OCEAN7Service 1 Meduse, die. Freischwimmendes Geschlechtstier vieler Nesseltiere (Cnidaria). Umgangssprachliches Synonym ist Qualle, die beiden Begriffe sind also gleichbedeutend. Zählt zum Plankton, wird daher durch Meeresströmungen verdriftet. Manche Arten sind stark nesselnd und treten zeitweise massenhaft auf („Quallenblüte“). Meereshöhlen, die. Die Haupttypen sind Grotte, Durchgang, Sackhöhle mit und ohne Luftkuppel, sowie Tunnel und Randhöhle. Diese Typen bieten unterschiedliche Gradienten von Licht und Wasserbewegung. Eine ausgeprägte Zonierung der Organismenverteilung innerhalb dieser Höhlen ist die Folge. Meeresleuchten, das. Lichterscheinungen im Meer, die hauptsächlich durch dichte Ansammlungen von Mikroorganismen erzeugt werden. Das zugrunde liegende Prinzip ist Bioluminiszenz (von Lebewesen erzeugtes sichtbares Licht, basierend auf chemischen Prozessen). Hauptverantwortlich für Meeresleuchten ist oft die einzellige Alge Noctiluca scintillans. In dunklen Nächten können die Bugwellen von Booten durch diese Algenansammlungen spektakulär leuchten. Auch der Spülsaum an Sandstränden kann leuchten, wenn zahlreiche Planktonorganismen angeschwemmt wurden. Meeressäuger, die. Alle meeresbewohnenden Säugetiere. Das sind Wale, zu denen auch die Delfine zählen, Seekühe, Robben und Seeotter. Nach heutigem Wissensstand waren ihre Vorfahren landlebend, wanderten wieder in das Meer ein und entwickelten die notwendigen Anpassungen an das neue Milieu. Dazu gehören u. a. die Umwandlung der Vorderextremitäten in paddelartige Flossen, ein spezielles Atmungssystem und ein umfangreiches Unterhautfettgewebe. Meeresschnee, der. Gelatinöse Aggregate, oft in Flockenform, die makroskopisch sichtbar sind und visuell ruhigem Schneefall an Land ähneln können. Der Meeresschnee sinkt sehr langsam mit einer Geschwindigkeit von 50–100 m pro Tag. Er besteht vor allem aus abgestorbenen Planktonorganismen, die zu Flocken verkleben und von einem reichhaltigen Bakterienfilm besiedelt werden. Dieser beständige Regen an organischem Material ist für viele Bodenlebewesen und Tiefseeorganismen wichtige Nahrung. Mesopsammon, das. Hochspezialisierte Formen von Ein- und Vielzellern, die das feine Lückenraumsystem mariner Sande bewohnen (interstitielle Organismen). Ihre 2 Mangroven zählen zu den produktivsten Ökosystemen der Erde – als Kinder stube für viele Organismen
Meeresbiologisches Glossar wichtigsten Anpassungsmerkmale sind u. a. ihre Kleinheit, ihre meist wurmförmige Gestalt, spezielle Sinnes- und Lokomotionsorgane, sowie variantenreiche Reproduktionsstrategien. Sie spielen eine wichtige Rolle im Stoffumsatz mariner Sandböden und -küsten. Spezielle Methoden sind notwendig, um sie zur Untersuchung aus ihrem Lebensraum zu extrahieren. Muschel/Schnecke, die. Beide gehören zum Tierstamm der Weichtiere (Mollusca) und werden erstaunlich oft verwechselt. Neben der unterschiedlichen Anatomie und Lebensweise gibt es ein einfaches Unterscheidungsmerkmal: Muscheln (Bivalvia) haben in der Regel eine zweiklappige Schale. Schnecken (Gastropoda) haben dagegen eine einteilige oder gar keine Schale. Bsp: Kauri Schnecke (nicht Kauri Muschel!) Mutualismus, der. Enge Beziehung zweier Arten zu beidseitigem Nutzen. Die Partner sind unter natürlichen Bedingungen aufeinander angewiesen (s. auch Symbiose). Bsp: Pistolenkrebse und Wächtergrundeln. Die Krebse graben die gemeinsame Wohnhöhle für sich und den Fisch, die aufmerksame Grundel warnt den Krebs bei herannahender Gefahr. Vgl. Kommensalismus. Nekton, das. Alle Wasserorganismen mit starker Eigenbewegung, also die Gesamtheit der aktiv schwimmenden Tiere. Der Ort ihres Auftretens wird durch ihre Schwimmleistung bestimmt, nicht durch passives Verdriftet werden mit Strömungen. Bsp: Kalmare, Haie, Delfine u. a. Vgl. Plankton. Nesseltiere, die. Alle Tiere, die Nesselzellen mit Nesselkapseln produzieren. Sie werden in dem Tierstamm Cnidaria zusammengefasst und sind überwiegend marine Organismen. Zirka 8.500 Arten sind bekannt. Viele Nesseltiere besitzen eine Polypen- und eine Medusengeneration. Im Süßwasser finden sich der Süßwasserpolyp Hydra und die Süßwasserqualle Craspedacusta. Bsp: Quallen, Seeanemonen, Korallen u. a. Ökosystem, das. Biologisches System, das sich aus der Wechselwirkung biotischer und abiotischer Elemente eines definierten Bereichs der Biosphäre ergibt. Bsp: Korallenriff, Mangrovenwald, Seegraswiesen. oligotroph. Nährstoffarm, nahrungsarm. Bsp: die Hochsee der Tropen. Das tiefe Blau des Ozeans wird daher auch als die „Wüstenfarbe des Meeres“ bezeichnet. Pelagial, das. Der freie Wasserkörper der Meere und der Binnengewässer. Das Pelagial der Hochsee wird nach absteigenden Tiefenstufen in Epi-, Meso-, Bathy- und Abyssopelagial gegliedert und ist von der Oberfläche bis in die größten Tiefen von wunderbar angepassten Organismen bewohnt. Vgl. Benthal. Pelagos, das. Die Gesamtheit der Organismen, die den freien Wasserkörper der Meere, das Pelagial, bewohnen. Nachdem das Pelagial der größte Lebensraum unseres Planeten ist umfasst das Pelagos eine ungeheure Artenfülle, die von Bakterien und Viren bis zu Walen reicht. Vgl. Benthos. Phototaxis, die. Eine Bewegung, die sich am Lichteinfall oder der Lichtstärke orientiert. Bsp: tagesperiodische Vertikalwanderungen vieler Planktonorganismen. Vgl. Geotaxis, Rheotaxis. Plankton, das. Wörtlich übersetzt „das Umhergetriebene“. Man versteht darunter die Gesamtheit der frei im Wasser schwebenden Lebewesen. Systematisch wird Plankton grob in pflanzliches Phytoplankton und in tierisches Zooplankton unterteilt. Die Mehrzahl der Plankter ist mikroskopisch klein, Megaplankter wie große Quallen können aber Durchmesser von mehr als einem Meter erreichen. Der Großteil der Plankter verfügt zwar über Ei- 1 Hochenergiestrand. Solch stark exponierte Sedimentstrände können aus Geröll oder Kies gebildet werden, bestehen jedoch meist aus Grob- und Mittelsanden. Das gut entwickelte Lückenraumsystem der groben Sande wird von der Wellenbewegung reichlich durchspült und ist dadurch in diesem Bereich oxydiert. Silhouette, Seychellen. 2 Muschel oder Schnecke? Die Mehrheit der Touristen ist sich einig: Das ist eine schöne Muschel. Einfacher Test: Hat sie eine zweiklappige Schale? Nein! Es ist daher keine Muschel- sondern eine Schneckenschale. Wer Wert darauf legt die grandiosen Stile unterschiedlicher Bauepochen unterscheiden zu können, für den sollte es doch auch reizvoll sein, die nicht minder grandiosen Baupläne der Natur zu erkennen (Lambis lambis, Spinnenschnecke). Rasdhoo Atoll, Malediven. 3 Mixohalin. Im Übergangsbereich vom marinen zum terrestrischen Lebensraum kann sich durch Süßwasserzufluss starke Verdünnung des Meerwassers ergeben. Dieses Brackwasser wird als mixohalin bezeichnet. Silhouette, Seychellen. 4 Benthos. Der Seestern (Protoreaster nodosus), die Algen und alle anderen bodenbewohnenden Lebewesen werden mit einem Sammelbegriff als Benthos bezeichnet. Ihr Lebensraum ist das Benthal. Busuanga, Philippinen. Mai/Juni 2014 | OCEAN7 03/2014 45 4 3
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