Ocean7
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OCEAN7 2011-01

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Hier haben wir ein ganz außergewöhnliches Motorboot ausgiebig getestet: die Ipanema aus der Graf-Werft in Bayern. Seglerlegende Wolfgang Hausner berichtet, wie er drei Taifune überlebt hat.

10 Kombüsen- Alexandra

10 Kombüsen- Alexandra Schöler ist Ob Charterboot, Eignerboot, Mega-Yacht, Motorboot, Hausboot – die Küche ist und bleibt die Kombüse. geflüster Und Kombüse mieft immer ein bisschen nach Konserven futter. Nach Tortellini schön schlatzig aus der Dose, Bohnensuppe von Inzerberger (oder so ähnlich) und die allseits schon seit den Camping-70ern beliebten Leberstreichwurstpasteten. Für mich waren diese kulinarischen Aussichten deprimierend, als wir unsere mehrjährige Segelreise zu planen begannen. Das Schmökern in der absoluten Fahrtensegler-Muss-Lektüre „Die Proviantfibel“ machte mich auch nicht gerade glücklich. Algensalat? Trockenfisch als Zwischendurchsnack, Dosenbrot, Butter in Salzwasser vor sich hin dämmernd. Panik! Auch fand ich in fast jedem Fahrtenseglerbuch ein Kapitel über die Versorgung am Schiff. Leute, die Fleisch einkochen in Gläsern, damit sie ihr Rindsgeschnetzeltes auch in der Südsee genießen können. Andere, die Joghurtkulturen anlegten zur Milchprodukt-Versorgung und schließlich der heiße Tipp zur Keimherstellung, um Dinge wie Alfalfa oder Alfafa oder so über ihr Streichwurstbrot zu streuen. Das fiel mir erst kürzlich wieder ein, als ich in der italienischen Lagune herzhaft in mein Mozzarella-Basilikum-Panino, mit Olivenöl beträufelt, biss. Natürlich wird der Charterurlauber von heute in den zwei Wochen seines Urlaubs nicht auf die Idee kommen, Vorräte anzulegen. Wobei, wenn die Preise weiterhin in der Adria so steigen, könnte sich das noch ändern. Aber Segeln und Essen ist schon was ganz Besonderes. Eines kann ich jetzt wirklich sagen, so gesund wie wir am Schiff während unserer Reise gegessen haben, werden wir wohl nie wieder essen. Konserve? Ha! Dazu später. Ich schwor mir beim Losfahren: Lieber esse ich drei Wochen Spaghetti mit Olivenöl und Knoblauch, bevor ich eine Gulaschdose öffne.

Kolumne 11 Wir aßen Fisch! Frischen Fisch. Und damit meine ich wirklich frischen Fisch, direkt aus dem Meer in den Magen. Bei der ersten Goldmakrele wusste ich, besser geht’s nicht und bin heute gelernte Fischköchin! Die Märkte der Welt waren stets unser erstes Ziel. Minikartoffel von den Kanaren, Brotfrucht geröstet in der Karibik, Kochbananen-Curry, Kokosbrot selbstgebacken und Kokostarte zum Niederknien, gelernt bei Valo auf den Tuamotus. Einmal ging uns der Proviant aus – auf den Inseln Venezuelas – dann lebten wir eben von frischem Fladenbrot, Spaghetti al olio und öffneten einige Dosen. Das war einmal. Und diese Konserven waren gut – gekauft in Martinique und die Franzosen – sicher keine Kostverächter – sorgen auch hier für Delikatessen. Im Ernst. Wir kauften Dosenspinat! Echt gut! Und ideal, um in der Einsamkeit einer fernen Insel noch eine Spinat- Lasagne zu zaubern. Mit Dosentomaten, die einzig absolut erlaubten Schiffskonserven! Immer viel Zwiebel an Bord, immer Knoblauch und immer Olivenöl. Und natürlich Mehl. Denn Brot, Pizza und Kuchen an Bord zu backen ist meiner Meinung nach Pflicht. Man kann sich nicht vorstellen, wie gut die wohlweislich vorgebackenen Brownies in einer Sturmnacht schmecken. Schokoladig, beruhigend, stärkend, nährend. Frisches Brot gab es bei uns immer. Ich hortete mein Roggenmehl von Italien bis zu den Kanaren. Von der Karibik bis nach Panama. In Neuseeland gab es das beste Vollkornmehl, aber auch auf Bali wurde ich fündig – bei einem deutschen Bäcker! Mein Rezept war schnell, gassparend und gut. Germteig in den Tropen geht wie der Teufel. Dort ist es ja warm wie in einem Backrohr. Lange hielt das Brot nie. Meine Männer hatten einfach immer Appetit! Ich lernte sogar, Tortilla chips zu backen. Man hat viel Zeit in den einsamen Atollen. Und einmal machte ich sogar Strudelteig, hart wie Beton, verlegte mich dann aber schnell wieder auf die tropische Küche. Kombüsenküche. Nur in Asien blieb die Küche kalt, denn besser und günstiger isst man nirgends auf dieser Welt! Als Seefrau oder Schiffskoch muss man einfach ein bisschen improvisieren. Aus nichts oder wenig etwas zaubern. Und vor allem zum rechten Augenblick servieren. Oliven (aus dem Glas) und Schafkäse (aus der Salzlake) zum Sundowner, frisches Fladenbrot (Wasser, Backpulver, Mehl) mit Thunfischdip (Dose, Tube) zu Mittag. Und abends natürlich Pasta mit viel … – wie schon oben besprochen. Ja, und nie vergessen, das Auge isst mit, die Auswahl der zum Dinner passenden Ankerbucht liegt natürlich beim Skipper. Übrigens: Rindsgeschnetzeltes koche ich noch immer nicht. Dann schon lieber schnelle Spaghetti, garniert mit Erinnerungen an die Südsee! WOMAN@ocean7.at

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