Ocean7
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OCEAN7 2010-05-06

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Segeln zwischen den griechischen Inseln der Sporaden und entlang der Küsten von Chalkidike: Wer träumt nicht davon! Auf insgesamt 26 Seiten berichtet ein OCEAN7-Reporterteam aus diesem ganz besonderen Revier, in dem sich immer noch neue Plätze entdecken lassen.

10 SEEFRAU UND ODYSSEUS

10 SEEFRAU UND ODYSSEUS Foto: Shutterstock Also, es ist soweit! Die Segelsaison ist eröffnet! Und da muss ich gleich ganz dringend mein Lieblings-Chartersegelurlaub-Thema ansprechen: Ankern. Kolumne von Alexandra Schöler Letztes Jahr ließen wir unsere große Reise im Juli in Kroatien ausklingen. Kreuzten meist gegen den Wind Richtung Heimathafen Italia – uns entgegen motorten sämtliche Charterurlauber. Aber das Motoren ist ein anderes Thema und da soll mal jeder machen, wie er will. Wir sind heute beim Ankern. In der ersten überfüllten kroatischen Bucht ging es nämlich los. „Runter damit, Schatzi“ brüllte ein Charterkapitän ohne Badehose am Steuer seiner Mietyacht. (Auch das Nacktsegeln würde eine Kolumne füllen, aber wie gesagt heute geht’s ums Ankern). Seefrau am Anker bediente locker die elektrische Ankerwinsch und ließ die Kette runterrasseln. „Passt!“ Kapitän probierte weder den Rückwärtsgang, um den Halt des Ankers zu testen, noch tauchte er ab, um sich den Ankergrund anzusehen, sondern holte sich ein kaltes Getränk. Schließlich vergnügten sich alle wie die Kinder im Blau der Adria – keiner an Bord. Da – wie aus dem Nichts – schien sich der Abstand zwischen unserem Boot und dem des Herrn Kapitän ziemlich verkleinert zu haben und weiterhin zu verkleinern. „Der slippt“, meinte mein Skipper. Als alle wieder an Bord in der Sonne glühten, fiel auch dem Charterkapitän die große Nähe zu uns – seinen Nachbarn – auf. „I glaub, eicha Anker slippt“, rief er vom Heck seines Schiffes zu unserem Bug. Seltsam, gegen den Wind nach vorne zu slippen schien mir ein ziemliches Kunststück. Mein Skipper machte sich Luft. Kapitän schaute beleidigt, aber warf den gerade abgekühlten Motor doch wieder an, während er gut verständlich für das Ankerfeld und die umliegenden Inseln seine Frau anpfauchte: „Anker rauf, aber schnell, Schatzi“! Seefrau stand wieder am Anker und hantierte verdrossen an der Ankerwinsch. Bei Fahrtenseglern hatte ich festgestellt, dass meist die Männer am Anker waren und die Frauen am Steuer. Im Charterbetrieb war es immer umgekehrt. Warum? Bei Fahrtenseglern müssen

Ocean Woman Das gibt es 11 so nur bei Pantaenius AUT09091 www.hqhh.de beide erfahrenen Segler sein. Also sollte es eigentlich egal sein wo man sich positioniert, überall muss man Bescheid wissen. Und dennoch. Bei uns war diese Einteilung vorrangig, weil wir keine elektrische Ankerwinsch haben (ja, so etwas gibt es!). Ankern war ziemliche Kraftanstrengung, Steuern erforderte gutes Gefühl. Peter und ich entwickelten uns zu einem richtig guten Team. Und eines vor allem: Peter brüllt nie. Charterkapitäne und eventuell auch andere Kapitäne, die ihre Frauen am Ankerplatz anbrüllen, sind gar nicht so selten, um nicht zu sagen ziemlich oft, zu erleben. Wir verständigen uns vorrangig mit Handzeichen. Am Ende der Reise reagierte ich oft schon vor Peters Zeichen, ich wusste einfach was kommt. Weibliche Intuition? Frauen in Kroatien brüllen entweder zurück oder sagen nichts und gehen nicht mehr segeln. Beides keine besonders guten Voraussetzungen für einen netten Urlaub ohne Spannungen. Ich weiß nicht, warum es umgekehrt besser funktioniert, aber ich denke, man sollte es versuchen. Vielleicht glaubt der Kapitän, eine Katastrophe könnte passieren, wäre er nicht am Steuer, denn nur wer lenkt, denkt – denkt ER, der lenkt … oder … wie auch immer. Oder die Frauen denken sich, na mit der Maschine kenn’ ich mich nicht aus, wie war das mit dem Vorwärtsgang? Hallo!?! Autofahren ist schwieriger! Und wer sind denn bitte rein statistisch die besseren Autofahrer/innen? Also ran ans Steuer! Und vielleicht fällt dem Freizeitkapitän vorne bei der elektrischen Ankerwinsch mit einem Blick auf den Meeresgrund auf, dass der Anker auf einem Flecken Seegras nicht so gut hält wie auf einem Flecken Sand. Oder es fällt ihm sogar ein, ganz archaisch so wie Odysseus Mannen den Anker runterzulassen bzw. aufzuholen, ohne Elektrik, nur mit Muskelkraft, die sich am Ende des Urlaubs auch andeutungsweise an den Oberarmen und eventuell sogar waschbrettbauchmäßig zeigen wird – was der Seefrau sicher angenehm auffällt. Im Idealfall also passiert folgendes: Die Seefrau knallt den Rückwärtsgang rein bis der Anker einrastet und spart sich so nächtlich die Panik eines Not-Ankermanövers. Odysseus, pardon, Kapitän, springt klassisch vom Bug in das Wasser und schaut, ob sich die Kette spannt, gibt ein Victory-Handzeichen und beide genießen dann ein kaltes Getränk ihrer Wahl. Ankern. Segeln. Ehekrisen. Das kennt man doch. Ankern. Seefrau und Odysseus. Das wäre doch mal was anderes, oder? Ihr Plus bei der Yacht-Kaskoversicherung. Pannenhilfe Ihre Yacht muss zur nächsten Werft geschleppt werden? Pantaenius übernimmt die Kosten bis zu einer Höhe von 5.000 Euro! Inspektionskosten Sie hatten mit Ihrer Yacht eine Grundberührung? Pantaenius übernimmt die Inspektionskosten, unabhängig von Ihrer Selbstbeteiligung! Keine Selbstbeteiligung Einbruchsdiebstahl? Transportschaden, Brand oder Blitzschlag? Pantaenius verzichtet auf die Selbstbeteiligung! Deutschland · Großbritannien · Monaco · Dänemark Österreich · Spanien · Kroatien · Schweden · USA Wien · Tel. +43-1-710 92 22 www.pantaenius.at

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