OCEAN7Service 1 2 Farben und Licht. Bunte Fotos und Fernseh-Dokumentationen über farbenprächtige Riffe erwecken große Erwartungen bei den Betrachtern. Vor Ort sieht oft alles ganz anders aus, von der Farbenpracht ist wenig zu sehen. Das muss nicht unbedingt am schlechten Zustand der Korallen liegen, sondern ist unterhalb einiger Meter Wassertiefe rein physikalisch bedingt. Beim Durchgang durch die Wassersäule werden die Spektralfarben des Tageslichts selektiv ausgefiltert. Lange Wellenlängen verlieren sich am raschesten, Rot ist unterhalb von zehn Meter Wassertiefe nicht mehr erkennbar. Um in größerer Tiefe die tatsächlichen Farben zu sehen, muss Kunstlicht verwendet werden, z. B. ein Blitzgerät. Objekte, die sich innerhalb der Blitzreichweite von etwa einem Meter befinden, erscheinen in ihrer natürlichen Farbe. Alles, was weiter weg ist, wirkt eher blau-grün, weil diese Wellenlängen des Tageslichtes am tiefsten in das Wasser eindringen. Deswegen erscheinen auf geblitzen Unterwasserfotos die nahen Objekte in strahlenden Farben, während die gleiche Art im Hintergrund düster und leblos wirkt. Paradies mit Ablaufdatum? Es stellt sich die Frage: Warum sind die Korallenriffe in Kimbe Bay im Gegensatz zu vielen anderen Riffen in so gutem Zustand? Neben den hydrografischen Bedingungen ist es vielleicht auch die Tatsache, dass in dieser Region bis jetzt eher terrestrische und nicht die marinen Ressourcen ausgebeutet wurden. Das ging auf Kosten der Küstenwälder, die 3 42 OCEAN7 05-2013 | September/Oktober 2013
Papua-Neuguinea 4 Zart, verletzlich, elegant und farbenprächtig 5 6 1 Oben ohne. Nacktschnecken haben keine Schale. Sie wären daher Fressfeinden schutzlos ausgeliefert. Sie haben aber chemische Abwehrstrategien entwickelt, viele Arten sind giftig und ungenießbar. Das krönchenförmige Gebilde sind die Kiemen, die beiden Fortsätze am Vorderende werden Rhinophoren genannt und sind mit zahlreichen Sinneskörpern besetzt (Ardeadoris egretta). 2 Zarte Schönheit. Die Ascidien aus dem Stamm der Manteltiere (Tunicata) sind festsitzende Filtrierer. Durch die Ingestionsöffnung wird Wasser eingesaugt und Plankton im sogenannten Kiemendarm, der eine netzartige Struktur ist, ausgefiltert. Durch die Egestionsöffnung wird das Wasser wieder abgegeben. Das abgebildete Exemplar der Gattung Clavelina ist besonders zart gebaut. 3 Farbenpracht. Viele Meeresbewohner besitzen prächtige Farben, wie zum Beispiel dieser rote Schwamm. Er dient Haarsternen als Ansitz, vorüber driftende Partikel werden von ihnen herausgefischt und verspeist. 4 Aufmerksam. Diese rote Garnele ist ca. 3 cm groß und sitzt auf einem schwarzen Schwamm. Sie gehört zur Familie der Rhynchocinetidae, für die besonders große Augen und ein nach oben gewölbter Stirndorn kennzeichnend sind. 5 Aufgesammelt. Die Dornenkrone (Acanthaster planci) ist ein Seestern, der sich von Korallenpolypen ernährt. Kommt dieser Seestern in großer Zahl vor, kann er Korallenriffe schwer schädigen. Um das zu vermeiden, entfernt ihn der Diveguide aus dem Riff und lässt ihn in tiefes Wasser absinken. 6 Kreisende Barrakudas. Der Dunkelflossen-Barrakuda (Sphyraena qenie) lebt in Schwärmen an klaren Außenriffen und ist standorttreu. Er wird bis zu 150 cm groß und stellt für Taucher keine Gefahr dar. 7 Elegante Form und Farbe. In Ruheposition hat der Haarstern seine Arme zu anmutigen Spiralen eingerollt. Sein Körper (Calyx) besitzt Klammerorgane (Cirren), mit denen er sich am Untergrund festhalten kann. 7
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