OCEAN7 2013-02

OCEAN7People 1 2 3 Karibik. Georg, ein Niederösterreicher, nimmt mich mit auf seiner Yacht bis Trinidad. Vor der Küste Trinidads hat es in der Vergangenheit mehrmals Zwischenfälle mit Piraten gegeben. Wir wollen das Risiko, in Piratenhände zu geraten, minimieren und drehen daher alle Lichter ab. Georg lauert vor dem Radarschirm. Ich äuge mit freiem Auge in die finstre Nacht. Unbehelligt können wir in der Peaks Marina von Chaguaramas an die Boje gehen. Tobago ist die kleine Schwesterinsel östlich von Trinidad. Im Fischerdorf Charlottville am anderen Ende von Tobago lebe ich zwei Monate. Es regnet viel. Einmal in der Woche besuche ich die Sunday School von Bucco. Das bedeutet zwei Stunden Steel-Pan- Musik live mit Tanz und Unterhaltung. Mein nächster Kapitän ist Bernd. Seine Alu-Yacht steht in der Peaks Marina von Chaguaramas auf Trinidad an Land. Als ich an Bord komme, gibt es noch viel zu reparieren und zu pflegen. Meine Hauptaufgabe: Halblosen Lack vom Deck abkratzen und dann alles neu streichen. Das Schiff kommt dennoch nicht zu Wasser, denn mein Kapitän wird krank. Er entschädigt mich und fliegt heim nach Deutschland. Ich lass’ mich daraufhin mit der Fähre nach Vene zuela übersetzen und fahre im Bus bis Cartagena in Kolumbien. Im „Casa Vienna“, dem Backpackers Hostel in Cartagenas Altstadt, findet mich zu Weihnachten 2009 nicht nur das Christkind, sondern auch Peter, ein Segler aus Australien. Ich segle mit ihm bis zu den traumhaften San-Blas-Inseln vor Panama. 7 8 Pazifik. Ich durchquere als Deckshand dreimal den Kanal. Bei der dritten Fahrt entdecken mich Stu und Lynn, ein australisches Paar. Sie suchen einen zweiten Maat von Panama nach Tahiti. Ich bin mit ihnen 105 Tage unterwegs. Wir haben viele Tage Zeit auf und zwischen den Perleninseln. Zwei Wochen lang entdecken wir Galapagos. Wir hüpfen mehrere Wochen im Marquesas-Archipel von Inseln mit steilen, dunkelgrünen Bergen zu Inseln mit hochaufragenden spitzen Felstürmen. An der Tür des Hafenkapitäns von Papeete, der Hauptstadt Tahitis, entdeckt Joachim meinen Zettel. Mit ihm segle ich weiter. Nach drei Woche landen wir wohlbehalten auf Fidschi. Hier wandle ich zunächst auf Pfaden, die dem Rucksack-Touristen auf Fidschi reichlich geboten werden: Aufenthalte in sauberen Resorts am Strand, Fahrt im kleinen Motorboot zu den malerisch schönen, kleinen Inseln der Mamanuca-Gruppe im Westen der Hauptinsel, eine Fahrt mit dem Kajak auf einem Fluss. Schließlich finde ich Unterkunft und Verpflegung auf einer Permakulturfarm. Ich kann mich mit verschiedenem handwerklichem Geschick nützlich machen. Am Vormittag baue ich Möbel aus Bambus, am Nachmittag schnorchle ich über prachtvolle Gärten von Korallen. narische Inseln – Kapverden – Martinique – St. Lucia – Grenadinen – Trinidad un idschi – Neuseeland – Vanuatu – Salomonen – Indonesien – Singapur – Thailand 24 OCEAN7 02-2013 | März/April 2013

Volkmar Baurecker 4 5 6 Am Vormittag baue ich Möbel, dann schnorchle ich am Riff Mit Miki, dem pensionierten Flugzeugkapitän aus Israel, segle ich eine Runde um Vitu Levu, der Hauptinsel von Fidschi. Im November 2010 ist es so weit: Wir wagen gemeinsam die einwöchige Fahrt von den Tropen in die Subtropen. Neuseeland. Wir landen im Norden der Nordinsel von Neuseeland. Hier nehme ich meine Tochter Sigrid in die Arme. Sie und ihr Ehemann leben hier seit zehn Jahren. Ein halbes Jahr lang bereise ich nun Neuseeland im Camper-Van. Weihnachten erlebe ich in sommerlicher Einsamkeit eines Naturparks, unter einer neuseeländischen Weißbuche. Deren Krone ist voll von rotblühenden Misteln. Vom schweren Erdbeben in Christchurch bekomme ich einiges mit. Westpazifik. Zu Pfingsten 2010 finden Miki und ich uns wieder. Wir segeln mitsammen nordwärts zum Inselstaat Vanuatu und trennen uns in der Hauptstadt Port Villas. Auf Fähren und Versorgungsschiffen gelange ich bis zu den Banks und Torres Inseln im Norden des Archipels. Ich habe viel freundschaftlichen Kontakt mit den hier lebenden Melanesiern. Einige Wochen mache ich den Betriebselektriker auf einer Kokosnussölmühle. Zuletzt repariere ich dem Father Luk ein paar Elektrogeräte in seinem kleinen Bungalow-Resort und versuche, ein Bambusbett zu bauen. Fabio, der Segler aus Italien, kann mich brauchen und ich segle mit ihm zu den Salomonen. Nach ein paar Tagen in der Hauptstadt Honiara werde ich mir des hier gegebenen hohen Risikos bewusst, 1 Blick von der Anhöhe oberhalb von Vaitahu auf Tahuata, einer Insel in den Marquesas 2 In einer Schleuse im Panamakanal 3 Atlantik zwischen Gibraltar und Gran Canaria. Freund Erwin am Ruder. 4 In Vanuatu – bei den glücklichsten Menschen. Hier Kinder auf Motalava, Banks-Inseln 5 Hafen von d’Hakahau im Süden von Ua Pou 6 Der Autor als Volonteer auf Qamea, Fidschi. 7 Mit dem Cargo-Schiff von Honiara nach Gizo, Solomon-Islands 8 Bei Father Luk auf Ra, Banks-Inseln, Vanuatu. Mein Versuch, ein Bett zu bauen. HIRSCH – ARmbändeR füR UHRen HIRSCH setzt seit Generationen den internationalen Qualitätsmaßstab bei Armbändern für Uhren. Jedes Armband wird ausschließlich aus hochwertigen Materialien in original HIRSCH-Qualität gefertigt und garantiert seinem Träger Ästhetik, Langlebigkeit und höchsten Tragekomfort. d Tobago – Venezuela – Kolumbien – Panama – Galapagos – Französisch Polyne – Laos – China – Russland – Ukraine – Ungarn – Österreich www.hirschag.com HIRSCH Viscount Alligator März/April 2013 | OCEAN7 02-2013 25