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OCEAN7 2009-11-12

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Große Fotoreportage über die Wiederentdeckung einer kroatischen Tradition - die Lateinersegel.

40 The last waltz der

40 The last waltz der escapada Claus Gintner ist Österreichs Weltumsegler und Abenteurer Nummer eins. Nach seinen jahrelangen Reisen in die entlegensten Reviere rund um die Welt und dem brutalen Piratenüberfall, bei dem er nur um Haaresbreite mit dem Leben davonkam, ist er wieder unterwegs: Ein letztes Mal segelt er seine ESCAPADA über den Nordatlantik. Jetzt steht das Schiff in Süditalien zum Verkauf. Text und Fotos: Claus Gintner Am 20. August 2009 landet die SATA Airline in Ponta Delgada auf den Azoren. Zwei Österreicher steigen aus und nehmen ein Taxi zum Yachthafen. Gemeinsam mit Michael plane ich, in circa fünf Tagen mit der Segelyacht ESCAPADA (Nordwind 47) von den Azoren nach Gibraltar zu segeln. Die Yacht stand zuvor für ein Jahr in der Marina von Ponta Delgada. Es ist wegen der langen Stehzeit einiges zu tun, bevor die ESCAPA- DA fertig für den 1.000 Meilen langen Törn ist. Michael rutscht am zweiten Tag nach der Ankunft aus und prellt sich eine Rippe. Drei Tage später klagt Michael noch immer über Schmerzen an der geprellten Stelle. Ein Besuch im Krankenhaus ergibt keinen besonderen Befund. Er soll sich schonen, sagt man. Michael entscheidet zwei Tage vor dem Auslaufen, dass er nicht mitsegeln wird, es ist ihm zu risikoreich, mit einer geprellten Rippe auf dem Atlantik zu segeln. So segle ich wieder einmal alleine über den Nordatlantik.

Revier 41 Auszüge aus dem Logbuch Sonntag 30. August Verlasse Ponta Delgada um 11.30 Uhr. Motorsegeln entlang der Südseite von Isla Sao Miguel nach Osten. 18.00 Uhr, habe das Ende der Insel erreicht. Wind: 5 Knoten aus SW; Kurs 80 Grad magnetisch; Segel: Groß- + Stagsegel. Montag 31.August Pos. 12.00 Uhr UTC 37 Grad 55 N, 23 Grad 19 W; Wind: NNO 20 Knoten; See: moderat; Welle: 1,5 Meter; Wolken: 100 % ; Barometer 1029 ; Speed: 5,5 Knoten; Kurs: 100 Grad magn. Um 9.00 Uhr Vormittag verdichten sich die Wolken, eine Front zieht von Norden auf, sie bringt eine Winddrehung von W nach NNO mit sich und eine Zunahme des Windes bis zu 30 Knoten. Ein Schiff gesehen. Dienstag 1. September Pos: 12.00 Uhr UTC 38 Grad N, 20 Grad 20 W; Wind aus N mit 5 – 7 Knoten; See: große Dünung; Wolken: 40 %; Barometer 1032 ; Speed: 4,8 Knoten; Kurs 100 magn.; Etmal 130 Seemeilen; noch 718 Meilen bis Gibraltar; Schiffsbegegnung: keine. Um 9.00 Uhr überprüfe ich den Motor, Kühlwasser und Öl in Ordnung, doch der Dieselvorfilter ist verschmutzt. Ich wechsle den Dieselfilter. Der Motor läuft rund und klingt gut. Mittwoch, 2. September Pos: 12.00 Uhr UTC: 38 Grad 05 N, 17 Grad 40 W; Wind: NW 12 Knoten; See: moderat; Wolken: 100 % ; Barometer 1033; Speed 5,2 Knoten; Kurs 94 magn.; Segel: Groß und Genua ausgebaumt; Etmal: 122 Seemeilen; noch 600 Meilen bis Gibraltar. Die vergangene Nacht war von ruhigem Motorsegeln geprägt. Um 11.00 Uhr ein Schiff an Steuerbord. Um 20.00 Uhr fällt GPS aus. Ich finde den Fehler, Korrosion im Sicherungsschalter, eine Stunde später ist alles wieder bestens. Weil ich aber immer einen Sextanten mit an Bord habe, wäre die Navigation nach alter Art kein Problem gewesen. Nach drei Tagen hat sich mein Körper an die Bewegungen und das Leben auf See gewöhnt. Heute gibt es wieder Filterkaffee, ein Frühstücksei und zu Mittag eine Gemüsesuppe. Ich beginne auch wieder mit einfachen Näh-, Reinigungs- und Streicharbeiten an Bord. Morgen werde ich einen Teil der Vorhänge waschen, denn Heißwasser habe ich ja genug. Vorgestern begleiteten mich Delfine für eine Weile, eine Schildkröte hat ängstlich aus dem Wasser geguckt, als das große Segelboot auf sie zukam. Ein fliegender Fisch sprang an Bord, er war aber zu klein für die Pfanne und die kleinen Seemöwen mit ihren putzigen, stets freundlichen Blicken umkreisen täglich das Boot. Donnerstag, 3. September Heute Nacht Motorsegeln, denn der Wind weht schwach aus NW. Pos: 12.00 Uhr UTC: 38 Grad 05 N, 15 Grad 05 W; Wind 15 Knoten aus N; See: ruhig; Kurs: 90 magn. Wolken: 10 % ; Barometer 1025; Speed: 5,8 Knoten. Schönes Segeln bei Sonnenschein. 1 1 farbenpracht. Kratersee „Lagune des Feuers“ auf der Azoreninsel Sao Miguel. 2 verflogen. Ein fliegender Fisch ist auf der Flucht vor einem Räuber auf dem Deck der ESCAPADA gelandet. 2

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