ jedem Kandidaten, der diese Zusatzanforderungen auf sich nehmen will, ab 1.1.2016 die Prüfung entsprechend der „JachtPrO“. Damit kann er ein International Certificate von der ViaDonau erwerben. Gleichzeitig machen wir aber darauf aufmerksam, dass kein Österreicher unbedingt ein International Certificate haben muss, um den Yachtsport auszuüben. Seit Jahrzehnten üben tausende österreichische Yachtsportler ihr Hobby mit dem Befähigungsausweis des MSVÖ aus. Durch das hohe und gleichbleibende Niveau ist dieser Befähigungsausweis international bekannt und seine Besitzer sicher unterwegs. Diesen Befähigungsausweis des MSVÖ kann jeder Yachtsportler auch ab 2016 zu den bisher üblichen und seit Jahrzehnten bewährten Konditionen erwerben. Der Frühbucherrabatt ist noch bis 31.12.2015 verfügbar! Basen: 10x Kroatien | 6x Türkei | Griechenland Stöbern Sie jetzt in unserer neuen Homepage! www.pitter-yachting.com

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