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OCEAN7 2014-04

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Der bequeme Ocean Trawler Selene 58 im OCEAN7-Test. Ein Schiff für genussvolles, weltweites Reisen. Außerdem in dieser Ausgabe: Karibische Sternstunden! Eine Reportage über die schönsten Buchten der Windward Islands in der Karibik.

OCEAN7Revier Rodney Bay Marigot ST. LUCIA Pitons Wallilabou Bay St. Vincent Kingstown Young Island Cut Blue Lagoon 1 MAYREAU TOBAGO CAYS Die Tobago Cays: Schon der Name klingt verheißungsvoll nach Palmen, Strand und einem Regenbogen an Farbschattierungen im glasklaren Wasser. Dazu freundliche, hilfsbereite Boatboys, die von dem nahen Union Island alles anliefern, was der Segler vor Anker begehrt – und abends auf offenem Feuer köstliche Lobster grillen. In unserer letzten Ausgabe (OCEAN7 03/2014) haben wir ausführlich über diese unbewohnten Inseln, das Schnorchelrevier hinter dem Bequia schützenden Horseshoe Riff und unsere Begegnungen mit Rochen, Schildkröten und bunten Tropenfischen berichtet. Die Tobago Cays sind ein unvergesslicher Höhepunkt einer Reise durch die Windward Islands. Aber nicht der einzige. Knapp zwei Seemeilen von den Cays entfernt liegt Mayreau, diese Insel mit dem zauberhaft bunten karibischen Dorf auf dem Hügel über dem Dschungel und dem wundervollen Rundumblick. All das kommt unserer Vorstellung von einem Paradies schon sehr nahe. Der Abschied von dort fiel uns nicht leicht. Wir segelten mit unserer Carto Wines, einer Oceanis 43.3 von The Moorings, weiter nach Norden, zurück in Richtung Saint Lucia. Mustique, die Insel, die vor allem dafür bekannt ist, dass die Reichen und Schönen von David Bowie über Mick Jagger bis zu den britischen Royals hier ihre Villen und Privatstrände besitzen, ließen wir an Steuerbord im Dunst liegen. Es reizte uns nicht, exklusive Boutiquen zu besuchen oder in Basil’s Cafe überteuerten Espresso zu trinken, um vielleicht einen Blick auf Mick Jaggers karibischen Hund zu erhaschen. Das sollen andere machen. Besuch bei den Walfängern. Wir steuerten Bequia an. Diese alte Walfängerinsel hat eine lange Seefahrergeschichte und gilt seit jeher als besonders yachtiefreundlich. Am Strand der weitläufigen Admirality Bay werden heute noch im Schatten der Palmen Schiffe gebaut, von kleinen Fischerbooten bis zu großen Schonern, ganz traditionell in Handarbeit, wie seit Jahrzehnten. Bequia hat bis heute eine aktive Walfängerstation und darf nach internationalen Regelungen bis zu vier Buckelwale pro Jahr fangen: ausschließlich in offenen kleinen Segelbooten mit Harpunen, die ohne machanische Hilfsmittel aus der Hand geworfen werden. Es gibt nur noch wenige Männer auf Bequia, die dieses Handwerk beherrschen. Buckelwale kommen zwischen Februar und April aus dem Norden in diese Gegend, um sich zu paaren und ihre Jungen zu gebären. Rund um die weitläufige Admirality Bay führt ein Fußweg direkt am Wasser. Er ist landwärts gesäumt von Palmen, bunten Häusern und Holzhütten, kleinen, stimmungsvollen Restaurants, offenen Bars und verschiedenen Geschäften, die lokale Produkte anbieten: von farbenfroh gebatikten Stoffen und Kleidern über Früchte der Insel bis 1 Souvenir-Verkauf in einer abgelegenen Bucht 2 Marigot Bay – ein Juwel auf Saint Lucia 3 Boatboys warten auf Kundschaft 4 Auf einen Felsen gelaufen: Tropensturm oder hat der Kapitän geschlafen? 5 Jimminy lebt vom Verkauf seiner Handarbeiten Foto: Shutterstock (1) 18 OCEAN7 04/2014 | Juli/August 2014

Windward Islands Vorsicht beim Kauf von Andenken aus Produkten geschützter Tiere hin zu kunstvoll hergestellten Produkten aus Stein, Keramik, Kokosnüssen oder den Knochen der erlegten Buckelwale. Doch Vorsicht: Ist ein Kauf auch noch so verlockend: Auf den europäischen Flughäfen wartet der Zoll mit ganz erheblichen Strafen beim Versuch, Produkte von geschützten Tieren einzuführen. Die Einwohner von Bequia sind ein stolzes Volk. Sie stammen von Siedlern ab, die auf Walfängerbooten aus Nordamerika kamen, von Farmen in Schottland, als Freibeuter aus Frankreich und als Sklaven aus Afrika. Yachtsleute fühlen sich hier herzlich willkommen – ganz anders als auf dem nördlich von hier gelegenen Saint Vincent. Adrett in Schuluniformen gekleidete Kinder grüßen Fremde freundlich auf den Straßen, Erwachsene bieten unaufdringlich an Verkaufsständen ihre Waren an, die netten Bars sind sauber und gepflegt. 2 My name is Richard. Mehrere gute und ordentlich gewartete Dinghi-Docks erleichtern das Anlanden. An dem am südlichsten gelegenen Steg hieß uns ein Schwarzer mit breitem Lachen willkommen: „My name is Richard. I will take care of your Dinghi“. Seinen Preis dafür nannte er mit zehn EC Dollars. Als wir nach ein paar Stunden zurückkamen, bedankte Richard sich nicht nur höflich und überschwänglich für die zehn EC $, er hatte in der Zwischenzeit auch den gesamten Sand und Schmutz aus dem Dinghi entfernt und Motor und Benzintank auf Hochglanz poliert. Was für ein Unterschied zu den Situationen, die wir etwa in Soufriere auf Saint Lucia erlebt hatten (siehe Bericht in OCEAN7 03/2014). Wir klarierten aus den Grenadines in Bequia aus, was ein wahres Vergnügen war, denn alles konnte in einem sauberen Gebäude direkt hinter dem Fähranleger binnen weniger Minuten erledigt werden. Kostenlos. Der höfliche Immigration-Officer in seiner ordentlichen Uniform wünschte uns mit einem Lächeln noch eine gute Reise. An der Wand hing ein Schild mit dem Motto: „We are here to serve you!“, und die schwarzen Beamten taten alles, um diesem Spruch auch gerecht zu werden. 3 4 5

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