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OCEAN7 2011-04

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Alexandra Schöler ist Schriftstellerin, Schauspielerin und Weltumseglerin in einem Wharram-Katamaran. Sie schreibt über den Erfinder des Schiffes, mit dem sie gemeinsam mit ihrem Mann Peter und dem - damals - kleinen Sohn Finn erfolgreich die Welt umrundete.

10 Kapitän, ich bin im

10 Kapitän, ich bin im Kino! (gesungen) „Ta, ta, tataaaa … tatat … tatatatatatat … tatataaaaaaaat tatata“ Na? Haben Sie es erkannt? Natürlich! Die Kennmelodie der „Onedin Linie“. Peter Gilmore – etwas brummiger, aber genialer rothaariger Kapitän Onedin in Dauerkonkurrenz mit einer anderen Schiffslinie. Was für ein Kapitän! Was für grandiose Segelboote, gleich zur Eröffnung. Damals, als ich die Serie sah, war ich noch ein unerfahrenes Segelkücken. Aber heute, wenn sie mir zwischen die Finger kommt, sehe ich den hohen nautischen Anspruch. Und dass auf Originalschiffen gedreht wurde! Segeln und Filme. Ist man wie ich mit einem Seemann verheiratet, kommt man an diesen nicht vorbei. Sobald ein Fetzchen Segel auftaucht – auch wenn nur in einer alte Columbo-Folge, in der der Mörder am Schiff lebt – heißt es sogleich: „Ahh, schönes Schiff, schlecht gesetzte Segel, die Schauspieler haben echt keine Ahnung“. Als gelernte Schauspielerin verteidige dann meine Zunft und sage: „Na, eigentlich sagen ja die Regisseure, was zu tun ist? Und der Kameramann filmt!“. Egal. Es kommt ja nicht so oft vor, dass Nicole Kidman ein 47-Fuß-Segelboot allein aufriggt und dabei auch noch mit wallenden Gewändern, toll geschminkt und perfekt frisiert am Vordeck steht. Bei 25 Knoten, von der Seite. Immerhin muss sie im Streifen „Todesstille“ ihren Mann vor einem irren Massenmörder retten. Es ist eben bei den Segelfilmen genauso wie bei den Arztserien oder Polizeithrillern: Wer Ahnung von diesem Metier hat, sieht die kleinen bis großen Ungereimtheiten, aber sieht eben auch darüber hinweg. Und dann ist es natürlich schon besonders toll, wenn einer wie Jeff Bridges das Kommando übernimmt! Auch wenn er sein Schulschiff leider in einem „White Squall“ versenkt. So auch der Titel des Filmes. Schade nur um seine hübsche, tolle, coole Frau und Skipperin. Sie wird mitversenkt und vielleicht liegt es daran, dass ich den Film bis heute nicht besonders gern anschaue. Ein Freund schenkte uns in der Karibik „Captain Ron“, Kurt Russell als vertrottelter Charterkapitän. Sehr blöd, sehr oberflächlich, sehr lustig. Familie muss zwecks Erbe altes, verrotte- Alexandra Schöler ist WOMAN@ocean7.at

Damit wird sie Revier 11 zur Küchen-Queen und er zum Küchen-King! tes Segelboot von der Karibik nach Florida überstellen. Aus dem faden Familienvater, der Tussen-Mama und den beiden verwöhnten Kids wird ein richtig tolles Team! Na, wenn das nicht ein Ansporn ist, mit der Familie segeln zu gehen! Oder zum Beispiel Russell Crowe in „Master and Commander“. Meine Seemänner lieben diesen Film, Seeschlachten ohne Motor – alles Taktik! Und ich muss zugeben, Russell Crowe passt die Frisur meines Mannes sehr gut. Ja, auch mein Mann hätte die Franzosen so gekonnt seglerisch ausgetrickst – nur dafür sicher den Oskar gewonnen, was Russell Crowe nicht gelungen ist! Aber es gibt auch Kapitäne, die ins Wasser müssen – wie Kevin Costner in „Message in a bottle“. Ein Schiffsbauer an der amerikanischen Ostküste, Holzschiffe natürlich, traumhaft schön und dazu eine Liebesgeschichte. Aber ohne Happy End! In „Waterworld“ hingegen schafft es der Kevin, dass alles gut ausgeht. Auf einem heißen Trimaran übrigens. Der Mann kann wirklich segeln – oder er spielt es gut! Bei Johnny Depp ist sie erwiesen – die Schwäche zum Segelsport. Hat er doch schon an einigen Regatten teilgenommen, sein eigenes Schiff ist aber eine Motoryacht aus den 1930er Jahren. Ansonsten genial: „Captain Sparrow“. Wankend, mit Seemannsbeinen. Und natürlich zerfetzten Segeln. Aber bitte wo sind denn die Frauen in den Segelfilmen? Bis auf eine versenkte Skipperin ist das Aufkommen rein seglerisch gering. Selbst im „Seewolf“ – egal ob mit Kartoffel oder ohne. Frauen an Bord sind schmückendes Beiwerk. Da bin ich ja froh, dass Geena Davids es doch schafft, in „Die Piratenbraut“ den Säbel und die Segel auszupacken. Blöderweise einer der größten Kinoflops der Filmgeschichte. Ach dieses Hollywood! Gut, dass im wirklichen Leben alles ganz anders ist, oder? „… Tatatatata … tatata … tatataaaaaaaaaaaa …“ (Geigen) Originalrezepte vom Küchenchef der Queen Mary 2, Klaus Kremer, höchstpersönlich – verständlich und praxisnah erklärt und ohne teure Profi-Küchengeräte nachzukochen. Eine kulinarische Reise durch die Food-Klassiker des Luxusliners für Zuhause. ISBN 978-3-7822-1037-9 24,90 € Ein Unternehmen der Tamm Media www.koehler-books.de Georgsplatz 1 Tel.: 040/70 70 80-323 20099 Hamburg Fax: 040/70 70 80-324 vertrieb@koehler-books.de

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