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OCEAN7 2014-01

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Unter dem Titel "Pirat und Klabautermann berichten zwei Kids, 3 und 6 Jahre alt, über ihren ersten Hochseetörn. Perfekte Einstimmung für Eltern, die mit ihren Kindern das erste Mal einen Segelurlaub planen.

OCEAN7Service Mitten im Taifun Einmal mehr wurde Seglerlegende Wolfgang Hausner seinem Ruf als Abenteurer Nummer eins gerecht. Er und sein Katamaran Taboo III überstanden den Killer-Taifun Haiyan auf den Philippinen ohne großen Schaden. Hier sein Exklusivbericht. Text und Fotos: Wolfgang Hausner 38 OCEAN7 01/2014 | Jänner/Februar 2014

Taifun Haiyan Geboren in Mikronesien in der Nähe des Äquators saugen die Taifune begierig die feuchte Luft in ihren Schlund, werden größer und entwickeln Windgeschwindigkeiten, deren Gewalt man sich nicht vorstellen kann und denen man letztendlich hilflos ausgeliefert ist. Egal, ob sie jetzt je nach Region Hurrikane, Taifune oder Zyklone genannt werden, sie alle fangen als tropische Wirbelstürme an, die sich über dem Ozean unter zwei Voraussetzungen bilden: das Entstehen einer Tiefdruckzelle und das Vorhandensein von warmer, feuchter Luft, die über dem Meer aufsteigt und den Wasserdampf mitzieht. Dieser kondensiert, sobald er auf kühlere Luftschichten trifft und es entsteht Energie. Die umgebende Luft wird dadurch erwärmt und verstärkt die Strömung nach oben. Die dann abgekühlte Luft fließt nach außen, mehr feuchte, warme Luft wird von allen Richtungen angesaugt und schraubt sich von unten in diesen Schlot, der über zehn Kilometer hoch werden kann, und das System beginnt zu arbeiten. Und so war es auch mit Haiyan. Er fing als unbedeutende tropische Depression in Mikronesien an, machte eine Metamorphose zu einem tropischen Sturm durch und kurz darauf schraubte er sich als ausgewachsener Taifun auf die Philippinen zu und brachte Alarmglocken zum Schrillen. Hier wurde er „Yolanda“ genannt. Dieses Archipel von 7.200 Inseln ist das von tropischen Wirbelstürmen am häufigsten heimgesuchte Gebiet der Erde – also Taifune sind beileibe keine Seltenheiten, aber zu diesem Zeitpunkt konnte niemand ahnen, dass sich da der tropische Wirbelsturm des Jahrhunderts anbahnte. 5. November. Am nächsten Tag segelten wir zu der Bucht von Santiago auf den Camotes-Inseln. Eine nette Brise, blauer Himmel und Sonne, was will man mehr als Segler. Eigentlich kaum zu glauben, dass sich da ein größerer Taifun heranpirschte und bereits Windgeschwindigkeiten von 125 bis 150 Knoten entfachte. Angelika schlug vor, direkt nach Carmen zu segeln, aber in meinem Zeitplan war noch ein Tag auf den Camotes drin. 6. November. Das Wetter war unverändert schön, ein leichter nördlicher Wind blies uns im Nu nach Carmen. Sobald wir in der geschützten Bucht geankert hatten, waren Lyn und ich unterwegs im Schlauchboot, um eine Ecke zu finden, die nicht nur gegen die heftigen Winde Schutz bot, sondern auch andere Ankerlieger abhielt. Ein weiteres Problem waren auch die unzähligen schwimmenden Fischfarmen, in denen Bangus oder Milchfisch in Netzen aufgepäppelt wurden. Oberhalb der Wasserlinie befinden sich Hütten, in Wir hatten eine Woche zuvor Tambobo Bay auf Negros verlassen, segelten danach über Siquijor nach Mindanao und verbrachten gerade zwei nette Tage auf der Vulkaninsel Camiguin. Momentan waren wir nach Bohol und Leyte unterwegs, allerdings der Westseite dieser großen Insel, was sich im Nachhinein als richtige Entscheidung entpuppte. An Bord war Angelika aus Österreich, meine philippi - nische Lebensgefährtin Rodelyn und ich. Angelika segelte vor wenigen Jahren auf eigenem Kiel mit ihrem Partner von Kroatien nach Tahiti, dort verkauften sie ihren Kat, erwarben einen Monohull und segelten weiter nach Neuseeland. Jetzt wollte Angelika wieder einmal Seeluft schnuppern. 4. November 2013. Die tropische Depression Wilma zog über die Philippinen, wir lagen im Lee von Mahaba, eine der malerischen Cuatros-Inseln an der Küste von Leyte. Dort gab es keine Internetverbindung, sonst hätte ich www.typhoon2000.com angeklickt, um mich über den letzten Stand der Dinge zu informieren. Stattdessen hielt mich mein Freund Mike Allen in Carmen per SMS auf dem Laufenden: Haiyan war im Kommen und hatte kräftig zugelegt. denen die Besitzer leben, die Fischbrut musste ja alle paar Stunden gefüttert werden. Große Plastikfässer verhindern das Untergehen. Wenn diese schweren Bambuskonstruktionen auf Drift gehen, besteht die Gefahr zugemüllt zu werden. Die besten Plätze waren bereits vergeben, aber ich sah eine Möglichkeit, Taboo III bei Hochwasser an Mangrovenbäumen zu vertäuen. Keine hundert Meter entfernt von der Stelle, wo Taboo III 1980 den Taifun Mike abgewettert hatte. Damals ging das Auge des 135-Knoten-Orkans genau über Carmen drüber und mein Kat war das einzige Schiff in der Bucht ohne Schaden. Die Prognose war dieselbe, die Zugbahn sollte allerdings weiter nördlich verlaufen. Schon 1980 hatte ich hier einen Taifun abgewettert Jänner/Februar 2014 | OCEAN7 01/2014 39

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