74 1 Er ist nur ein ganz winziges, unscheinbares Ding am Steuerstand. Ein kleiner Joystick eben. Aber er hat es faustdick hinter den Ohren. Ich habe es ausprobiert. Heftiger, böiger Seitenwind versetzte die Yacht so stark, dass ich alleine bei dem Gedanken, die enge Lücke zwischen den Stegen exakt treffen zu müssen, schweißnasse Hände hatte. Doch dann kam sein Auftritt. Ich ging mit den beiden Schalthebeln in den Leerlauf und schaltete den Aquamatic-Joystick als Steuerung ein. Augenblicklich stand die HT 38 wie festgeklebt auf dem Fleck. Joystick mit einer Hand zurückgelegt und die Yacht bewegte sich wie auf Schienen retour. Ich war nicht ganz auf Kurs, also legte ich den Joystick leicht nach Backbord – und die HT 38 tat genau das Gleiche: Sie driftete ohne jeden Versatz nach Backbord. Kein kompliziertes, koordiniertes Hantieren mit den beiden Gashebeln und dem Bugstrahlruder, einfach nur mit einer Hand den Joystick in die gewünschte Richtung gelegt und schon tut das Boot genau, was man möchte. Die HT 38 manövriert in jede gewünschte Richtung. Zur Seite, diagonal, 2 Serienausstattung 7 Rumpfluken zum Öffnen (mit Verdunkelung). Steuerrad in Carbon-Design, höhenverstellbar. Edelstahl-Bugbeschlag mit Ankerrolle. Hardtop aus GFK, 6 Decksluken zum Öffnen, 2 Cockpitfenster zum Öffnen. Ankerkasten, selbstlenzend. 6 Edelstahlklampen, Edelstahl-Bugreling, Haltegriff und Sicherheitshandläufe in Edelstahl am Geräteträger und am Niedergang. Massivholz auf Badeplattform, Badeplattform integriert, mit Badeleiter (Teleskop). Heckdusche für Kalt- und Warmwasser. Wetbar mit Waschbecken, Cockpit, selbstlenzend. Cockpitbeleuchtung im Geräteträger oder im Hardtop, Scheibenwischer für Windschutzscheibe, stb. Windschutzscheibe aus Sicherheitsglas. Kompass mit Beleuchtung, Steuerstand mit Einzelsitz, Sitzgruppe und Sonnenliege mit Polster. Cockpitpolster, Cockpittisch. Kajütschiebetür in Rauchglasfarbe. Preis: ab 187.901 Euro.
YACHTEN 75 Neues beinhaltet immer ein Risiko vorwärts, rückwärts oder um die eigene Achse. So stressfrei habe ich noch nie irgendwo an- oder abgelegt. Aber Vorsicht: Wenn die Bordfrau sieht, wie einfach die HT 38 mit dem Joystick in kniffligen Hafensituationen zu steuern ist, wird sie sich nie wieder zum Bug begeben, um den Anker oder die Leinen zu bedienen. Das, lieber Skipper, ist ab sofort Ihre Aufgabe. Nie wieder zieht ihre Behauptung: „Liebling, hier anzulegen ist viel zu schwierig für dich, lass mich das machen“. Das ist die eine Seite des neuen Modells unter den Bavaria- Motoryachten. Die andere beginnt gleich hinter der Hafenausfahrt von Vettre in Norwegen, wo wir die HT 38 fahren konnten. Ein echter Joyride! In weniger als zehn Sekunden bringen die beiden Volvo Penta D4-300 EVC-Aggregate mit je 300 PS die 8,9 Tonnen in Gleitfahrt – bei rund 2.300 U/min. Das sind knapp mehr als 20 Knoten Fahrt. Es regnete und der böige Wind hatte im Oslofjord eine kurze, harte Welle mit Schaumkronen aufgebaut. Im gemütlichen Cockpit war nichts davon zu merken. Die Heizung sorgte für angenehme Wärme und der Scheibenwischer für ungetrübte Sicht. Absolut ruhig zogen wir in Gleitfahrt unsere Spur. Selbst als die Bavaria bei 3.000 U/min mit knapp 30 Knoten durch das Wasser flog, saßen wir bequem und ohne Erschütterungen im Cockpit. Bestenfalls an einem leichten Geräusch waren die Wellen zu merken. Spüren konnte ich sie nicht. Nicht einmal, als wir in der Marschfahrt einen engen Vollkreis von rund fünf Bootslängen Durchmesser fuhren. Das war Fahrspaß pur. Die fast neun Tonnen schwere Yacht lässt sich manövrieren wie ein kleines, spritziges Sportboot. Als 3 4 der Regen aufhörte und die Sonne durch eine Lücke in der Wolkendecke schien, war das Verdeck mit einem einfachen Handgriff geöffnet – das lässt sich stufenweise bewerkstelligen. Die HT 38 stammt – wie die anderen neuen Bavaria-Motor - yachten – aus der Ideen-Werkstatt der BMW Designworks USA. Eine Partnerschaft, die der ehemalige CEO Andrés Cardenas eingegangen ist und die, wie jene zu Farr Yacht Design bei den Segelyachten, Bavaria einen Quantensprung nach vorne hat machen lassen. „Natürlich war das ein Risiko, speziell in der Zeit der großen Krise. Aber alles Neue beinhaltet immer ein Risiko. Doch es hat sich ausgezahlt. Wir haben unsere Vorgabe an Entwickler und Werft – beste Qualität und bestes Design zum besten Preis – klar erreicht“, sagte Cardenas, der bei unserer Testfahrt vor Oslo mit an Bord war. Die Verkaufszahlen bestätigen den Erfolg der neuen Linie. Bavaria-Verkaufsdirektor Meik Lessig berichtet: „Von der HT 38 hatten wir bis Ende September 2010 bereits 35 Stück verkauft. Genauso erfolgreich laufen die neuen Segelyachten. Die nagelneue Cruiser 40 zum Beispiel wurde bereits rund 60 Mal bestellt“. Doch zurück zur HT 38. Die üppige Badeplattform mit 1,55 Meter Länge erstreckt sich über die gesamte Schiffsbreite. Plattform, Cockpit und die breiten Laufdecks sind mit Teakholz belegt. Der Weg auf das Vorschiff ist mit Handläufen und der 60 cm hohen Reling gesichert. Drei gut dimensionierte Klampen an Back- und Steuerbord sind perfekt dimensioniert. Das Cockpit bietet sechs Personen mehr als reichlich Platz. Hier befinden sich Wetbar, Kühlschrank und Grill. An Backbord neben dem Niedergang kann ein Sitz mit wenigen Handgriffen in eine komfortable Liege verwandelt werden. An Steuerbord, wie es sich gehört, ist der übersichtliche Arbeitsplatz des Skippers mit allen gängigen Instrumenten. Sie lassen sich bestens bedienen. Der Sitz für den Steuermann ist individuell verstellbar. Muss in engen Hafensituationen im Stehen navigiert werden, so ermöglicht der Flip-up-Polster das bei bestmöglichem Komfort. 1 Leicht manövrieren. Mit dem kleinen Rädchen am Joystick kann man das Schiff am Teller drehen. 2 klar und übersichtlich. Der perfekte Arbeitsplatz für den Steuermann. 3 Cockpit. Hier lässt sich stilvoll der Sun downer einnehmen oder vor Anker grillen. 4 starkes team. Der ehemalige CEO Andrés Cardenas am Steuer, der Bavaria- Verkaufsdirektor Meik Lessig als Navigator.
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