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OCEAN7 2011-02

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Auch das gibt es: Eine junge Familie kauft in Griechenland eine Segelyacht, rüstet sie für die extremen Bedingungen im Süden des amerikanischen Kontinents und der Antarktis aus - und segelt mit ihrem kleinen Sohn von der Ägäis bis an das berüchtigte Kap Hoorn.

34 1 2 Spiegel,

34 1 2 Spiegel, bemerkbar macht. Ein früher Fischer vielleicht, der seine Netze einholt. Entlang uralter Trockenmauern führt der Weg wieder zurück zu den langsam Erwachenden. Tonko Skrači ć macht dann noch eine interessante Führung in sein Olivenreich. Man hat dort das Gefühl eines magischen Platzes. Die Intensität und Hingabe, die Tonko den Olivenbäumen entgegenbringt, die Unterschiedlichkeit der Frucht durch die Bodenbeschaffenheiten, die immer wieder erneuerten Trockenmauern, die es zu erhalten gilt, all das sieht man nicht, wenn man am nahen Wasser mit einem Boot vorbeifährt. Das erlebt man nur vor Ort, fest am Boden stehend. Vor der Abreise machen wir noch einen Besuch in Marija und Tonkos 130-jährigem Haus ihrer Vorfahren, mit Backofen und vielen alten Gebrauchsgegenständen, die sich noch immer locker neben einem Eisschrankneuling durchsetzen. Nach der Ankunft in Murter geht es gleich wieder zur Ausstellung alter Fotografien: „Menschen, Schiffe und die Kornaten“, veranstaltet vom Nationalpark Kornaten. Große Aufregung unter den älteren Murteriner und Kurnatari, wenn sie sich oder Bekannte als junge Menschen wiedererkannt haben. Da fliegen dann die Finger über die Bilder und: „… der ist fort, der ist dort, und der ist auch schon tot, und die ist in Amerika …“ Für den Fremden unter ihnen ist es eine Zeitreise: Wie hat es dort auf den Portis vor 40 oder 50 Jahren ausgesehen, wie haben diese Leute auf den Inseln gelebt, wie waren sie angezogen. Das war um 1960 oder 1970 und zugleich der eigene Blick nach innen: Wo und was war oder habe ich in diesem Zeitraum gehabt oder erlebt … Wie zählt man diese Inseln? Neben Besprechungen für die kommenden Tage – entweder am Hauptplatz in Murter vor dem Büro des Hafenkapitäns, an der Alten Mole oder wo eben gerade die laute Stimme von Željko zu hören ist – geht es um die Aufreihung der Boote und andere wichtige Tagesabläufe. Da gab es auch am Abend Vorträge in der Volksbücherei über die Inselwelt, akademisch von Leuten von der Universität Zagreb vorgetragen: Wie zählt man die kroatischen Inseln … Am Donnerstag dann Skipperbesprechung und Regatta Gajeta. Gestartet wie immer von Hafenkapitän Branko Ramesa, die teilnehmenden Schiffe exakt in einer Linie aufgereiht in der Bucht vor Murter. An den Nachmittagen treffen sich Gruppen von Schülern, die im Volksheim unter Anleitung von Luciano Keber Modelle der Leut und Gajetas aus Karton zusammenkleben. Buben und Mädchen sind mit Begeisterung dabei und Kapitän Branko Ramesa bringt durch seinen Besuch Motivation in die Gruppe.

Revier 35 Start wie in Le Mans. Endlich kommt der erwartete Sonntag, der Tag der großen Regatta, Latinsko idro. Schon lange auf Plakaten angekündigt. Željkos Stimme kommt als Echo von den kleinen Häusern rund um diesen Hauptplatz. Es ist die Zeit der Auslosung, wer wo an welcher Seite sein Boot verheften muss, wo der Anker geworfen werden soll, um beim Start schnell aus dem Pulk von 80 Schiffen freie Fahrt und dadurch Wind in die schnellstens aufgerollten Segel zu bekommen. Auf einer fast endlos langen Leine quer über die Bucht vor Murter wird das Heck der Boote befestigt, in der kommenden Fahrtrichtung sollte der Anker liegen, dieser niemanden behindern und selbst will man ja auch nicht einen Überlieger beim Start haben. Ein Pfiff, dann brodelt die Wasserfläche 3 5 4 Kapitän Branko Ramesa fährt im Motorboot noch einmal die gesamte Startlinie ab, ein Pfiff und plötzlich brodelt die Wasserfläche von den am Anker angezogenen Booten, die Lateinersegel blähen sich auf, kleine Karambolagen sind hier kein Thema. Jedes Boot, ob mit fanatischen Sportlern, gemütlichen Freundesrunden, traditionellen Bruderschaften, Damenfrauenschaften in der Zusammensetzung von drei Generationen – alles fährt mit. Zuerst geht es zum Leuchtfeuer an der Nordseite der Marina, das ist so wie die erste Kurve in der Formel 1, aber hier ist es etwas leiser, nur 1 Weites Land. Blick über die Inseln der Kornaten. 2 Stiller Hafen. Abendstimmung ohne Wind. 3 Im Gespräch. Vorbereitungen für den nächsten Tag werden getroffen. 4 Bei der Ernte. Oliven sind ein wichtiges Handelsgut in den Kornaten. 5 Im Olivenhain. Kurze Rast zwischen der mühevollen Arbeit.

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