Ocean7
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OCEAN7 2014-05

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OCEAN7Service 1 2 Der qualvolle Tod vieler Haie langjährigen Durchschnitt liegen. Die Ursachen dafür sind unbekannt. Vielleicht ist es die Überfischung der Meere, die Haie durch Nahrungsmangel öfter in Küstennähe führt. Dort hat die steigende Zahl der Wassersport-Aktivitäten häufigeren Kontakt mit Haien zur Folge. Dass es vereinzelt zu Angriffen kommt, kann verschiedene Ursachen haben: akustische und olfaktorische Überreizung des Hais in trübem Wasser, z. B. können Stresshormone von harpunierten oder geangelten Fischen in Kombination mit geringer Sichtweite zu einem Probebiss führen. Hai-Fütterungen konditionieren die Tiere, und das kann auch mal aus dem Ruder laufen. Taucher können eventuell als Konkurrent oder Reviereindringling empfunden und angegriffen werden. Surfer, Schnorchler oder Schwimmer können für potentielle Beute gehalten werden. Auch mangelnder Respekt mancher Menschen, die Haie als Streicheltiere behandeln oder an den Flossen ziehen, führt zu Unfällen. Mit welchen Sinnen orientieren sich Haie? Haie haben hochentwickelte Sinne, die über unterschiedliche Reichweiten verfügen und helfen, Objekte zu orten und zu erkunden. Von fern zu nah sind das: Hören – Riechen – Sehen – Druckwellen im Wasser werden über ein Seitenlinienorgan wahrgenommen – die Lorenzini’schen Ampullen erkennen bioelektrische Felder – an der Schnauze sitzen Tastsensoren, daher stupsen Haie manchmal Objekte prüfend an – und schließlich der Geschmackssinn. Haben alle anderen Sinne keine eindeutigen Ergebnisse geliefert, dann kann ein Probebiss den Geschmacksknospen am Gaumen letzte Gewissheit über die Schmackhaftigkeit geben. Im Fall des Menschen fällt dieser Test für beide Seiten meist negativ aus: Für den Hai, dem Menschen nicht schmecken, und der danach noch gnadenloser gejagt wird. Und für den Menschen, den ein solcher Biss tödlich verletzen kann. Hai-Experten sind sich einig, dass der Mensch aus mehreren Gründen nicht in das angestammte Beuteschema der Haie passt. Dass der Fotograf der Hai-Aufnahmen diesen Artikel schreiben kann und nicht in die marine Nahrungskette eingegangen ist, bestätigt diese Annahme. Warum werden Haie gejagt? Aus bekannten und weniger bekannten Gründen. Zahlenmäßig an erster Stelle steht das mörderische „shark finning“. Den geangelten Haien werden bei lebendigem Leib die Flossen abgeschnitten. Der lebende Torso wird über Bord geworfen, sinkt und stirbt einen qualvollen Tod. Die Flossen werden auf dem asiatischen Markt zu hochpreisigen Haifischflossen-Suppen verarbeitet. 3 34 OCEAN7 05/2014 | September/Oktober 2014

Haie 4 Größter Lieferant an Haifischflossen ist erwartungsgemäß China, an zweiter Stelle findet sich die EU mit den Fischereiflotten Spaniens und Portugals. Auch bei uns sind Haiprodukte im Handel: Die sogenannten Schillerlocken sind der Bauchlappen vom Dornhai (Squalus acanthias), seine Rückenstücke sind als Seeaal auf dem Markt. Haie zählen zu den Knorpelfischen, und auch das eröffnet zweifelhafte Marktchancen: Haifischknorpelextrakt wird als Nahrungsergänzungsmittel angeboten und fördert angeblich die Knorpelbildung. Souvenirläden machen Geld mit den Gebissen von Haien, und in Taiwan steht „tofu shark“, das eingedoste Fleisch vom Walhai (Rhincodon typus), hoch im Kurs. Heuer hat die Regierung Westaustraliens Schlagzeilen gemacht, weil sie gegen den Protest vieler Australier die Jagd auf Haie, auch geschützter Arten, freigab. 1 Perfekte Effizienz. Ein wahres Meisterwerk der Evolution, optimiert über Jahrmillionen. Schwarzspitzen-Riffhai (Carcharhinus melanopterus) 2 Geballte Kraft. Der Graue Riffhai (Carcharhinus amblyrhynchos) ist am dunklen Saum der Schwanzflosse gut zu erkennen. An beiden Haien hat sich jeweils ein Schiffshalter (Echeneis naucrates) festgesaugt. 3 Neugieriges Interesse. Dem hellen Saum der Flossen verdankt diese Art ihren Namen, Silberspitzen-Hai (Carcharhinus albimarginatus). Er kann drei Meter groß werden. 4 Im Fressrausch. Im weißen Kanister sind Fischabfälle, die im wahrsten Sinn des Wortes ein gefundenes Fressen für Haie sind. 5 Restrisiko. Haifütterungen sind spektakulär, verändern aber das Verhalten der Haie. Wenn der driftende Fischabfall sich im Blitzarm verfängt (siehe linker Bildrand) und der Hai danach schnappt, kann die Situation eskalieren. Sollte der UW-Fotograf dabei verletzt werden, so lautet die Schlagzeile in den Medien: Taucher von Hai attackiert. Auf die näheren Umstände wird oft nicht eingegangen. Silberspitzen-Hai (Carcharhinus albimarginatus) 5

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