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OCEAN7 2011-06

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Sie gelten als die Rolls Royce unter den Segelyachten - die Schiffe aus der Hallberg Rassy Werft in Schweden. In einem großen OCEAN7-Test geht unser Team in dieser Ausgabe dem legendären Ruf der schwedischen Yachten auf den Grund.

8 Noch Platz, Noah ? Von

8 Noch Platz, Noah ? Von Seehunden, Meereskatzen und anderen Bordgefährten Alexandra Schöler ist Schon Noah nahm einst Tiere mit an Bord seiner Arche und rettete damit die Welt. Sein Vorteil war, dass damals zum Beispiel Neuseeland auch unter Wasser war und die Einwanderungsbehörde andere Probleme hatte, als Hygienebestimmungen zu überprüfen. Diese waren nämlich der Grund dafür, dass Koka per Flugzeug nach Canada heimgeschickt wurde – von Tonga aus. Aber nun mal alles der Reihe nach. Während unseres Kroatien-Segeltörns hatten wir an einem Tag in einer Bucht vier Segelboote mit Hunden getroffen. Warum auch nicht? Unter den Seglern dürften die Hundeliebhaber genauso zahlreich vertreten sein wie überall sonst. Warum man sich natürlich auf beengtem Raum, der meist kleiner ist als zu Hause Rumpelkammer und Badezimmer zusammen, auch noch einen Vierbeiner einquartiert – sei es auch nur für zwei Ferienwochen – ist nicht logisch zu erklären. Muss man auch nicht. Die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist eben nicht logisch, wie auch so manch anderes Liebesgefühl. Die Tiroler neben uns paddelten fröhlich Gassi um sechs in der Früh und Karli, der Skipper, meinte, er brauche den Auslauf genau so wie seine Sissi. Außerdem entdecke er so manchen neuen Landstrich auf seinen Wanderungen mit Hund. Neben uns die Salzburger schickten ihr Hundsvieh auf das Katzenklo vorne am Bug. Burli, muss man dazu anmerken, hat Katzengröße und ist uralt. Schlecht wird ihm nie, er schläft meist. Die Italiener mit dem kaputten Dinghimotor trieben an uns vorbei und ihr Hund (Giovanni?) wirkte etwas unrund, sprang ca. zwei Meter vor dem Strand ins Wasser und kackte mitten zwischen die Sonnenanbeter am Strand. Schien niemand besonders zu stören, was mich echt wunderte, aber vielleicht bin ich einfach schon zu zivilisiert und kann gar nicht mehr ohne Sackerl fürs Kackerl. Wir hatten übrigens auch einen Hund. Jahrelang segelte er mit uns vergnügt durchs Mittelmeer. Keine besonderen Vorkommnisse. Außer vielleicht der samt Angelhacken verschlungene Köderfisch, ein Beinah-Tod durch Rattengift und ein Riesenhaufen auf einer tunesischen Kaimauer. Beim Beinah-Tod versuchten wir verzweifelt, einen Tierarzt auf einer griechischen Miniinsel zu finden. Keine Chance. Der Menschenarzt behandelte schließlich den Hund heimlich im Stiegenhaus und rettete sein Leben. Der Angelhaken wurde restlos verdaut und in Tunesien herrscht jetzt Revolution. Die Ankerlieger in der kroatischen Buch

Revier 9 Fragt sich, wo Tiere auf Noahs Arche Gassi gegangen sind schienen mir alle sehr entspannt. Kein Wunder, hier kümmerte sich niemand um das Getier – ganz im Gegenteil zum Rest der Welt. Wir trafen auf unserer Weltumsegelung so manchen Tierliebhaber. Nicht nur Hunde tummeln sich da auf Segelbooten! Katzen sind sehr beliebt – wie Koka, die dicke weiße Perserkatze unseres Segelfreundes Ian aus Kanada. Früher, zur Zeit der Großsegler, wäre Kokas Job das Ratten- und Mäusefangen gewesen. Nicht so bei Ian. Hier lag sie faul über dem Niedergang unter der Sprayhood und starrte uns mit Riesenaugen an. Sie ging nie von Bord. Uninteressant. Dennoch, in Neuseeland verlangt man bei Ankunft eine geimpfte, entseuchte Katze. Ian hatte zu spät geimpft – eine Woche zu spät – in Neuseeland durften nur Katzen einreisen, die genau sechs Wochen vor Ankunft geimpft waren – oder so –, höchst kompliziert und mühsam. Koka bekam ein Flugreiseticket und flog 1. Klasse von Tonga nach Hause. Als Ian Koka zwei Jahre später wiedersah, pisste sie ihm in die Schuhe. Dann war alles wieder ok. Tierliebe. Auch in der Karibik und in der Südsee kämpften viele Segler mit den Hygienebestimmungen, einige Hunde durften das Land nur vom Schiff aus sehen. Gassiverbot. So manches Herrl oder Frauerl schlich sich dann mit ihrem Liebling natürlich in der Nacht an Land. Die Karibik steht heute noch und die Südsee auch. Vor allem muss man dazu sagen, dass wohl die einzig geimpften Tiere auf diesen Inseln die Hunde der Segler waren. Einmal trafen wir in Panama Segler, die ein Aquarium an Bord hatten plus Goldfischen. Die Wasserhöhe so abgestimmt, dass bei Schräglage kein Malheur passierte. So mancher Fahrtensegler fand sein Tier erst auf der Strecke, wie Hugo Wehner seinen Honigbären Taugenichts. Auf dem Cover seines Buches „Tagedieb und Taugenichts“ springt ihm die Bärenliebe geradezu aus dem Gesicht. Ansonsten kamen uns keine Tiere unter – außer die ungeliebten nicht eingeladenen wie Kakerlaken und Rüsselkäfer. Dass ich Rüsselkäfer aus Sri Lanka über den Indischen Ozean durchs Rote Meer nach Italien einführte – per Lasagnepackung –, das interessierte keinen Hygiene- und Seuchenbeamten dieser Welt. Aber Noah hätte es gefreut! Auf seiner Arche fand jedes Tier Platz – egal wie grauslich! Fragt sich nur, wo die alle auf der Arche Gassi gegangen sind. Von Sackerln ist im alten Testament nichts überliefert, oder? WOMAN@ocean7.at

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