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OCEAN7 2015-04

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Mit Kids quer durch die Adria: OCEAN7-Autor Tahsin Özen berichtet unterhaltsam und informativ über die spannendsten Plätze, an denen sich Erwachsene und Kinder an Bord wohlfühlen. Eine weitere Reportage ist wie eine Zeitreise zurück in das Mittelalter - und das ganz nahe, nämlich bei dem Besuch des Mittelalterfestes auf Rab.

OCEAN7Service Geschlechtsumwandlung? Kein Problem! Viele marine Knochenfische ändern im Lauf ihres Lebens ihr Geschlecht. Sie beginnen z. B. als Weibchen und wandeln sich mit zunehmendem Alter in ein Männchen um. Solch protogyne Folgezwitter sind unter anderem die Lippfische (Fam. Labridae). Ihr spektakulärster Vertreter ist der bis zu zwei Meter große Napoleonfisch (Cheilinus undulatus, Abb. 4). Es geht aber auch andersrum: Man startet als Männchen und wird später ein Weibchen. Der allseits beliebte Clown Anemonenfisch (Amphiprion percula) ist ein solcher protandrischer Folgezwitter. Der größte Fisch in jeder Anemone ist stets ein Weibchen, alle anderen sind männlich. Stirbt das Weibchen, wandelt sich innerhalb einer Woche das stärkste Männchen in ein Weibchen um und eine strenge Rangordnung ist wiederhergestellt. Harems: ein Weibchen mit vielen Männchen, ein Männchen mit vielen Weibchen. Beides geht. Der erste Fall ist bei den bereits besprochenen Anemonenfischen verwirklicht. Die zweite Variante leben die Fahnenbarsche (Fam. Anthiinae). Sie gehören zu den buntesten Fischen im Korallenriff. Die Männchen sind territorial und haben einen Harem mit bis zu mehr als 30 Weibchen, die eifersüchtig bewacht werden. Stirbt das Männchen, wandelt sich nun das stärkste Weibchen in ein Männchen um und ist der neue Haremseigner. Ähnlich wie bei den Anemonenfischen schafft es der dominante Fisch, die Geschlechtsumwandlung der Gruppenmitglieder durch soziale Unterdrückung so lange zu blockieren, bis er stirbt oder verschwindet. 2 3 4 1 Ungeschlechtliche Vermehrung. Alle bis jetzt besprochenen Fortpflanzungsarten waren sexuell. Man kann sich aber auch ungeschlechtlich vermehren – und das tun viele Arten 42 OCEAN7 04/2015 | Juli/August 2015

Sex im Riff Von bunten Liebesspielen bis zu Gruppensex vor Publikum 1 Ei-Gelege. Das Weibchen klebt die Eier in unmittelbarer Nähe der See - anemone am Untergrund fest, wo sie vom Männchen besamt werden. Das frische Gelege ist leuchtend rot. 2 Dominante Weibchen. Anemonenfische leben zusammen mit Seeanemonen. Die Weibchen der Anemonenfische sind größer als die Männchen und bewohnen ihre Wirtsanemone gemeinsam mit einem oder mehreren männlichen Partnern (Malediven Anemonenfisch, Amphiprion nigripes, und Prachtanemone, Heteractis magnifica). 3 Nachwuchs in Sicht. Innerhalb weniger Tage entwickeln sich die befruchteten Eier zu Embryonen, deren dunkle Augen und rote Dottersäcke durch die transparenten Eihüllen bereits gut zu sehen sind. Der Schlupf steht unmittelbar bevor, danach beginnt die gefährliche Larval-Phase als Teil des Planktons. 4 Stürmische Zuneigung. Hier sind keine amourösen Gefühle im Spiel, es geht um Profaneres: Betteln um Futter. Große Napoleonfische wie dieses Männchen (Cheilinus undulatus) sind begehrte Objekte der UW- Fotografen. Sie werden daher (leider!) häufig von Tauchern mit Futter angelockt, das resultierende Verhalten sieht man hier. 5 Liebesspiel. Kraken (Octopus sp.) bieten ein beeindruckendes Schauspiel bei ihrer Paarung. Die Partner wechseln spektakulär Farbe und Ober flächen struktur. Im Bild ist eine besondere Aktion festgehalten: Das gepunktete Männchen übergibt mit einem speziellen Arm, dem sogenannten Hektokotylus, ein Samenpaket (Spermatophore) an seine Partnerin. Das Weibchen wird die befruchteten Eier an Steinen oder Korallen festheften und den Laich bis zum Schlupf der Jungtiere bewachen (Foto: Tanja Angermair). 6 Wunder-Zylinder. Diese fantastische, ca. einen Meter lange Röhre ist das Gelege des Hochseekalmars Thysanoteuthis rhombus. Jeder der zahlreichen Punkte ist ein winziges Ei, das sich zu einem Kalmar entwickeln würde. Der Konjunktiv ist angebracht, weil auflandige Meeresströmungen diesen Laich-Zylinder ins flache Wasser einer Atoll- Lagune trieben, wo die nahrhaften Eier und Embryonen von Fischen und Krabben rasch verspeist wurden. 7 Gruppensex mit Zuschauer. Papageifische versammeln sich zu Laich - gemeinschaften. Sie geben synchron große Mengen an Gameten ins freie Wasser ab, die als Wolke am oberen Bildrand deutlich zu sehen ist. Der Schwarzspitzen Riffhai (Carcharhinus melanopterus) ist interessierter Zuseher. Er ist nicht an den Fischen als potentielle Beute interessiert, sondern das Geschehen ist wohl für seinen feinen Geruchsinn olfaktorisch interessant. 5 6 7 Juli/August 2015 | OCEAN7 04/2015 43

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