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OCEAN7 2015-05

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Die Weltumseglerfamilie Peter, Alexandra und Finn Schöler testeten für OCEAN7 den sportlich schnellen Trimaran Dragonfly. Außerdem in dieser Ausgabe: Reisereportage aus dem Saronischen Golf in Griechenland und von einem Lagunentörn rund um Venedig.

OCEAN7Kolumne Alexandra Schöler ist WOMAN@ocean7.at Auf die Plätze, fertig, los! Er: „Ich bin eher der Gewinnertyp“. Sie: „Ich eher die Fahrtenseglertypin.“ Damit war das Gespräch zwischen mir und einem Regattasegler eröffnet – und fast beendet. Das eine schließt das andere eben aus. Oder doch nicht? Ich muss ganz ehrlich gestehen: Meine Regattaerfahrungen reduzieren sich auf eine abgebrochene Tall Ship- Regatta in Neuseeland auf dem Lastensegler Caliph unseres Freundes Antonio und eine wegen Starkwind abgesagten Clubregatta auf der Alten Donau. Beide Events verband bzw. unterschied der kulinarische Aspekt. An der Donau gab’s Würstel und Nudelsalat, in der Bay of Island Safranrisotto und Champagner. Antonio drehte sogar extra bei, damit auch der Steuermann gemütlich essen konnte. Womit man auch schon zusammenfassend sagen kann, was beim Regattasegeln besonderen Stellenwert hat: das gemeinsame Feiern nach dem Rennen! Bevor unser Gespräch völlig versickerte, merkte der Regattaseg- ler noch an, das besonders Witzige am Regattasegeln sei: Am Abend machen alle gemeinsam Party, am nächsten Morgen sind alle Feinde. Klingt nach großem Spaß, finde ich. Das Wort Regatta schien erstmals in Venedig auf. Im Zuge eines Armbrusttrainings der adeligen Herren der Stadt hingen irgendwann im 13. Jahrhundert deren rudernde Chauffeure fadisiert in den Gondeln und beschlossen spontan, sich zu matchen. So wie ich die Italiener einschätze, war auch schon damals die Kulinarik nicht zweitrangig. Aus dem Venezianischen frei übersetzt, heißt „regata“ soviel wie „Streit um die Herrschaft“. Im Duden steht zweifach erklärend: 1. (Sport), auf einer markierten Strecke ausgetragene Wettfahrt für Boote. 2. (Textil), schmal gestreifter Stoff aus Baumwolle oder Zellwolle. Egal, ob in Baumwollstoff oder kratzigerem Material gekleidet: Zu Beginn wurde bei Regatten nur gerudert. Die Engländer brauchten ein bisschen länger, um Spaß am Wettkampf zu finden. Im 16. Jahrhundert wurde es den Fährschiffern auf der Themse langweilig, vielleicht wurden sie aber auch von ungeduldigen Passagieren dazu angefeuert, schneller zu sein als die anderen. Jedenfalls wurde 1715 mit Dogget‘s Coat and Badge das erste und bis heute älteste Wettrudern der Welt organisiert. Dogget war ein irischer Theaterkomödiant, der angeblich von einem 12 OCEAN7 05/2015 | September/Oktober 2015

One Design OceanWoman Quellen: A voyage for Madman Peter Nicols (2002) www.britannica.com Fährmann aus dem Wasser gerettet wurde. Auch hatte er eine weite Strecke zwischen seinem Wohnort und dem Theater zu bewältigen und was gibt es Peinlicheres, als zu spät ins Theater zu kommen – vor allem als Hauptdarsteller! Ein Grund mehr, die Fährmänner mit einer Rennparty bei Laune zu halten. Zur selben Zeit gab es in den Niederlanden die erste Yacht - regatta zwischen zwei königlichen Schiffen Kathrine und Anne. Eines wurde vom englischen König Charles, dem Zweiten gesteuert. Der König verlor das Rennen blöderweise – dies war aber offensichtlich kein Grund, die Wettfahrt für immer abzusagen. Viele Regatten und 100 Jahre später gab‘s den ersten America‘s Cup! Bis heute gibt es dafür keine festgelegten Regeln, vielmehr bestimmt der Herausforderer die Regeln. 132 Jahre lang waren die Engländer die Herausforderer, dann übernahmen die Amerikaner die Führung, wenige Male unterbrochen von Schweizern und Neuseeländern. Eine einzige Regel ist in Schiffsplanken gemeißelt: Man braucht verdammt viel Geld, um dort überhaupt an den Start zu kommen. Das wiederum unterscheidet sich sehr vom Fahrtensegeln. Da kann jeder mitmachen, der Träume und handwerkliches Geschick beweist. Und selbst wenn ihm beides fehlt, ist er willkommen oder macht es trotzdem. Natürlich ist ein Schiff Voraussetzung – keine Frage –, aber wie dieses aussieht, ist mehr als indviduell! Bei Regatten sind solche Details festgelegt: Laser-Boote, Optimisten, Klassiker, Katamarane – whatever! Das gemeinsame Ziel für alle, allein im Ziel anzukommen! Beim Fahrtensegeln ist der Weg das Ziel und das Ziel meist bis auf einige Infos aus dem Hafenhandbuch unbekannt. Man braucht keine orange Boje, um zu wissen, dass man auf dem richtigen Kurs ist! Wobei – ganz unkompetitiv ist Fahrtensegeln natürlich auch nicht. Ich erinnere mich mit Vergnügen, als wir uns mit unseren amerikanischen Segelfreunden von der Sabbatical Three auf dem Weg nach Tonga matchten. Am-Wind-Kurs, die Amel 46 Fuß legte sich ins Zeug und wir mit Katamaran kämpften vor uns hin. Dann in den frühen Morgenstunden Winddrehung achterlich, unsere Rishomaru flog dahin wie der magische Teppich und unsere rollenden Freunde winkten uns mit grün- lichen Gesichtern nach. Angekommen sind wir alle und auch die anderen Stahl/Holz/Alu/Plastik-Gefährte in allen Größen und Designs. Natürlich bleibt man vor dem Bildschirm hängen, wenn diverse Rennspinnen oder klassische Onedin-Linien-Vertreter über das Wasser jagen bzw. majestätisch schweben im Rahmen von Veranstaltungen, die gern nach Automarken, Uhrdesignern, berühmten Städten wie Hobart, Newport, Barcelona oder nach Schriftstellern benannt werden. Jule Verne zum Beispiel ist Namensvetter einer Regatta, die als einzige Regel hat, dass eine bestimmte Strecke unter 80 Tagen zu bewältigen sei. Oder man ist verrückt genug, macht bei einer Round the World Regatta mit und segelt dann statt ins Ziel einfach weiter – so wie Bernhard Moitessier. Diese legendäre „Voyage for Madmen“ beendete nur einer von neun Seglern, nämlich der berühmte Sir Robin Knox-Johnson. Einer gab nach dem Kap Hoorn auf, ein anderer sank und einer names Crowhurst nahm sich das Leben, nachdem er ziemlich lange sein Logbuch gefaked hatte. Moitessier segelte lieber weiter in die Südsee mit der Begründung „Weil ich auf dem Ozean glücklich bin und vielleicht so meine Seele rette.“ Möglich ist natürlich auch, dass man im Rahmen einer Regatta mit seiner dollarhoch gesponserten Superyacht einfach ein ziemlich großes Riff übersieht und gezwungenermaßen aufhören muss. Das sind dann die Geschichten, die sich die Fahrtensegler beim gemütlichen Zusammensitzen am Lagerfeuer am Strand erzählen. Einzige Regel beim Fahrtenseglen? Gut ankommen. In diesem Sinne: Fair Winds! Ihr Spezialist für Mehrrumpfsegelboote auf der AUSTRIAN BOAT SHOW 2015 Ihr Spezialist für Mehrrumpfsegelboote Österreich mit Premiere dem DRAGONFLY des Dragonfly 25 25 und in Halle DRAGONFLY 10, Stand 1001 28 auf der INTERBOOT 2015 in Friedrichhafen Dragonfly 25 PREMIERE 24 Astus 24 ist nominiert als European Yacht of the Year 2015 (EYOTY) || FON: +43 (0)664 846 61 17 || E-MAIL: office@multihull-sailing.net || Ihr Spezialist für Mehrrumpfsegelboote auf der AUSTRIAN BOAT SHOW 2 Österreich Premiere des Dragonfly 25 in Halle 10, Stand 1

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