36 Kurt Ecker, der Charter-Pionier. Ohne ihn gäbe es in Österreich keine derartig ambitionierte und eifrige Fahrtensegler-Gemeinde. Jetzt zieht er sich aus dem Geschäft zurück. Sein Freund, der Weltumsegler Bobby Schenk, schreibt über den ganz außergewöhnlichen Unternehmer.
People 37 Text und Fotos: Bobby Schenk Kurt Ecker – der Admiral Als begeisterter Hochseesegler sollte man den Lebenslauf (acht Bände) des sympathischen Horatio Hornblower schon kennen. Ausnahmsweise (viel Erlogenes findet man dort) zitiere ich Wikipedia, bei einer fiktiven Figur wohl erlaubt: „Mit der Romanfigur des Horatio Hornblower beschreibt C. S. Forester sein zentrales Thema, die „men alone“-Extremsituationen, in denen ein Mensch auf sich allein gestellt eine schwerwiegende Entscheidung treffen muss. Horatio Hornblower gerät immer wieder in derartige Situationen, und ihm macht die Last der Verantwortung schwer zu schaffen. Trotz großer Selbstzweifel gelingt es ihm aber stets, unter Abwägung aller Chancen und Risiken die richtige Entscheidung zu treffen. Hornblower wird als ambivalente Figur beschrieben. Neben seinen Stärken, wozu großer persönlicher Mut, seemännisches Können und strategisches Geschick gehören, zeigt er durchaus Schwächen, wie sein völliges Unverständnis für Musik, seine Schüchternheit und seine Angst zu versagen. Außerdem wird er zu Beginn jeder Reise seekank …“ Sieht man davon ab, dass Kurt Eckers Lieblingslied „Junge, komm bald wieder“ ist, passt ein einziges Detail hier nicht auf den österreichischen Charterunternehmer Kurt Ecker. Er ist nur einmal fürchterlich seekrank geworden und ausgerechnet bei seinem allerersten Törn als Schiffsführer in Port Grimaud. Vielleicht hat ihn nur sein „Das darf nicht wahr sein …“ vor dem Allerschlimmsten bewahrt. Hornblower, und damit endet der Vergleich, hat sich als kleiner Fähnrich auf dem Vorschiff letztlich zum Admiral emporgearbeitet. Kurt Ecker – vom gelernten Kraftfahrzeugmechaniker zum Gebieter über ein Armada von mehr als 200 Yachten. Die Voraussetzungen für einen gutgehenden Charterbetrieb für Hochseeyachten waren nicht nur wegen der beschränkten finanziellen Mittel der Eckers schlecht bis Null. Ausgangshafen war nämlich Ried, ein 30.000-Seelen Städtchen im Innkreis, also im tiefsten Binnenland, noch dazu im österreichischen, wo speziell für die gelegentlich hochnäsigen Segler an Deutschlands Küsten mehr glockentragende Ochsen zu Hause sind als Hochseesegler. Welch ein Irrtum! (Auch ein geschichtlicher, denn die österreichische Flotte war um ein paar Nummern größer als die angeblich glorreiche deutsch-preussische vor ihrem Untergang.) Es war nicht die viel zitierte Sehnsucht nach der großen Freiheit auf dem Meer, die die Österreicher aus Ried aufs Meer trieb. Es war die Herausforderung, mit einer Segelyacht, sozusagen aus eigener Kraft, schöne Plätze zu erreichen, sich für die Überfahrt in einer der urigen Kneipen im damaligen Yugoslawien, im westlichen Mittelmeer in Frankreich, Italien oder Spanien für das unbequeme, oft auch feuchte Dasein auf dem Schiff zu belohnen. Und so begann der begeisterte Segler Kurt Ecker aus seiner Freude am Mittelmeer-per-Schiff–Erleben unmerklich seiner Berufung zu folgen und selbst Charteryachten zu mieten und Törns mit Gleichgesinnten, meist aus Ried, zu organisieren. Eine 1 sarita. Ohne Kompass & Co. mit einem Ecker-Schiff über den Atlantik. Thomas Dobernigg von OCEAN7 (2. v. r.) war mit dabei. 2 lagebesprechung. Von links: Karl „Charly“ Forster (Süddeutsche Zeitung), der Hafner-Pauli und Lazy Legenstein bei einem Eckercup. 1 2
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