6 oCEAN7 BEST OF Hallo ihr Fenderfreaks und Leinenaufschießer, kalimera, kalimera, da bin ich wieder! Misserfolge, welche die seglerische Psyche belasten, sind meistens sehr schwer zu verkraften, weil sie die Skipper- Image-Kurve ins Bodenlose abstürzen lassen. Man schleppt sie ein ganzes langes Seglerleben mit sich herum ohne sie loszuwerden. Daher meinte auch mein Co-Skipper Fredi, ich sollte mich doch einmal outen und darüber reden, dann würde es vielleicht leichter werden. Es ist schon ein paar Jährchen her und damals war Segeln noch ein elitärer Sport und für uns Normalsterbliche nur unter gewissen Entbehrungen zugänglich. Segelschulen für Seefahrt hat es damals auch nicht gegeben und wir lernten alles aus den Büchern der Weltumsegler. „Learning by doing“ war die Devise. Das Meer war unser Lehrmeister und unerbittlich. Als ich in einem Anfall von Größenwahn glaubte, dass meine seemännischen Kenntnisse groß genug waren, um sie anderen weiterzuvermitteln, organisierte ich meinen allerersten Ausbildungstörn. Spinnaker segeln Bald waren sechs Wissbegierige gefunden, die meine erste Azubi-Crew sein sollten. Über Hafenmanöver wussten wir nur sehr wenig und Moorings waren unbekannt. Dafür lag das Schwergewicht auf den Segelkenntnissen und segeln konnten wir alle wie der Teufel. Bei gutem Wind liefen wir auf Am-Wind- Kurs gegen Süden. Irgendwann am späten Nachmittag kehrten wir wieder um, um zu unserer Marina zu gelangen. Jetzt hatten wir „Rückenwind“ und die Segel waren auf „Schmetterling“ getrimmt. „He Skippy, bist du schon einmal mit dem Spi gesegelt?“, kam die Frage von der Crew. „Na klar, schon öfters“ war meine Antwort. Als Ausbilder konnte ich mir doch keine Blöße geben und ihnen sagen, dass sich meine Spi-Kenntnisse nur auf ein einmaliges Setzen auf einer Jolle beschränkten, mit der ich dann anschließend auch noch gekentert bin. „Könnten wir das nicht einmal probieren?“, kam prompt die von mir befürchtete Antwort. „Na ja, wenn ihr unbedingt wollt, dann machen wir das auch“. Ganz wohl war mir aber dabei nicht zumute und nach längerer Überlegung bezüglich Schotführung zogen wir die bunte Blase tatsächlich hoch, die sich auch sofort durch den steten Wind füllte und mit den eingenähten Abbildungen springender Delfine und dem Schiffsnamen prachtvoll aussah. Wir zogen mit Speed dahin, eine schäumende, richtig geile Spur im Wasser hinterlassend. Bei dem weiter zunehmenden Wind machte sich bei mir ein ungutes Gefühl breit und ich begann angestrengt darüber nachzudenken, wie wir unseren Spi wieder in einem Stück und vor allem heil herunterbringen konnten. Alsbald stand auch meine „Bergetaktik“ fest. Ein Mann musste ans Spi-Fall, um es im richtigen Augenblick rasch fieren zu können. Wichtig war vor allem auch, dass der Spi nicht ins Wasser fiel und so stellte ich einen zweiten Mann an der Reling, in der Nähe des Niedergangs auf. Er sollte das Schothorn ergreifen und dafür sorgen, dass unser geheiligtes buntes Tuch nicht ins salzige Nass fiel und womöglich noch unters Schiff gezogen wurde. Zwei weitere Kollegen platzierte ich beim Vorstag. Sie sollten helfen den Spi herunter zu ziehen. Da aber der Mann am Niedergang nicht so lange Arme hatte, um das Schothorn ergreifen zu können, wollte ich anluven, dann würde das Segel näher zur Reling kommen und dann konnten wir den Spi gefahrlos bergen. So dachte ich wenigstens. Als ich begann anzuluven, legte sich das Schiff plötzlich zur Seite und pflügte mit flach am Wasser liegendem Mast in den Wind. Der Mann am Niedergang hielt sich krampfhaft am Handlauf fest, stand bis zum Bauch im Wasser und schaute mich mit entsetztem Blick an, ob er jetzt wohl sterben müsste! Hilflos am Steuerrad drehend konnte ich ihm auch nicht helfen. Die beiden Crewmitglieder am Bug hielten sich am Vorstag fest und drohten vor lauter Lachen zu ertrinken. Auch sie wurden kräftigst eingeweicht. Das ganze „Manöver“ dauerte weniger als eine Minute, dann richtete sich das Boot wieder auf. In dem ganzen Chaos hatte sich unser Spi rund ums Vorstag gewickelt und sich somit selbst gefesselt. Zwar war die unmittelbare Gefahr damit vorüber, aber wir arbeiteten anschließend etwa zwei Stunden, bis wir alles entwirrt und den Spi geborgen hatten. Gott sei Dank war er unbeschädigt, nur mein seglerisches Image hatte einen argen Knacks bekommen. Fieberhaft suchte ich eine Erklärung für das misslungene Bergemanöver, nicht zuletzt auch um meiner Crew glaubhaft das Missgeschick erklären zu können. Es musste eine Windbö gewesen sein, ja eine ganz gewaltige. Das klang gut und wurde mir auch abgenommen. Heute, da wir alle wissen, wie’s wirklich geht, lachen wir darüber, aber ganz tief im Innersten der Seglerseele sitzt immer noch der kleine Kobold, der hämisch lacht und dir immer wieder sagt: Du hast Mist gebaut! Aber sollte euch das auch einmal passieren, na dann Prost! Euer sehr ergebener, trotz allem ein Spinnakerfan gewordener Kapitän Metaxa
NEWS BEST OF 7 Grüne Bark zu verkaufen 1906 bei der Weserwerft in Bremen als erstes Feuerschiff mit Dampfmaschinenantrieb gebaut, wurde die Alexander von Humboldt in der Ost- und Nordsee eingesetzt. 1988 erfolgte bei den Motorenwerken Bremerhaven der Umbau zum Rahsegler. Der stahlgenietete Schiffsrumpf ist 62,6 m lang und 8 m breit und wird von einem 615 PS starken MAN angetrieben. Mit ihren charakteristischen grünen Segeln ist die Bark seitdem an zahlreichen Segeltörns und Windjammerregatten als Blickfänger dabei und hat auf rund 400.000 Seemeilen rund um die Welt ihre Seetauglichkeit bewiesen. Jetzt steht sie zum Verkauf: 60 Kojen und 1.010 m 2 Segelfläche für rund 3,8 Mio. Euro. www.as-yachts.com Lopolight bei Frisch Die Lopolight-Produktlinie umfasst mehr als 70 Produkte für sämtliche Bootstypen von einer Länge unter 12 bis über 50 m. Bis auf wenige Speziallampen besitzen alle der preisgekrönten LED-Positionslampen eine BSH-Zulassung sowie Wheelmark- und Schifffahrtszertifizierung. Neben einer Lebensdauer von mehr als 50.000 Stunden verbrauchen Lopolight-LED-Leuchten 90 Prozent weniger Energie als traditionelle Glühlampen. Die Gehäuse sind aus Aluminium, und der Lampen-Innenraum ist mit einem speziellen Epoxidharz ausgegossen. Erhältlich im Fachhandel. www.frisch.de Alte Denker Wind und Wellen sind immer auf der Seite des besseren Seefahrers. Edward Gibbon britischer Historiker (1737 – 1794) Mistral im Aufwind Die superleichte und trotzdem warme Mistral-Jacke von Pelle P erweckt Aufsehen, auch an ganz noblen Orten. Die Jacke im Unisex-Schnitt ist in mehr als acht verschiedenen Farben verfügbar und hat das ganze Jahr durch Saison. Mit abnehmbarer Kapuze und mit drei Innentaschen. Die Mistral- Jacke besteht aus Ribstop-Spinnaker-Nylon, und mit ihrer Innenfütterung aus Fleece wird sie zum winddichten und atmungsaktiven Allrounder. Erhältlich auch als Weste. Größen: XXS–XXL, 242 Euro www.pellepetterson.dk
YACHTEN 57
Yachten 59 Elvström-Power für Cru
Yachten 61 Perfektes Schiff für la
YACHTEN 63 HABER 20 mini Reporter:
YACHTEN 65 3 bracht. In der Ecke is
YACHTEN 67 rerer Personen hörten.
YACHTEN 69 Größe, bis maximal zeh
0 2 / 2 0 1 3 M ä r z / A p r i l
YACHTEN 73 Bavaria weiß, Text: Tho
YACHTEN 75 Neues beinhaltet immer e
NEU: DER SAMMELBAND YACHTEN Revier
YACHTEN 79 Eine Braut, die sich tra
YACHTEN 81 Großteil der Hanse-Pale
yca-news 83 Crew Salzburg CLUBABEND
yca-news 85 18.00 Uhr im „GH zur
NEWS REGATTA 87 Die Europa-Yacht Di
REGATTA 89 Österr. BMW Hochsee-Mei
REGATTA 91 2 Entschleunigter Zielsp
REGATTA 93 ten aufgrund der anhalte
REGATTA 95
REGATTA 97 EILEAN ist Passion und G
REGATTA 99 Halb versunken, von Term
REGATTA 101 mich sehr an die üblic
Neu! Revier DAS YACHTMAGAZIN FÜR
Bücherschapp 105 Klaus Kremer/Ingo
AEZ RÄDER DESIGN AND QUALITY IN PE
Laden...
Laden...
Follow Us
Facebook
X