48 1 Das Zeitalter der großen Meeres-Expeditionen war das 19. Jahrhundert. Die mehr als dreijährige Fahrt der H.M.S Challenger war wohl die wichtigste Expedition in der Geschichte der Meereskunde, deren Ergebnisse 50 Bände füllen. An Bord der H.M.S. Beagle umsegelte Charles Darwin die Welt mit bahnbrechenden Erkenntnissen zur Evolution der Arten und zur Entstehung von Korallenriffen. Neben vielen anderen Nationen stattete auch Österreich eine wissenschaftliche Forschungsfahrt aus: die Fregatte Novara umsegelte von 1857 bis 1859 die Erde und führte geographische, biologische und medizinische Studien durch. Neue Zeiten. Die Ära der Forschungsfahrten mit Segelschiffen ist lange vorbei. Moderne Forschungsschiffe sind hochtechnisierte, sehr teure Spezialschiffe, die von der Arktis bis in die Antarktis, von tropischen Korallenriffen bis zu den heißen Quellen der Tiefsee operieren. An Bord sind Wissenschaftler, die über Forschungsprojekte viel Geld aufbringen müssen, um an diesen Fahrten teilnehmen zu können. Neben diesen professionellen Forschungsfahrten gibt es heute aber eine weitere Methode, um an wissenschaftlich interessante Daten zu kommen: die Mitwirkung der gewaltigen Flotte privater Boote. Die Beobachtungen von Skippern, Bootcrews, Fischern, Schnorchlern und Tauchern, Fährenpassagieren und Wassersportlern aller Art können wichtige Hinweise auf den Zustand mariner Ökosysteme liefern. Hier werden zwei konkrete Projekte vorgestellt. Watch for Jellies. Mit „Jellies“ sind alle Meerestiere gemeint, die einen gallertigen Körperbau haben: Quallen (auch Medusen genannt), Rippenquallen, Staatsquallen, Salpen und andere. Manche Quallenarten können massenhaft auftreten und haben dann negative Auswirkungen auf Tourismus und Fischerei. Die Überfischung des Meeres und der Klimawandel begünstigen diese Massenauftreten, vieles über Ursachen und Auswirkungen ist aber noch unbekannt. Daher hat die CIESM (The Mediterranean Science Commission) ein Quallen-Beobachtungsprogramm installiert. Das Ziel ist, eine Datenbasis über die Häufigkeit und Verbreitung von Quallenvorkommen im gesamten Mittelmeer zu erarbeiten. Dafür sind die Beobachtungen von Seglern hoch willkommen. Was kann ich tun, wenn ich Jellies sehe? • Datum notieren • Name der Quallenart (siehe „Watch for Jellies“-Poster) • Region der Sichtung mit Nummer definieren (siehe „Watch for Jellies“-Poster) • Art der Verteilung mit Zahl definieren: 1. Individuen in langen Reihen angeordnet 2. in Gruppen angeordnet 3. gestrandet • Ungefährer Abstand zwischen den Individuen: 10 cm, ≤ 1 m, 2 m, 5 m, 10 m, 20 m, ≥ 20 m • Wenn möglich Fotos machen
SERVICE 49 Pelagia 5–10 cm Physalia 10–15 cm Charybdea 4–5 cm Chrysaora 10–30 cm Velella 5–7 cm Cotylorhiza 10–30 cm Aurelia 10–40 cm 2 Rhopilema 20–80 cm Olindias 4–6 cm Aequorea 5–10 cm Mnemiopsis 5–10 cm Rhizostoma 20–60 cm If you see these species, take a picture and send your record to: adam.benovic@unidu.hr your help is needed! Send a message (preferably with a digital picture) with this information: Date of observation Name of jellyfish Place of observation (zone number, name of place, coast or offshore) colony 1–5 m A number indicating the types of occurrence 1: individuals in row 2: individuals in patches 3: stranded individuals Salpa 10 cm Approx. distance between jelly bells: 10 cm, 20 m Art: Alberto Gennari Map: Giuseppe Guarnieri Graphics: Fabio Tresca Concept: Ferdinando Boero 1 Leucht- oder Feuerqualle, Pelagia noctiluca. Der Name sagt alles: Leucht - qualle, weil sie bioluminisziert, Feuerqualle, weil ihre Nesselungen „brennen wie Feuer“. Der Durchmesser ihres rosa-violetten Schirms beträgt 5–10 cm. Am Schirmrand entspringen acht dünne Tentakel, die meterlang sein können. Diese Qualle ist eine Hochseeform, die aber durch Strömungen auch an Küsten gelangen kann und dort den Badebetrieb und die Fischerei erheblich beeinträchtigt. 2 Quallen-Steckbrief. Dieses schöne Poster zeigt die häufigsten Quallenarten des Mittelmeeres. Stark nesselnde Arten sind rot beschriftet. Bootcrews können durch ihre Beobachtungen wichtige Hinweise auf das Vorkommen und die Häufigkeit dieser Medusen liefern. Alle erforderlichen Informationen für die Weiterleitung der Beobachtung sind auf dem Poster ersichtlich (Abb. von: CIESM jellywatch). 3 Spiegeleiqualle, Cotylorhiza tuberculata. Sie ist schön, ist für Schwimmer harmlos, und sieht tatsächlich ein wenig wie ein Spiegelei aus. Sie kann maximal bis 40 cm groß werden, nesselt nur schwach und ernährt sich von Kleinplankton. Am besten entdeckt man sie bei ruhigem Meer. Dann kommen sie oft bis an die Meeresoberfläche und hinterlassen dort durch ihre Schirm - pulsationen konzentrische, kleine Wellen. 3
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