OCEAN7Revier Ray, der kalifornische Tycoon und Tigerbändiger Wir waren als Gäste von Jorgeloy zu einem kleinen Frühstück in eine von außen unscheinbare kleine Villa am Malecon von La Paz, direkt gegenüber der Statue des Jacques-Yves Custeau bei einem hier lebenden Kalifornier eingeladen. „Er ist Partner bei dem Projekt Hotel Calafia und wir betreiben außerdem gemeinsam ein paar Boote zur Marlin-Fischerei für Angler und Touristen“, erklärte uns Jorgeloy kurz. Dann die Überraschung: Die wenigen Räume der kleinen Villa waren minimalistisch, aber sehr edel ausgestattet. Handgeschlagener Cotto als Fußböden, Ge mälde an den Wänden und drei junge Frauen schnitten gewaltige Berge von frischem Fleisch in der kleinen Küche, durch die wir in den Innenhof geführt wurden. Hohe Mauern und massive Gitterkäfige ragten hinter der Sitzgruppe im Garten empor. Hier, direkt an der Hauptstraße von La Paz, am Malecon, lebten gewaltige Raubkatzen. König unter allen ein bengalischer Tiger – in seinem Gehege mit Pool, Bäumen und Wasserfall. In weiteren Bereichen Pumas und Geparden. Unser Gastgeber, der bullige Ray Novelli, begrüßte uns mit sonorer Stimme in breitem Südstaaten-amerikanisch und erzählte bald von einigen seiner abenteuerlichen Geschäfte als Immobilien-Tycoon und seinem schillernden Leben. Etwa von einem kleinen karibischen Insel-Idyll, das ihm von dem brutalen haitianischen Diktator Papa Doc streitig gemacht wurde. Sogar die Armee soll dieser auf die Insel entsandt haben, um ihm das Geschäft zu ruinieren. Seine inzwischen 77 Lebensjahre sind dem Hochseeangler jedenfalls nicht anzusehen. „Die Raubkatzen habe ich vor dem Tod gerettet. Sie sind in Tierparks geboren und weil es dort für sie keinen Platz gab, sollten sie eingeschläfert werden. Da habe ich eben Platz für sie geschaffen. Sie werden hier regelmäßig von einer internationalen Tierschutzbehörde auf artgerechte Haltung überprüft“, erklärte uns Ray. Segeln entlang der Wüsten- Landschaft befindlichen Kolonie auf den Felsen der Los Islotes gehandelt haben, die in der fischreichen Bucht auf Nahrungssuche waren. Diese schroffen Felsbrocken der Los Islotes, wo man gefahrlos mit den verspielten und neugierigen Seelöwen schnorcheln kann, war eine unserer kurzen Etappen am nächsten Tag auf unserer weiteren Reise in den Norden der Sea of Cortez. Darüber, über Begegnungen mit einem gut 15 Meter langen Finnwal, mit Schildkröten, fliegenden Teufelsrochen, Spuren von Klapperschlangen im feinen Sand und über die nahezu unvorstellbaren Schönheiten und Unberührtheiten der weiteren Buchten lesen Sie ausführlich im zweiten Teil der Reportage „California Dreamin‘“ der nächsten Ausgabe von OCEAN7. Foto: Norbert Hohler (1) 24 OCEAN7 01/2015 | Jänner/Februar 2015
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