OCEAN7Revier sagt. Im Endeffekt brauchte es zwei Werftaufenhalte, bis auch die Inkontinenz unserer Wellendichtung behoben war, dann nutzten wir die Infrastruktur in der Hauptstadt für weitere Wartungen, Erneuerungen und unzählige Besorgungen. Zu allem Überfluss wurden wir noch beide gleichzeitig vom Dengue-Fieber niedergestreckt und brauchten einige Zeit, um uns wieder ganz zu erholen. Reif für die Inseln. Im September ist endlich alles fertig, wir fühlen uns auch wirklich urlaubsreif. Ziel: wiederum das Tuamotu-Archipel. Die Inseln liegen allerdings östlich von Tahiti, dort also, woher der vorherrschende Passat weht. Wir ziehen deshalb den Yankee statt unserer übergroßen Genua auf, in Verbindung mit dem kleinen Kutter eine flexible Besegelung. Idealerweise wollen wir auf Wetterfenster mit Süd- oder Nordwind warten, um durch die Inselkette zu hüpfen. Soweit die Theorie, doch schon beim Wegsegeln aus Tahiti bläst uns statt dem vorhergesagten leichten Südostwind ein Ostwind mit 25 Knoten auf die Nase. Pitufa kämpft sich zwei Tage tapfer gegen eine steile Windsee voran und zeigt, dass sie auch hoffnungslos überladen nicht ungern hart am Wind segelt – ihre zwei- und vierbeinige Crew ist von der Stampferei weniger begeistert. Jeder Wetterbericht verspricht bessere Bedingungen, doch im Endeffekt heißt es doch ran an die Schoten. Wir kreuzen eine Nacht lang auf, kein angenehmer Antritt einer Wache, wenn man direkt aus der Koje schlaftrunken gleich ein Manöver in stockdunkler Nacht bei sprühender Gischt und heulendem Wind fahren darf. Endlich dreht der Wind doch und wir erreichen am dritten Tag unser allererstes Atoll: das 24 Seemeilen lange, unbewohnte Naturparadies Tahanea. Viele Atolle haben schmale, korallengespickte Pässe, in denen Strömungen mit bis zu 20 Knoten, Wirbel und stehende Wellen lauern. Bei solchen Pässen ist exaktes Timing wichtig, denn nur vor bzw. nach dem Umschlagen der Tide ist das Wasser kurzfristig ruhig genug für eine Durchfahrt. Glücklicherweise hat Tahanea gleich drei Pässe nebeneinander durchs Riff, der mittlere ist 400 Meter breit, mindestens 13 Meter tief und bei gemäßigtem Seegang gerade richtig für uns Pass-Anfänger. Trotzdem sind wir nervös, als wir uns der Durchfahrt nähern, halten Ausschau nach Stromschnellen und Verwirbelungen, doch Pitufa gleitet problemlos ins glatte Wasser der Lagune und wir suchen uns gleich hinter dem nächsten Motu einen Ankerplatz. Der Sandboden ist mit Korallenköpfen (s. g. Bommies) übersät, wir drehen Kreise, doch die korallenfreien Stellen sind immer nur wenige Meter breit. Schließlich fällt der Anker in der Mitte eines solchen türkisen Flecks. Damit wir uns nicht verheddern und auch keine Korallen zerstören, befestigen wir alle paar Meter einen Fender an der Kette, sodass diese über den Hindernissen im freien Wasser schwebt. Haie auf dem Fließband. Gleich am nächsten Tag packen wir unsere Schnorchelsachen aus. Ein Drift-Tauchgang oder Schnorchelausflug im Pass eines Atolls ist eine magische Erfahrung: 2 1 3 Viele Segler hetzen du
Tuamotus 4 Im Zickzack über den Sternenhimmel. Die Motus im Norden Tahaneas haben einen mit grobem Korallengeröll bedeckten schroffen Korallensockel. Unser Eindruck der Nordinseln entspricht Beschreibungen in Segelführern, die Tahanea als schroff und unfruchtbar beschreiben. Ein Besuch im aufgegebenen Dorf, von dem nur noch die Kirche, einige windschiefe Hütten und traurig verlassene Gräber übrig sind, hinterlässt einen eher tristen Eindruck. Während wir neben dem Pass ankern, kommen einige Yachten an, die nach wenigen Tagen schon wieder weitersegeln. Viele Cruiser hüpfen schnell durch die Tuamotus, verbringen jeweils nur ein paar Tage auf einem Atoll, bevor sie zum nächsten düsen. Wir stellen uns das folgendermaßen vor: Beim ersten denken sie noch „Wow, es ist flach, rund und hat Kokospalmen!“, beim zweiten „Aha, flach und rund!“, beim dritten „Oje, rund und flach …“, und so weiter. Wir geben uns nicht mit einem oberflächlichen Eindruck zufrieden und machen uns auf, die Südseite zu erkunden. Die französischen Karten zeigen nur für die Pässe und deren unmittelbare Umgebung Tiefenangaben, wir stützen uns bei unserer Routen- und Ankerplatzplanung daher auf Satellitenbilder. Schön sehen die aus, wie ein dunkler 5 Man fährt mit dem Dinghi gegen die hereinströmende Tide hinaus, hüpft ins dunkle Azur des Pazifik und sieht die Unterwasserwelt wie auf einem Fließband vorbeigleiten, während das kristallklare Ozeanwasser einen zurück in die Lagune spült. An den Wänden und sogar auf dem Boden des 3 bis 15 Meter tiefen Nebenpasses wachsen gesunde Korallen, bunte Fische schweben über ihren Verstecken, immer mit einem Auge auf die neugierigen Schwarzspitzen- und Weißspitzenriffhaie, die auch uns inspizieren. Die Nachbarinsel Fakarava zieht Touristen mit Slogans wie „Drift-Tauchgänge durch Wände aus Haien“ an. Wir nehmen an, dass Ressorts die Haie anfüttern, denn auf Tahanea treffen wir auf jedem Schnorchel- oder Tauchgang einige Haie, aber nie große Gruppen. Schwarzspitzenriffhaie inspizieren das Dinghi und Pitufa immer und überall und während eines Tauchgangs an einem Bommie treffen wir einige größere Graue Riffhaie – glücklicherweise alle milde interessiert, aber nicht aggressiv. Die merkwürdigste Begegnung haben wir mit zwei Ammenhaien, die wir bei einem Techtelmechtel ertappen. Sie rollen im seichten Wasser gleich neben dem Ufer herum, Schnauzen, Flossen, Bäuche ragen dabei abwechselnd an die Oberfläche. Sie bemerken uns Voyeure gar nicht, sind viel zu vertieft in ihr Paarungsritual. 6 Nachthimmel, auf dem unzählige Sterne glitzern – das sind die Korallenköpfe, die aus dem 30 bis 40 Meter tiefen Wasser der Lagune fast senkrecht in die Höhe wachsen. Christian hält am Bug stehend Ausschau nach Hindernissen, während wir erst ganz langsam und vorsichtig, bald aber schon schneller und selbstsicherer über das ruhige Wasser nach Süden segeln, denn die Riffe leuchten an einem sonnigen Tag mit blauem Himmel wie Saphire auf Azurgrund ganz deutlich von weitem. Je weiter südwestlich wir kommen, desto häufiger werden die Korallenköpfe, manchmal passieren wir gleich mehrere gleichzeitig und ziehen eine Zickzack-Spur auf dem Kartenplotter. Einige der Riffe ragen an die Oberfläche und ein paar tapfere Bäumchen darauf trotzen den Elementen. Naturparadies im Süden. Am südlichen Außenriff finden wir hinter einem Z-förmigen Riff den perfekten Ankerplatz: Von quirlig-belebten Korallen umgeben schwebt Pitufa über einem türkisfarbenen Swimmingpool, vor uns zieht sich fast eine Meile 1 Fender halten die Kette über den Korallen 2 Bordgarten 3 Korallenköpfe 4 Neugieriger Ammenhai 5 Papageifisch 6 Gesunde Korallen rch die Tuamotus statt zu genießen März/April 2015 | OCEAN7 02/2015 17
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