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OCEAN7 2015-02

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Eine Traumyacht im OCEAN7-Test: die Gunfleet 58 schafft viele Superlativen. Außerdem wird in dieser Ausgabe das OCEAN7-Buch über Weltumseglerin und Abenteurerin Karla Schenk vorgestellt. Eine großen Revierreportage berichtet über die schönsten Buchten im mexikanischen Mar de Cortez, auch bekannt als Golf von Kalifornien.

OCEAN7Yachten Gunfleet Yachts sind eine „Erfindung“ von Richard Matthews, dem Gründer von Oyster-Yachts. Seither wird vor allem auf die Unterschiede zwischen beiden Marken geschaut – nicht ganz zu Unrecht. Allerdings sind diese auch erheblich. Text: Detlef Jens | Fotos: Werft Erfahrener N Richard Matthews hat an die 17 verschiedene Boote. Er ist ein fanatischer und erfolgreicher Segler und ein ebensolcher Geschäftsmann. Selfmade, angefangen hatte er einst mit einem Kaffeehandel. Der machte ihn wohlhabend, reich wurde er mit Oyster-Yachten und vielen anderen Geschäften nebenher. Heute gehören ihm riesige Ländereien auf der wunderschönen Halbinsel zwischen den Flüssen Orwell und Stour, Fox’s Marina in Ipswich und was nicht noch alles. Die von ihm gegründete und maßgeblich mitgeführte Firma Oyster Yachts wurde zu einem Erfolgsmärchen, einzigartig in der weltweiten Yachtbranche. Vor einigen Jahren verkaufte er Oyster an eine globale Investitionsfirma, doch lange konnte er in seinem wunderbaren Haus auf West-Mersea mit Blick auf die Austernbänke und auf die Windräder draußen auf Gunfleet Sands, nicht stillsitzen. Nein, Richard Matthews ist keiner, den man sich als zufriedenen Pensionist vorstellen kann. Natürlich dachte er schon lange über neue Yachten nach. Wollte noch einmal den Reiz auskosten, mit einem weißen Blatt Papier zu beginnen – Oyster hatte sich zu einer so eingeführten Marke verfestigt, dass Änderungen nur noch in marginalen, evolutionären Kleinstschritten möglich waren. Die Kernmerkmale von Oyster durften dabei nicht angetastet werden: Skegruder, Backstagen, Kutterrigg. Es waren und sind perfekte Blauwasseryachten für Leute, die eher einen traditionellen Schiffstyp bevorzugen. Nun aber wollte er noch einmal etwas anderes, neues machen. Man muss schon ziemlich selbstbewusst und wohl auch vermögend sein, um in einem wirklich sehr engen und heiß umkämpften Markt noch einen weiteren neuen 58-Füßer zu starten. Und es drängt sich die Frage auf, was denn der Unterschied zwischen Oyster und Gunfleet sei? Nun, der/die Unterschied/e sind erheblich. Es beginnt schon bei der Wahl des Konstrukteurs. Tony Castro zeichnet die Gunfleet-Yachten. Der in England lebende Portugiese, der erst für schnelle Rennyachten, dann für großartige 60 OCEAN7 02/2015 | März/April 2015

Gunfleet 58 ewcomer Superyachten bekannt wurde. Tony ist ein guter Freund von Richard, die beiden wollten schon lange einmal etwas zusammen machen. Nun sind die Rümpfe von Gunfleet schon im Ansatz moderner als die traditionellen Oyster. Flacher im Unterwasserschiff, mit einem breiten Heck und Doppelrudern. Und – das ist für viele vielleicht der entscheidende Unterschied – mit einem Schwenkkiel. Nicht als Option, sondern als Standard. Anders ist auch das Solent-Rigg mit zwei Vorsegeln, die aber beide bis ins Topp reichen – kein Kutterstag, keine Backstagen. Dafür eine schmale, hohe Fock zum Kreuzen oder eine große Genua für raumere Kurse. Bleiben wir noch kurz beim Rumpf. Der variable Tiefgang reicht von 3,6 bis minimal 1,7 Meter. Der Ballast sitzt im Stummelkiel, der Klappkiel ebenso, man könnte zur Not das Schiff auch nur mit dem Stummelkiel segeln, dann jedoch natürlich mit wenig Höhe am Wind und erheblicher Abdrift. Zehn Sekunden dauert es, bis der Kiel unten ist – herunter fällt er quasi durch das eigene Gewicht, hochgeholt wird er mit einem mächtigen Hydraulikzylinder, der neben dem Mastfuß steht. Verbunden ist der Kiel durch eine Spektraleine. Die allerdings sollte man wohl alle paar Jahre mal auswechseln. Was auch kein wirkliches Problem ist, da man an alles – Kiel, Leine, Zylinder – von innen und auch im Wasser herankommt. Noch ein Wort zur Steuerung, bevor wir zu den Segeleigenschaften kommen. Nicht wegen des geringeren Tiefgangs, sondern eben wegen dem breiten Heck hat die Gunfleet die erwähnte Doppelruderanlage. Verbunden untereinander und mit den Steuerrädern durch ein Rod-Gestänge, das man je nach Geschmack einstellen kann – sehr feingängig oder lieber etwas fester. In jedem Fall bieten März/April 2015 | OCEAN7 02/2015 61

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