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OCEAN7 2010-09-10

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Ein Türkei-Törn mit einer Motoryacht; ein ausführlicher Testbericht der Bavaria Cruiser 40 und eine Reise mit einem 20 Fuß kleinen Boot unter dem Titel "Die inneren Werte entscheiden" bilden die Schwerpunkte dieser Ausgabe.

58 2 Es schüttete so,

58 2 Es schüttete so, dass man keinen Hund hätte vor die Tür jagen können. Und es stürmte. Durch die Fenster des Frühstücksraumes sah es aus, würden wir in einem riesigen U-Boot auf Tauchfahrt sitzen, in rasender Fahrt, denn das Wasser floss in horizontaler Richtung an der Glasfront vorbei. Hochsommer auf Norwegisch. Überhaupt kein Problem, normalerweise geht man an einem solchen Tag einfach wieder zurück in sein Hotelzimmer und schläft noch eine Runde. Am besten bis zum Abendessen. Oder wenn man schon mit dem Schiff unterwegs ist, dann eben noch einmal die Leinen kontrolliert, alle Luken dicht, Tee gekocht und ab in die Koje. Zwischendurch mal ruhig die Bordheizung an. Beide Möglichkeiten fielen für uns flach. Hotelzimmer und Koje. Wir waren zum Kennenlernen der neuen Bavaria Cruiser 40 im Oslofjord und hatten genau einen Tag Zeit dafür. Den Tag, an dem der Süden Norwegens am Ertrinken war. Unverwechselbar Bavaria. Im wasserdichten Ölzeug stand ich auf dem Steg im Hafen von Vettre, neben der jüngsten der neuen Bavaria-Schwestern. Der Crusier 40. Unverkennbar die klare Linie von Farr Yacht Design und BMW Designworks USA, die wir schon von dem deutlich kantiger wirkenden Flaggschiff Cruiser 55 und zuletzt von der Cruiser 45 kennen. Von außen zeigt sich die neue 40 als mächtiges, sehr solide und sicher wirkendes Schiff mit seinem breiten, voluminösen Rumpf, dem aufgeräumten Deck, dem mehr als geräumigen Cockpit und dem hohen Freibord. Aber auch sehr elegant, weil alle Proportionen stimmen. Unter dem deutlich geschwungenen Knick im Aufbau die für die neue Linie charakteristischen EPEX-Segel machen die Cruiser 40 noch schneller und wendiger 1

Yachten 59 Elvström-Power für Cruiser 40 Das Testschiff war mit speziell für die Cruiser 40 designten Epex- Rollsegeln von Elvström ausgerüstet. Das vertikal durchgelattete Großsegel beeindruckte durch seine hervorragende Performance. Das Vorsegel, eine kurz überlappende Genua mit 107 Prozent, sorgte für sensationelle Werte bei Am-Wind-Kursen. Diese Segel gibt es als Extra gegen Aufpreis von knapp 13.000 Euro. Lohnt sich dieser Mehraufwand überhaupt? Sören Hansen von Elvström: „Wer viele Jahre Segel mit einer perfekten Performance haben möchte, wird mit Epex mehr als zufrieden sein. Seit 25 Jahren, als diese Technik entstand, wird sie konsequent weiterentwickelt und findet mehr und mehr Freunde auch unter den Fahrtenseglern. Seit etwa zehn Jahren liegt der Schwerpunkt unserer Entwicklungsarbeit auf der Membran-Technologie, die neue Epex-Anlage ist seit drei Jahren in Betrieb.“ Die Reckwerte sind beeindruckend, das Profil steht optimal, auch nach langem Einsatz. Die Holepunkte sind perfekt auf das Deckslayout der Cruiser 40 abgestimmt. So können die Epex-Segel ihre volle Performance entfalten. Damit Epex-Rollgroßsegel ihre optimale Leistung entwickeln, soll der Mast (bei Bavaria ausschließlich Masten von Selden) knallhart auf Spannung getrimmt sein. „Er darf nur 20 – 25 mm Vorbiegung haben, muss völlig steif in Längsrichtung sein“, sagt Hansen. Was das Besondere an den Epex- Segeln ist, erklärt der Segel-Experte so: „Alle unsere Panelsegel werden geklebt, ehe sie genäht werden. Hierfür verwenden wir einen 3M-Klebestreifen, der nicht auf Papier basiert, um zu vermeiden, dass es zu Stockflecken in den Nähten kommt, ein Problem, das z. B. bei Rollsegeln auftreten kann. Alle Segel werden mit UVbehandeltem Nähgarn und 3-Stich Zickzack genäht. Bei Epex verwenden wir außerdem Q-Bond. Das ist ein spezieller Zweikomponentenkleber, der unmittelbar vor dem Auftragen aktiviert wird. Dieser Kleber verleiht den Quernähten eine zusätzliche Stabilität, die bewirkt, dass die Sammlungen genauso reckarm werden wie das Tuch“. www.elvstromsails.com www.seidlsails.at eckigen Fenster. Ein unverkennbares, unverwechselbares Design. Typisch die neue Linie von Bavaria. „Es war ein Lernprozess. Für alle drei Seiten. Für Bavaria, für Bruce Farr und für BMW“, erzählt Andrés Cardenas, dem diese neue Bavaria-Identität vor allem zu verdanken ist. „Die Cruiser 55 war der Beginn. Noch mit ein paar Unsicherheiten und Ungereimtheiten. Die Cruiser 40 ist jetzt schon ein sehr optimal abgeschliffenes Produkt, mit dem wir sehr nahe an meiner einfachen Unternehmensphilosophie angekommen sind: Die beste Qualität und das beste Design zum besten Preis“. Dann wollen wir das eben mal ausprobieren. Das mit dem besten Design ist Geschmacksfrage – meinen Geschmack trifft es voll und ganz. Der Preis ist ein Faktum und die Qualität, die werden wir hier im Oslofjord kennenlernen. 1 aufgeräumt. An Deck stört nichts. Auch bei Lage bleibt es bequem. 2 Anker klar. Kein Deckel an Deck, die Winsch rotiert senkrecht. 3 soeren hansen. Elvstroem-Power für die Cruiser 40. 4 viel speed. Die jüngste aus dem Hause Bavaria verträgt viel Wind und Segelfläche. 3

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