Ocean7
Aufrufe
vor 7 Jahren

OCEAN7 2011-01

  • Text
  • Aasw
  • Cup
  • Rassy
  • Jeanneau
  • Fahrtensegeln
  • Meer
  • Sunbeam
  • Bavaria
  • Ipanema
  • Segeln
  • Funktionskleidung
  • Biodiversitaet
  • Weltumsegler
  • Suedsee
  • Cook
  • Wirbelsturm
  • Hausner
  • Regatta
  • Taifun
  • Yacht
Hier haben wir ein ganz außergewöhnliches Motorboot ausgiebig getestet: die Ipanema aus der Graf-Werft in Bayern. Seglerlegende Wolfgang Hausner berichtet, wie er drei Taifune überlebt hat.

20 Tropische

20 Tropische Wirbelstürme Text und Skizzen: Wolfgang Hausner Egal, ob sie jetzt Hurrikane, Taifune oder Zyklone genannt werden: Sie beginnen alle als tropische Wirbelstürme, die sich über dem Ozean unter zwei Voraussetzungen bilden: dem Entstehen einer Tiefdruckzelle und dem Vorhandensein von warmer, feuchter Luft, die über dem Meer aufsteigt und den Wasserdampf mitzieht. Dieser kondensiert, sobald er auf kühlere Luftschichten trifft, und es entsteht Energie. Die umgebende Luft wird dadurch erwärmt und verstärkt die Strömung nach oben. Die abgekühlte Luft fließt nach außen, mehr feuchte, warme Luft wird von allen Richtungen angesaugt und schraubt sich von unten in diesen Schlot, der über 10 km hoch werden kann. Das System beginnt zu arbeiten und unter günstigen Bedingungen entwickelt sich diese tropical depression zu einem tropical storm. Ab 64 Knoten Windgeschwindigkeit wird dieser dann je nach Region zu einem Hurrikan, Taifun oder Zyklon. Hurrikane drehen sich auf der Nordhalbkugel entgegen und in der südlichen Hemisphäre mit dem Uhrzeigersinn, was mit der Erdrotation zusammenhängt. Sie bewirkt, dass Luftmassen, die sich über lange Distanzen bewegen, abgelenkt werden. Der französische Physiker Gaspard de Coriolis hat diesen Effekt bereits 1844 beschrieben. Südhalbkugel Nordhalbkugel Von Wirbelstürmen betroffene Regionen Gebiet Saison Hauptzeit Jahresdurchschnitt Karibik Mai–Nov. Sept. 5 Nordostpazifik Juni–Okt. Sept. 4 Nordwestpazifik ganzjährig Juli–Sept. 25 Südpazifik Nov.–Juni Jan.–März 5 Golf von Bengalen April–Dez. Mai, Okt., Nov. 5 Arabische See März–Dez. Mai–Juni, Okt., Nov. 4 Südl. Ind. Ozean Okt.–Mai Dez.–März 6

Revier 21 Das Auge (Eye): 5–30 sm im Durchmesser, leichte Winde, wenig Wolken oder sonnig, konfuse See. Auge Wasserdampf kondensiert zu Wolken und es regnet geringster Luftdruck ansteigend Außenbereich (FRINGE) bis zu 300 sm vom Zentrum Starke bis stürmische Winde, häufiger Regen, ganz außen manchmal feiner Niesel Die stärksten Winde treten hier auf Innenbereich (BAR) 50–100 sm vom Zentrum, je nach Größe des Systems Orkanartige Winde, heftiger und konstanter Niederschlag, geringe oder keine Sicht, gewaltige See Windgeschwindigkeiten. Für die hohen Windgeschwindigkeiten reicht die Einteilung nach Beaufort nicht aus, da sie bei 63 Knoten aufhört und alles, was danach kommt, Orkan genannt wird. Aus diesem Grund wird mittlerweile die Saffir- Simpson-Skala verwendet. Für ein Schiff auf See ist es immer besser, Abstand zum Zentrum zu gewinnen, als auf einem fragwürdigen Ankerplatz zu bleiben. Aber bevor man handelt, muss die Position und Zugrichtung des Wirbelsturms bekannt sein. Hier geht es darum, in welchem Halbkreis man sich befindet, da durch die Vorwärtsbewegung des Orkans unterschiedliche Windgeschwindigkeiten entstehen, die mit der Zuggeschwindigkeit zusammenhängen. Angenommen, ein Hurrikan im Nordatlantik schraubt sich mit 15 Knoten nach Westen. In einem Radius von 40 Seemeilen vom Zentrum bläst es mit 85 Knoten. Genau westlich oder östlich davon ist dies auch der Fall. Je nördlicher man sich aber befindet – immer noch 40 Seemeilen vom Zentrum entfernt – desto mehr addieren sich die 15 Knoten der Vorwärtsbewegung hinzu, weil auf der Nordhalbkugel die Winde im entgegengesetzten Uhrzeigersinn um Wirbelsturmstärken nach Saffir-Simpson Stärke Bezeichnung mittlere Geschwindigkeit 1 schwach 118–153 km/h · 64–83 kn 2 mäßig 154–177 km/h · 84–96 kn 3 stark 178–209 km/h · 97–113 kn 4 sehr stark 210–249 km/h · 114–134 kn 5 verwüstend über 250 km/h · über 135 kn das Auge rasen. Im südlichen Halbkreis, ebenfalls 40 Seemeilen vom Auge entfernt, ist es umgekehrt, da verringern sich die Winde um die Zuggeschwindigkeit. Also haben wir in derselben Entfernung nördlich vom Auge 100 Knoten Windgeschwindigkeit und südlich davon nur 70 Knoten, was in dem Fall nur mehr die Hälfte des dynamischen Winddruckes ausmacht! Abgesehen davon haben die Winde im nördlichen Bereich dieses fiktiven Hurrikans die Tendenz, Schiffe in die Bahn zu blasen. Nicht umsonst wird dieser Teil als dangerous semicircle, gefährlicher Halbkreis, bezeichnet. Dort entstehen die gewaltigen Sturmseen, die dem Orkan vorauseilen und noch in großer Entfernung als charakteristische Dünung zu erkennen sind. In der südlichen Hälfte liegt als Gegenstück der navigable semicircle, der schiffbare Halbkreis, in dem die Sturmseen geringer sind und die Orkanwinde einen vom Zentrum wegblasen. Auch kein Honiglecken, aber es kann den Unterschied zwischen Tod und Überleben bedeuten. Die größte Gefahr droht also vom vorderen Quadranten des gefährlichen Halbkreises. Ein Schiff auf See muss immer versuchen, dem Zentrum des Wirbelsturms zu entkommen Segeln mit wolfgang hausner Wolfgang Hausner, der auf seinem legendären Katamaran TABOO III lebt und zwischen den schönsten Inseln der Philippinen kreuzt, nimmt Gäste auf bestimmte Törns mit. Alle Informationen über den Weltumsegler, seinen 18-Meter Katamaran und Kojencharter auf seiner Homepage: www.wolfganghausner.com

Erfolgreich kopiert!

Ocean7 Magazin

Blog

© 2017 by Ocean 7, Satz- und Druck-Team GmbH - Impressum und Privacy