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OCEAN7 2010-05-06

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Segeln zwischen den griechischen Inseln der Sporaden und entlang der Küsten von Chalkidike: Wer träumt nicht davon! Auf insgesamt 26 Seiten berichtet ein OCEAN7-Reporterteam aus diesem ganz besonderen Revier, in dem sich immer noch neue Plätze entdecken lassen.

68 MarinatagE –

68 MarinatagE – hundetage Es herrscht so die gängige Meinung, auf dem Schiff lernt man sich erst richtig kennen. Das stimmt, finde ich, nur teilweise. Die Marina ist der wahre Garantietest für Beziehungen. Text und Fotos: Alexandra Schöler-Haring Es gibt ja Leute, die sagen, die Enge auf dem Schiff, das Immer- Zusammensein, würde kaum einer aushalten. Fehler. Eine nüchterne Marina, auf Asphalt gebaut, hinter einer Erdölraffinerie mit Blick auf dreckiges Wasser, 35 Grad im Schatten und zwei Marinaklos plus zwei Duschen für 30 Schiffe sind die wahre Härte. Einen Schiffsrumpf bis auf die Holzplanken abzuziehen, ohne Küche an Bord zu leben wegen Renovierungsarbeiten, Moskitos, Epoxystaub, Schleifgeräusche. Da findet man heraus, ob der Partner wirklich der ist fürs Leben! So sollten die Partnervermittlungsagenturen arbeiten und dann ihre volle Garantie abgeben. Im kühlen Norditalien trugen wir bei den Vorbereitungen in der Marina noch Pullis und freuten uns auf eine abenteuerlich heiße Dusche. Allein der Gedanke daran brachte mich auf Curacao in der holländischen Karibik zum Schwitzen. Wir Foto: Shutterstock

Service 69 1 hatten hier unser Schiff für die zweimonatige Hurricane-Season an Land gestellt und waren nun dabei, es für die nächste Saison vorzubereiten. Die gesamte Belegschaft in der Marina in diesen Tagen vor dem großen Aufbruch Richtung Panama sah aus wie eine Demo der Clouchard-Vereinigung in Paris. Ausgebeulteste Shorts, dreckige T-Shirts, die schlimme Gerüche absonderten, Kopfbedeckungen, die als perfekte Inspiration für so manch verrückten Modeschöpfer dienen könnten und Schuhwerk, das die Bezeichnung als solches nicht verdiente. Es war uns wurscht. Es war mir wurscht, dass ich in den Minispiegel der Marinadusche blickte und die Frau darin nicht erkannte. Erst in Cartagena, Wochen später, in einer gut ausgeleuchteten Restaurant-Toilette, entdeckte ich, dass ich noch Farbe in den Haaren hatte und nicht schon weiße Haare bekam wie mein Sohn mir klarmachen wollte. Besonders hart wurde es, als wir unser Unterwasserschiff bis auf die letzte Schicht abschleifen mussten, so hart, dass sogar der Marinachef Mitleid bekam und mitschliff. Einzige Ablenkung war eine Art Live-Hörspiel vom Nebenschiff eines Hamburger Pärchens. Er: „Nach unten drücken hab ich gesagt! Nach unten!“? Sie: „Mensch, dann mach den Sch… doch alleine.“ Er: „Ich kann es nicht alleine machen!“ Sie (schreiend): „Schrei’ mich nicht an!“ Er (schreiend): „Ich schrei’ dich nicht an!“ So ging es tagtäglich und ich fand mich und Peter ganz schön dezent, verglichen zu den beiden. 2 3 1 der anfang. Das Schiff wird an Land gezogen. Danach beginnt das Unheil. 2 Der Schleifer. In abgeschiedener Einsamkeit werden alle Unterwasserbereiche penibel abgeschliffen. 3 der elektriker. In tropischer Hitze werden endlose Strecken Kabel geprüft und erneuert. 4 der mechaniker. Oft schon dem Wahnsinn nahe. 4

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