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OCEAN7 2010-09-10

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Ein Türkei-Törn mit einer Motoryacht; ein ausführlicher Testbericht der Bavaria Cruiser 40 und eine Reise mit einem 20 Fuß kleinen Boot unter dem Titel "Die inneren Werte entscheiden" bilden die Schwerpunkte dieser Ausgabe.

28 1 2 torengeräusch

28 1 2 torengeräusch meinen Blick auf die Wassertemperatur wandern lässt. Die Anzeige der Steuerbord-Maschine schnellt in Sekunden in den roten Bereich und ich stoppe sofort auf. Was ist passiert? Wir befürchten einen Defekt des Impellers. In Verdrängerfahrt bleibt die Kühlwassertemperatur im Normalbereich und wir ändern sofort den Kurs in Richtung Marmaris. Nach zwei Stunden Schleichfahrt haben wir das Ziel endlich erreicht. Der Mechaniker baut Filter und Impeller aus, doch beides ist in bestem Zustand. Ahmet entschließt sich zu tauchen und das Achterschiff zu untersuchen. Als er ein schwarzes Plastiksackerl aus dem Ansaugtrakt fischt, ist die Ursache klar. Das Müllsackerl war wohl irgendwo über Bord gegangen und die Blue Moon hat sie unbemerkt eingesaugt. Wir sind heilfroh, dass kein mechanischer Defekt vorliegt und wir unsere Fahrt fortsetzen können. Bozburun. Gegen Abend laufen wir dann in die Bucht von Bozburun ein. In den sehr geschützten Gewässern fallen sofort die zahlreichen Gulets auf, die hier an Land aufgepallt stehen. In den Werften werden bekanntermaßen die preiswertesten Gulets der Türkei gebaut und ein Betrieb grenzt an den anderen. Der Hafen von Bozburun empfängt uns mit goldener Abendsonne und einer festlich geschmückten Hafenpromenade. Der Grund: Am Tag unserer Ankunft wird die kleine Hafenstadt „Port of Entry“. Ab sofort kann hier also ein- oder ausklariert werden, um auch die unmittelbar benachbarten, griechischen Inseln wie beispielsweise Simi oder Rhodos anlaufen zu können. Nach der langen und ereignisreichen Anreise überfällt uns der Hunger. Wir haben von einem deutschen Segler gehört, der erst vor wenigen Wochen hier ein Restaurant eröffnet haben soll. Nicht weit vom Hafen entfernt finden wir die Pirates Cove von Thomas und seinem Partner Salih. In der sehr gastlichen Terrassen-Kneipe gibt es Spezialitäten, die sonst niemand hier bietet. Die hauseigene Bratwurst oder die Currywurst sind auch unter der türkischen Kundschaft der Renner, denn Thomas stellt sie selbst und ohne Schweinefleisch her. Mich überzeugt die gebotene Kochkunst jedenfalls. Wer technischen Service für sein Schiff benötigt, wird hier ebenfalls fündig. Am nächsten Tag mieten wir uns ein Auto, denn der Besuch der umliegenden Werftbetriebe ist eine willkommene Abwechslung. Ein fahrbarer Untersatz ist schnell bei einem der Vermieter im Dorf gefunden. Für 20 Lira die Stunde ein bezahlbares Vergnügen. Wir fahren einige der Werftbetriebe an und können vom Aufbau bis zur Überholung der Gulets alles ansehen. Eine spannende Tour für Leute, die sich für Schiffbau interessieren. Nach der Rückkehr legen wir mit dem Ziel Marti Marina ab. Auf der Nordseite der Halbinsel angelangt, machen wir noch einen Abstecher in die Dirsek-Bucht. Ein Restaurant wartet auch hier auf Gäste und für eine Übernachtung lohnt der Besuch allemal. Auf dem Weg in die Keci-Bucht zur Marti-Marina passieren wir noch die Kameriye-Insel mit der Bodrum 36°50‘ N Marmaris Dalaman Göcek Symi 29° E Fethiye

Revier 29 3 Gulet-Werften bauen direkt an der Küste Ruine einer Kirche, um dann kurze Zeit später in den Yachthafen einzulaufen. Der zieht uns besonders deshalb an, weil wir hier noch etwas Diesel für die Rückfahrt bunkern können. Wer den Service der Marina nicht benötigt, kann auch an mehreren Stellen in der geschützten Bucht vor Anker gehen. Auch hier gibt es mehrere Restaurants. Wir wollen aber in der sehr viel idyllischeren Selimiye-Bucht weiter südlich übernachten. Die Stege des sehr empfehlenswerten Sardunya Restaurants sind hier eines der zahlreichen Highlights. Nach kurzer Fahrt reichen uns die Helfer am Restaurant die Mooringleine an. Die gepflegte Anlage ist sehr ansprechend und bietet alles, was die Crew benötigt. Saubere Sanitäranlagen und bestes Essen sind selbstverständlich. Wir machen uns gleich auf den Weg in das idyllische Fischerdörfchen, das der Bucht ihren Namen gibt. Die kleine Siedlung ist nach wenigen Minuten Fußweg entlang der Promenade erreicht. Dort springt mir das in frischem Weiß angepinselte Bistro Paprika ins Auge. Der Wirt ist schnell zur Stelle und spricht mich in gutem Deutsch an. Er hat einige Jahre Autos aus Deutschland importiert und als neuen Erwerbszweig gerade die sehr ansprechende Gaststätte eröffnet. Wir ziehen aber weiter und treffen nach wenigen Metern auf das Restaurant von Osman. Bekannt durch seine Goldzähne, ist der Wirt hier eine Institution unter den Yachtsportlern. Ein Besuch in seiner Kneipe gehört zum Pflichtprogramm, zumal man hier oft andere Skipper trifft und alle Neuigkeiten erfährt. Schnell kommen wir mit den anderen Gästen ins Gespräch. Nach einem langen und intensiven Erfahrungsaustausch sowie einigen Gläsern Raki machen wir uns dann auf den Rückweg, um im Sardunya ein köstliches Abendessen einzunehmen. Rückweg. Auch in den westlich von Marmaris gelegenen Buchten kann mit der Yacht leicht mehrere Wochen von Bucht zu Bucht gezogen werden. Ankerplätze, die mit der Blue Moon in nur wenigen Minuten Fahrt erreichbar sind, gibt es hier überall. Doch meine Reise neigt sich leider schon dem Ende zu, denn die Rückfahrt nach Marmaris steht an diesem Morgen an. Dabei will ich aber noch kurze Abstecher in die Buchten an der Südküste machen. Bozukale mit seiner nie fertiggestellten Festung steht als erstes auf der Liste. Das bekannte Loryma- Restaurant ist wohl mittlerweile geschlossen. Doch es gibt zwei weitere Gaststätten in der Bucht. Nächster Stopp ist die Serce- Bucht, in der auch viele Fischerboote aus der Gegend ihren Liegeplatz haben. Auch hier ankert man sicher und ein Restaurant bietet köstliche Speisen. Letzter Stopp vor der Ankunft in Marmaris ist Ciftlik, doch die Bucht mit ihrer Hotelanlage war schon immer sehr touristisch ausgerichtet und ist deshalb nicht mein Fall. Verändert hat sich im Grunde nicht viel seit meiner langen Abwesenheit in der Region. Die Buchten um Marmaris waren und sind eines der schönsten Küstenreviere der Welt – und immer wieder eine Bootsreise wert. 1 Gulets. Die typischen türkischen Holzschiffe warten in Marmaris, aber auch in vielen anderen Städten auf Gäste für Ausflugsfahrten. 2 Versorgung. Überall in der Türkei findet man kleine Geschäfte oder Märkte mit frischen Früchten und Gemüse für die Bordküche. 3 Schiffbau. Die Bucht von Bozburun ist bekannt für ihre zahlreichen Werftbetriebe in denen die typischen Gulets gebaut werden. 4 Kneipe. Der deutsche Segler Thomas hat mit seinem Partner Salih in Bozburun eine urige und gemütliche Terrassenkneipe eröffnet. 4

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