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OCEAN7 2013-03

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Ein nahezu unberührtes tropisches Segelparadies. Das ist Kuba im Herzen der Karibik. Aber man muss sich auf so manches einstellen, wenn man in dem streng kommunistischen Land für seinen Törn einkaufen will. Dafür entschädigen dann wundervolle Korallenriffe und viel Ursprüngliches, meint OCEAN7-Autor Tahsin Özen.

OCEAN7Revier 1 Törn around. Den dritten Mojito trinken wir mit unserem Skipper Domingo, der sich mit den neuesten Wetterberichten sowie einer guten und einer schlechten Nachricht zu uns gesellt hat. Die gute: Wir können morgen auslaufen. Die schlechte: Die „Jardines de la Reina“ als Highlight des geplanten Törns fallen sprichwörtlich ins Wasser. Schuld ist wieder Sandy, der den aus ca. 660 Koralleninseln bestehenden Archipel südöstlich von Kuba im Vorbeiziehen überschwemmt und jegliche Sicht auf das Unterwasserparadies genommen hat. Dass wir eines der letzten unberührten Korallenriffe und faszinierendsten Tauchreviere der Welt – Christoph Kolumbus persönlich hat das Archipel wegen seiner Schönheit zu Ehren Ihrer Majestät Isabella von Spanien „Gärten der Königin“ genannt – nun doch nicht zu Gesicht bekommen werden, bricht uns beinahe das Herz, als uns Domingo auch schon einen neuen Plan präsentiert. Erstes karibisches Ziel im Osten: Trinidad – Kubas Perle der Kolonialzeit, danach mit dem Wind zurück nach Cienfuegos. Zweites karibisches Ziel im Westen: Cayo Largo – die „Lange Insel“ im 3 2 Eine Handbreit Sand unter dem Kiel hat man in Cayo Largo immer Reparaturarbeiten in einer halbstaatlichen Werft aufgenommen werden können – ja, das kann schon eine Weile dauern. Da aber in einem marxistisch-sozialistischen Land wie Kuba sowieso zuerst jeder staatliche (und somit i. d. R. schrottreife) Versorgungs-, Fischoder Transportkutter bevorzugt behandelt wird, ehe man sich der Yacht eines kapitalistischen Ausländers widmet (Uwe hat etwas Geld mit Wertpapieren gemacht und gibt sich nun als Privatier), bringt man mit etwas Glück, viel Rum und stoischer Ruhe letztlich doch alles wieder ins Lot. Canarreos-Archipel. Das der Insel vorgelagerte Korallenriff ist zwar nicht ganz so groß wie jenes der Königinnengärten, aber nicht minder artenreich und farbenprächtig – und gegen lange, zuckerweiße Strände unter Palmen sowie kristallklares Wasser unterm Kiel haben wir nun wirklich nichts einzuwenden. Nach dem vierten Mojito sehen wir alle Sterne, Zeit fürs Bett. Müde von der Anreise via Ha- 18 OCEAN7 03-2013 | Mai/Juni 2013

Kuba 4 5 vanna schleppen wir uns zurück an Bord, um nur wenige Augenblicke später von Piraten, Haien und im Sand vergrabenen Schatzkisten zu träumen. Oh Mann, ein Katamaran! „Buenvenidos Socialista“ lautet der Morgengruß, der uns in riesigen Lettern von einer Betonwand am Ufer gegeben wird, als wir kurz nach dem Auslaufen verschlafen an Deck kommen. Nur wenige Meter längsseits des unter Motor gleitenden Katamarans stürzt sich ein Pelikan in artentypischer Kamikaze-Manier in die Fluten, hier ein halsbrecherisches Unterfangen in Anbetracht der Tatsache, dass die weite Bahia de Cienfuegos oft weniger als zwei Meter tief ist. Völlig entspannt beobachten wir vom Netz unseres Katamarans aus eine Einrumpf- Segelyacht, deren Skipper mit seiner schweißnassen Stirn am GPS zusammengewachsen zu sein scheint. Mit gespielter Langeweile lassen wir ihn links liegen und genießen die Aussicht auf dutzende bunt bemalte Holzhütten am Ufer. Um uns herum winken Fischer aus winzigen Booten, die wohl nicht ganz dicht sind. Aber nicht aus Seenot, wie man beim Anblick der Nuss-Schalen meinen möchte, sondern aus Liebe zu unserer Blondine an Bord, die zum Glück Kuba-Expertin ist und den schmachtenden Fischern mit knappen Worten klar macht, dass sie ihnen bestimmt nicht ins Netz gehen wird … Kaum ist die Bucht in südöstlicher Richtung verlassen, wendet sich das Blatt völlig. Gleich nach dem Leuchtturm am Punta de los Colorados steigt der Tiefenmesser auf 1.000 Meter und mehr, was typisch für die kubanischen Gewässer ist. Der Gegenwind nimmt unserem Skipper die Lust am Segeln, Strömung und Festland lassen die Wellen ordentlich tanzen. Während wir auf unserem Katamaran kräftig durchgeschüttelt werden und jede Welle zweimal in der Magengegend zu spüren bekommen, zieht plötzlich der Skipper von vorhin sehr entspannt und höflich winkend mit seiner schweren Einrumpf- Yacht an einer Linie an uns vorbei. Doch Poseidon ist uns gnädig, sodass wir ab dem Leuchtturm Yaguanabo in Ruhe die Aussicht auf die Sierras de Trinidad genießen können, die ab der Küstenlinie schnell und eindrucksvoll auf bis zu 1.140 Meter anwachsen. Wir steuern Ihren Erfolg sicher durch unruhige Gewässer! 1 Arm, aber stimmungsvoll 2 Seeräuber-Romantik am Schwimmsteg 3 Einsame Sandbank vor der Marina von Cayo Largo 4 Sonnensegeln in der Karibik, mit tollen Ausblicken auf Flora und Fauna 5 Karibisch inspirierte Kat-Bemalung Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung Rechnungswesen mit Buchhaltung und Lohnverrechnung Vermögensberatung, Treuhandaufgaben TREUHAND UNION ÖSTERREICH mit Kanzleien in Ihrer Nähe in ganz Österreich www.treuhand-union.com

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