Ocean7
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OCEAN7 2015-03

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So werden Frauen zu perfekten Skippern: "Ladies only" nennt sich ein Skippertraining speziell für Damen. Hier lernen sie den richtigen Umgang mit Schiffen in jeder Situation. Auch für den Herren Skipper gut, wenn seine Bordfrau in der Lage ist, nicht nur im Fall der Fälle die Yacht zu beherrschen. Weitere Reportagen in dieser Ausgabe verführen in exotische Reviere: Seglerlegende Wolfgang Hausner schreibt über das südchinesische Meer und die Crew der Pitufa besucht Trauminseln in der Südsee.

OCEAN7Revier 1 Riesenrochen, springende Delfine Anderntags machten Thomas und Anna einen Ausflug in die Lagune, aber der reine Sandgrund gab nicht viel her, also zurück an das Außenriff und runter auf fünfzig Meter, wo es auch wenig zu sehen gab. Allerdings glitt beim Auftauchen ein riesiger Mantarochen mit einer Spannweite von ca. vier Metern über sie drüber. Die beiden kamen bis auf drei Meter ran, kurz darauf machte ein weiterer Rochen seinen Auftritt und damit wurde der Tauchgang zu einem unvergesslichen Erlebnis. Unser nächstes Ziel war die Northeast Investigator Shoal, gar nicht so weit weg. Wie vorher bei der Royal Captain Shoal stellte ich fest, dass die GPS-Positionen nicht mit der philippi nischen Karte übereinstimmten, die natürlich lange vor der elektronischen Navigation erstellt worden war. Die letzten ein oder zwei Meilen musste man sowieso mit dem Auge navigieren. Wie üblich ankerten wir an der Südküste nicht weit von dem vietnamesischen Boot, das wir bereits kannten. Nach dem Tauchgang und einer ungünstigen Winddrehung holten wir den Anker hoch und segelten während der Nacht nur unter Vorsegel auf und ab. Des Morgens waren wir alle müde, machten aber trotzdem gleich weiter zur Half Moon Shoal. Hier war das Riff nicht so steil abfallend und wir fanden somit einen vernünftigen Ankergrund. Zur Abwechslung lag eine philippinische Bangka mit den typischen Auslegern aus Bambusrohren nicht weit von uns. Das Tauchen war nicht berauschend, aber 30 springende Delfine zum Sonnenuntergang entschädigten uns. Die nächsten Tage hantelten wir uns über die Thomas Shoal und Alicia Annie Reef zum Commodore Reef. Unser Tagesablauf war immer derselbe: ein Schlag zur nächsten Untiefe, Tauchen gehen und am nächsten Morgen weitermachen. Zum Commodore Reef 2 wurde es auf Grund der 70 Seemeilen wieder eine Nachtfahrt, die sich allerdings lohnte. Thomas und Anna fanden dort das schönste Riff auf der ganzen Fahrt: vielfältige Korallenarten, Teppiche von Weichkorallen, Unmengen von Fischen, unzählige Muränen und ca. 1,3 m lange Thunfische. Abgesehen vom Schnorcheln kam ich selber nie zum Tauchen. Es waren immer Fischerboote in der Gegend und ich wollte nicht riskieren, den Kat für eine Stunde alleine an der Oberfläche zu lassen. Öfter sahen wir auch chinesische Fischerboote, deren Crew durchwegs einen unfreundlichen Eindruck machten. Die Investigator Shoal ist ein fast 20 sm langes Riffgebilde, dessen mittlerer Teil um die zehn Meter unter der Wasseroberfläche liegt, sodass wir problemlos in die Lagune tuckern und dort ankern konnten. Zum Tauchen war es zu spät, also schnorchelten wir alle und bewunderten die üppigen Korallenfelder. Am nächsten Tag wollten wir uns ans westliche Ende des Riffes verlegen, um dort an der Außenkante mit weniger Schwell zu tauchen. Kurz vorher kam noch ein kleines Motorboot mit einem Hongkong-Chinesen an, der uns frische Langusten anbot. Wir revanchieren uns mit Schokolade und zwei Dosen Bier, was alle zufriedenstellte. Langsam segelten wir in der Mittagshitze über die Lagune, als plötzlich ein malaysisches Patrouillenboot auf uns zugebraust kam. Foto: Shutterstock (2) 18 OCEAN7 03/2015 | Mai/Juni 2015

Südchinesisches Meer Es schrammte fast längsseits und die Männer in blauen Overalls wollten wissen, ob wir ein Problem hätten und deuteten mir, überzusteigen. Das Metallschiff in dem Schwell machte mir Sorgen, ich rief rüber, ja, aber nur über das Dinghi. Während Thomas es ins Wasser ließ, sprang ich in die Kabine, um meinen Pass zu holen und auch das M-16-Sturmgewehr zu verstecken. Das hatte ich seit unserem ersten Ankerplatz immer griffbereit, aber momentan war es fehl am Platz und würde bei einer Durchsuchung echte Probleme heraufbeschwören. Mit einem Handgriff war es in zwei Teile zerlegt, die sich sehr gut verbergen ließen. Dann über das Dinghi auf das Schiff und hinein in eine echte Schwitzkammer. Auf dem grau bemalten Deck hätte man wahrscheinlich Spiegeleier brutzeln können, eine Klimaanlage gab es nicht. Zuerst wurde mein Pass 3 4 5 den ausgefallenen Tauchgang vom Vormittag nach, waren aber nicht sonderlich begeistert. Zum Abendessen genossen wir die Langusten, spielten nachher Karten an Deck, wurden aber plötzlich durch einen Scheinwerfer aufgeschreckt, der Taboo III in grelles Licht tauchte. Hatte sich doch das Patrouillenboot lautlos gegen den Wind auf 200 Meter herangepirscht. Nachdem es auf Rufnähe war, wurde ich aufgefordert, wieder einen Besuch zu machen und auch meine Seekarte mitzubringen, auf der allerdings nichts von einem militärischen Sperrgebiet zu sehen war. Vermutlich hätte ich dazu eine malaysische gebraucht. 20 Minuten später konnte ich meinen Gästen die neuesten Nachrichten verkünden: Wir haben zwei Stunden Zeit, um abzusegeln und uns aus der Gegend zu entfernen. Also blieb uns nichts anderes übrig, als Taboo III segelüberprüft, aber da war alles in Ordnung. Wir hatten ja weder in Malaysien aus- noch in den Philippinen einklariert – wozu auch, eine Fahrt nach Puerto Princesa hätte einen zweimaligen ewig langer Umweg bedeutet. Somit war alles in Ordnung, da wir uns offensichtlich die ganze Zeit in malaysischen Gewässern aufgehalten hatten. Ich wurde aufgeklärt, dass wir uns in einem militärischen Sperrgebiet befänden und wir hier nicht erwünscht wären. Der Skipper ließ sich aber von unserer Harmlosigkeit überzeugen und erlaubte uns doch, an das westliche Ende des Riffes zu segeln. Also zurück zu Taboo III, um ohne weiteren Zeitverlust weiterzumachen. Auf unserem neuen Ankerplatz holten Thomas und Anna klar zu machen und in die dunkle Nacht hineinzustechen. 150 Meilen gegenan und 20 Stunden später schob sich die Palmensilhouette von den Mantanani-Inseln über den Horizont. Dort verbrachten wir noch zwei geruhsame Tage, ehe wir wieder nach Kota Kinabalu zurücksegelten. 1 Sampanmangio Point, der nördlichste Punkt von Borneo 2 Springende Delfine im Korallenmeer 3 Von der Saling aus erkennt man die Untiefen 4 Das malaysische Patrouillenboot 5 Taboo III vor Anker 6 Kota Kinabalu 6 eigene Basen in Kroatien Y A C H T C H A R T E R Y A C H T S A L E Y A C H T M A N A G E M E N T A-4112 St. Gotthard / Linz, Am Steinberg 8 Tel. +43 7234 84545, Fax +43 7234 84545-20 office@yachting2000.at

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