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OCEAN7 2009-11-12

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Große Fotoreportage über die Wiederentdeckung einer kroatischen Tradition - die Lateinersegel.

42 1 2 Donnerstag, 3.

42 1 2 Donnerstag, 3. September, 14.00 Uhr Die See ist unglaublich ruhig, das Boot segelt wie auf Schienen. Obwohl die Dünung aus NNW zwei Meter hoch ist, spüre ich diese langgezogenen Wellen überhaupt nicht. Bei 12 bis 15 Knoten Wind aus Nord läuft die ESCAPADA mit 5,5 bis 6,5 Knoten. Bisher war das Deck trocken, das heißt, es ist noch keine Welle übergekommen. Aber ich habe ja noch drei Tage vor mir. Die aktuelle Wetterkarte bekomme ich über SSB- Funk, sie zeigt, es liegt das ausgedehnte Azorenhoch über dem Nordatlantik und es reicht bis Portugal. Wenn die Sonne als goldgelbe Scheibe im Westen untergeht und genau gegenüber im Osten der Mond weiß leuchtend sich über die Kimm erhebt, dann ist Vollmond und das ist heute am 3. September. Dieses Ereignis kann man nur mitten auf dem Meer beobachten, denn bei uns zu Hause ist ja immer Land im Weg. Meine Konsumation heute: 1 Tasse Kaffee, 1 Handvoll Gummibärli, 1 Joghurt, 1 Orange und eine Scheibe Brot, belegt mit Schinken und Käse. Freitag, 4. September In der Nacht verdunkeln schwarze Wolken den Vollmond, der Wind nimmt zu und dreht am Morgen auf NNO. Position 12.00 Uhr UTC: 38 Grad 02 N, 12 Grad 02 W; Wind: NNO 20 Knoten; See: moderat; Welle: 1,5 Meter; Wolken: 100 %; Barometer 1024; Speed: 5 Knoten; Kurs: 98 magn. Erträgliches Segeln am Wind. Kein Spritzwasser an Deck, das war in den vergangenen vier Tagen. Doch heute, am Tag 5, ist alles anders. Es weht mit 20 Knoten aus NNO, also ein Am-Wind-Kurs. Ich möchte den Ostkurs solange wie möglich halten, um dann mit dem zunehmenden portugiesischen Passat (Nordwind 30 Knoten) abfallen zu können. Es ist für den Fahrtensegler von großem Vorteil und ein Faktor der Sicherheit, wenn er das Cabo San Vicente mit raumem Wind passieren kann. Dazu kommt noch, dass am Kap von San Vicente reger Großschiffverkehr herrscht und die Yacht gut steuerbar sein sollte. Samstag, 5. September Position 12.00 Uhr UTC: 36 Grad 50 N, 9 Grad 23 W; Wind: NNW 25 bis 33 Knoten; See: rau; Welle 3 Meter; Wolken, keine; Barometer 1019; Speed: 6,5; Kurs: der See angepasst 140 magn. ; hartes Segeln in schwerer See. 3 zum verkauf Die ESCAPADA, jahrelang das Zuhause von Claus Gintner, Österreichs Abenteurer Nummer 1, steht zum Verkauf. Ein Schiff in perfektem Zustand zu einem wirklich erstaunlichen Preis. www.escapada.at

Revier 43 Am 5. September um 9.00 Uhr empfange ich über UKW-Funk von Lissabon Radio die Nachricht, dass der Kanal 16 wegen „Emergency " für den normalen Funkverkehr blockiert ist. Alle Anrufe, die normalerweise auf Kanal 16 kommen, werden auf Kanal 11 umgeleitet. Der Grund: Die Segelyacht MR MARGU hat auf der Position 36 Grad 17 N, 12 Grad 12 W, mittels EPIRB ein Notsignal abgesetzt. Der Tanker DOMENIA befindet sich in der Nähe und kann über UKW-Funk mit MR MARGU Kontakt aufnehmen. Die Segelyacht berichtet dem Tanker, dass sie von Ponta Delgada kommend auf dem Weg nach Amsterdam ist. In der schweren See wurde die Yacht entmastet, außerdem hat die Yacht auch noch einen Motorschaden. Der Tanker fungiert als Relay-Station zwischen dem entmasteten Segler und Lissabon Radio. Ich befinde mich zu dieser Zeit auf der Position 36 Grad N, 9 Grad W, der Wind kommt aus NNW mit 25 bis 33 Knoten, die See ist rauh und hat drei Meter hohe Wellen. Auf Grund meiner Position kann ich sowohl den Tanker als auch Lissabon Radio empfangen. 11.55 Uhr: Lissabon Radio entscheidet, man kann als Hilfe lediglich anbieten, dass der Tanker DOMENIA die Crew von MR MARGU abbergen kann. Die Crew hat Angst und lehnt ab. 12.10 Uhr: Ein spanisches Kriegsschiff wird losgeschickt. Es soll Hilfe leisten. Es wird jedoch bis Mitternacht dauern, bis es vor Ort sein kann. 17.00 Uhr: Lissabon Radio ruft erneut die treibende Yacht und bietet ein Abbergen der Crew mittels Hubschrauber an. Erneut lehnt die Crew ab. Man will auf das Kriegsschiff warten und hofft, dass die Besatzung der Fregatte Hilfe leisten und möglicherweise Reparaturen an Bord durchführen kann, damit die MR MARGU in die Lage kommt, mit eigener Kraft den nächsten Hafen anzulaufen. Hier endet mein Funkempfang, ich bin mittlerweile schon außerhalb des Sendebereiches. Fazit: Die Wettersituation war eindeutig, der starke Nordwind war schon Tage vorher voraussehbar. Die Yacht MR MARGU hätte nicht in Richtung Amsterdam auslaufen dürfen; doch immer wieder höre ich von Seglern, „wir laufen zu dem festgesetzten Termin aus, ungeachtet der Wettersituation“. Oft ist es die Crew oder es sind die Mitsegler, die als treibende Kraft den Skipper oder den Kapitän drängen, pünktlich auszulaufen. Ich habe z. B. auf den Azoren eine ganze Woche bis zum 30. August mit dem Auslaufen gewartet, weil die Wettersituation nicht entsprechend war. Sonntag, 6. September Der Wind schläft langsam ein, also Motor an. Mit 1.700 Umdrehungen brumme ich langsam Richtung Osten. Tarifa Radio meldet: Sturmwarnung, Windstarke 8 in der Straße von Gibraltar, heute ab 20.00 Uhr. Deshalb versuche ich den Yachthafen von Cádiz so bald wie möglich zu erreichen. Es sind noch 35 Seemeilen. Noch weht nur eine leichte Brise aus NE. Motorsegelnd komme ich flott voran, doch meine Sorge ist, ab wann der Wind aus Osten einsetzen wird. Werde ich dann noch in der Lage sein, die geschützte Marina von Cádiz zu erreichen? 12.00 Uhr UTC, der angesagte Ostwind setzt langsam ein und nimmt Stunde um Stunde zu. Um 16.00 Uhr erreicht die ESCAPADA die Marina Rota und macht an der „Waitingpier“ fest. Die letzte Atlantikfahrt der Escapada ist damit zu Ende. Anmerkung: Während der gesamten Reise von den Azoren bis Spanien habe ich nie das Steuerrad angegriffen, der Autopilot hat das Boot immer tadellos auf dem gewünschten Kurs gehalten, obwohl manchmal wirklich große Seen das Heck gepackt haben und es aus dem Kurs werfen wollten. 1 Ponta Delgada. Typisch die schwarzweißen Mosaikarbeiten, die man überall auf den Fußwegen und Plätzen findet. 2 vielplatz. Neue Marina von Ponta Delgada. Liegegebühr für ein 14 Meter-Boot 15 Euro pro Tag, Wasser und Strom gratis. 3 wetterkarte. Kommt mehrmals am Tag über den SSB-Empfänger. Sendestation ist Boston in USA. SunSail Yachtcharter Erfüllen Sie sich mit Sunsail einen Traum! Eine kompetente Beratung für Ihren Yachturlaub erhalten Sie bei: Argos Yachtcharter 0611 660 51 Charterwelt 089 82 99 88 0 KH+P Yachtcharter 0711 638 282 Master Yachting 093 03 90 88 0 SALT 0681 96 707 77 Scansail Yachts 040 388 422 Yacht- & Charterzentrum 043 627 323 Unsere Leidenschaft : SEGELN www.sunsail.de Karibik - Mittelmeer - Indischer Ozean Pazifischer Ozean - Asien

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