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OCEAN7 2015-01

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California Dreamin'. Eine Reise in eine andere Welt. Ein OCEAN7 Team war im mexikanischen Mar de Cortez unterwegs, dem Golf von Kalifornien an der Pazifikküste und schildert Begegnungen Auge in Auge mit Seelöwen, Walhaien und Teufelsrochen. Es ist ein einzigartiges Revier, das der große Meeresforscher Cousteau wegen seiner Artenvielfalt das "Aquarium der Welt" genannt hat.

OCEAN7Service Einfahrt Grado: Strom, lass nach! 1 2 Zum Glück sind es noch zwei Wochen bis dahin. Zeit genug, um nicht nur das Funken nach internationalen Reglements und österreichischem Recht zu erlernen, sondern auch den umfangreichen Stoff samt technischem Know-how zu verinnerlichen (siehe Kasten auf Seite 41). Ein Muss, wenn man vor der Prüfungskommission der Fernmeldebehörde der Republik Österreich bestehen und nicht an kniffligen Fragen wie z. B. „Was ist der Unterschied zwischen einer EPIRB und einem SART?“ scheitern will. Ich kenne die Antwort auf diese meine letzte Frage und verlasse mit einem druckfrischen UKW-Betriebszeugnis II samt Bundesadler die hoheitlichen Hallen. Nur nicht den Kopf verlieren. Mai 2014. „Wenn der Kopf vom Rumpf getrennt ist, entfällt die Erste-Hilfe-Pflicht“, erklärt Roswitha Prohaska, Leiterin des Skipper-Medic-Seminars der Segelschule Dibl. „Doch meist sind es Schürf- oder Platzwunden, die man sich vorzugsweise vom Baum holt“, wie die Medizinerin und leidenschaftliche Regatta-Seglerin (Ecker- 1000-Meilen Race) aus langjähriger Erfahrung weiß. Klar, den Erste-Hilfe-Grundkurs über 16. Stunden zur Erlangung des IC- Patents (siehe Kasten auf Seite 41) hätte ich auch einfacher haben können, zum Beispiel beim Roten Kreuz. Doch als angehender Skipper will ich wissen, mit welchen Unfällen und Krankheiten ich es an Bord fernab der Küste zu tun bekommen und wie ich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln am Besten medizinische Hilfe leisten kann. Mein Blick schweift über Roswithas Bordapotheke, die man als verantwortungsvoller Skipper dem Fahrtenbereich entsprechend zu beschicken hat. Na Bumm – zum Glück gibt’s die maßge- 48 OCEAN7 01/2015 | Jänner/Februar 2015

Skipper-Ausbildung schneiderten Inventar-Listen im Skriptum dazu für Selbststudium. Und ganz am Ende des Seminars weiß ich auch, dass man ein über Bord gegangenes Crewmitglied nach Möglichkeit horizontal bergen soll, wenn es länger als 30 Minuten in kaltem Wasser ausharren musste, um einen kritischen „Afterdrop“ (= das weitere Absinken der Körperkerntemperatur) zu vermeiden. Schein in Sicht! Seltsam, auch meine Hände fühlen sich eiskalt an. Ich halte sie mir vors Gesicht und hauche sie warm, aus dem Augenwinkel lese ich auf einem Schild „Port Piran“. Nach einem Tag und einer Nacht auf See hat uns Poseidon letztlich doch auf seinem Rücken ins Ziel des FB2-Prüfungstörns getragen! Während der Prüfer an Land einen letzten Blick auf die Festmacher wirft, reicht mir Wachführer Gerhard die Hennessy-Flasche und spricht die erlösenden Worte: „Gratuliere Navigator, jetzt sind wir endlich Skipper!“ 3 1 FB 3-Stoff: Wie wirkt sich die Strömung bei der Einfahrt nach Grado auf den Kurs aus? Die Antwort weiß, wer Strömungsdreiecke zeichnen/auswerten kann. 2 Ein guter Skipper blickt zum Verklicker und nur ergänzend auf die Elektronik. 3 Beim An- und Ablegen ist der Schiffsführer immer nur so gut wie sein Team. 4 Entspannendes Ritual: das Streichen der Segel nach einem starken Törn. 4 Foto: Dr. Udo Reichmann (1) Die Lizenz zum Lernen 1956 gegründet, war der MSVÖ (Motorbootsport und Seefahrts Verband Österreich) über 30 Jahre lang die einzige Prüfungsstelle für Motorbootführerscheine in Österreich. 2012 hat Präsident Herbert Rapp das Angebot um Segelbootführerscheine erweitert und mit seinem neuen Konzept mehr Transparenz ins Prüfungswesen gebracht. Herr Rapp, wie bringt man Motor und Segel unter einen Hut? Der Großteil der allgemeinen seefahrtstechnischen Fertigkeiten ist ja unabhängig vom Antrieb Motor oder Segel. Daher besteht der Prüfungsaufbau aus einem größeren allgemeinen Teil und den Wahlmodulen „Motoryacht“ und/oder „Segelyacht“. Das bieten wir natürlich für alle vier Fahrtenbereiche an. Gibt es gesetzliche Vorschriften? Die Prüfungen des MSVÖ bestehen wie im Seeschifffahrtsgesetz vorgeschrieben aus einer Theorieprüfung und einer Praxisprüfung. Die Theorieprüfung besteht aus einem Fragenteil und einer Karten- und Gezeitenarbeit. Um den Umfang des geprüften Lehrstoffes möglichst transparent zu halten, bieten wir auf unserer Homepage umfangreiche Informationen an. So können beispielsweise alle möglichen Theorieprüfungsfragen heruntergeladen werden, auch für Karten- und Gezeitenarbeiten findet man ausreichend Informationen und verschiedene Übungsbeispiele. Wo finde ich eine geeignete (Segel-)Schule? Der MSVÖ ist Prüfungsorganisation, keine Ausbildungsstätte. Aber auf unserer Homepage sind alle Ausbildungsstätten gelistet, die Kurse und Übungstörns im Rahmen des MSVÖ-Anforderungsprofils durchführen und ihre Kandidaten dann auch vom MSVÖ prüfen lassen. Wie komme ich zu meinem IC-Patent? Von uns bekommen Sie nach erfolgreich abgelegter theoretischer und praktischer Prüfung zunächst mal den MSVÖ-Verbandsschein. Das IC-Patent wird nach § 15 des See-Schifffahrtsgesetzes von der via Donau GmbH ausgestellt, sofern alle Voraussetzungen erfüllt sind. Wenn Sie uns sämtliche Unterlagen zukommen lassen, erledigt das gerne der MSVÖ für Sie. Aber auch wenn Sie dann beide Patente in der Tasche haben, haben Sie letztlich nur eine Lizenz bekommen: die Lizenz zum Lernen. Denn ein guter Skipper wächst durch seine Erfahrungen. Alle Informationen unter www.msvoe.at eigene Basen in Kroatien Y A C H T C H A R T E R Y A C H T S A L E Y A C H T M A N A G E M E N T A-4112 St. Gotthard / Linz, Am Steinberg 8 Tel. +43 7234 84545, Fax +43 7234 84545-20 office@yachting2000.at

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