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OCEAN7 2009-05-06

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Schwerpunktthema in dieser Ausgabe: Segeln im kommunistischen Kuba, einem Tropenparadies mit Traumriffen, Stränden und vielen Hürden.

38 bermuda-inseln einmal

38 bermuda-inseln einmal ganz anders Weltumsegler, Abenteurer und Piratenopfer Claus Gintner berichtet von einem seiner Lieblingsreviere – den Bermuda-Inseln. Text und Fotos: Claus Gintner Es ist Ende Mai , die ESCAPADA liegt vor Anker in der Lagune von St. Georges auf den Bermudas. Das Wasser ist mittelblau und durchsichtig. Ein Ozeanriese kommt wie ein fahrendes Hochhaus durch die Einfahrt. Es mutet merkwürdig an, wenn zwischen Zedernbäumen ein 30 Meter hohes Wasserfahrzeug geräuschlos durchgleitet. Meine Gedanken schweifen zurück in die Vergangenheit, damals als die Bermuda Inseln noch unentdeckt waren. Wie war es wohl hier? Der Prolog Wochenlang schon segeln drei kleine Segelboote über den Atlantik. Ihr Kurs ist westwärts, sie folgen den vorherrschenden Winden. Es war keine stürmische Überfahrt, aber wann wird sie enden? Es bedurfte schon unglaublich viel Mutes, immer weiter voran zu segeln ins unbekannte blaue Meer. Der Kapitän musste entscheiden, wie weit sich die Boote in die unbekannte neue Welt vorwagen konnten. Denn bevor die Nahrungsmittel zur Neige gingen, musste umgekehrt werden. Die ersten Landzeichen tauchten auf – Treibgut und Landvögel. Endlich am 12. Oktober 1492 kam der Ruf vom Mann im Ausguck: „Laaand in Sicht! Laaand in Sicht!”. Laaand in Sicht! Laaand in Sicht! Admiral Christopher Columbus entdeckte eine Insel und nannte sie „San Salvador“. Es war eine von den vielen Inseln, die Amerika vorgelagert sind. Vor dem Jahre 1492 war der Atlantik ein Meer ohne Ende, in das man sich nicht hinaus wagen konnte. Doch nun, wo man wusste, da gibt es Land auf der anderen Seite, war der Weg offen für weitere Entdeckungsfahrten. In einem Buch, das die maritime Geschichte der Bermudas beschreibt, wird angenommen, dass diese Inselgruppe 1505 oder 1506 entdeckt wurden. Die spanische Historik der Seefahrt sagt: Die Bermudas wurden entdeckt von Kapitän „Juan de Bermudez” mit seinem Schiff La Garza (Der Herold). Die erste Besiedelung der Bermuda Inseln war unfreiwillig. Am 2. Juni 1609 verließ eine Flottille von neun Booten Plymouth in England. Das Ziel dieser Flottille war die Chesapeak Bay in Amerika. England hatte dort bereits eine kleine Besiedelung errichtet, diese sollte nun erweitert werden. Das größte Schiff dieser Flottille war der 300 Tonnen schwere Frachtensegler, die SEA VENTURE. An Bord der Sea Venture waren unter vielen anderen auch sehr bedeutende

Revier 39 Leute wie der Admiral der Flotte Sir Georg Sommers, der Governor von Jamestown, Sir Thomas Gates, der Priester Rev. Richard Bucke, die Dame Mistress Horten mit ihrer Zofe. Am Donnerstag, den 25. Juni, kam schwerer Sturm auf, die Flottille fiel auseinander. Die Sea Venture schlug leck. Man versuchte das Wasser herauszupumpen, was jedoch misslang. Das Schiff drohte zu sinken. Man schmiss alles Frachtgut über Bord, auch den Whisky. So trieb das Holzschiff voll mit Wasser im aufgewühlten Ozean. Freitag Nacht erleuchtete ein Elmsfeuer das Rigg des treibenden Bootes. Man glaubte an übersinnliche Kräfte. 2 Die Situation war hoffnungslos, die meisten hatten bereits aufgegeben Auf einmal rief Sir Georg „Land in Sicht, Land in Sicht“. Die Sea Venture strandete einige Stunden später an einer Stelle, wo das Riff glücklicherweise ganz nahe der Bermuda-Inseln vorgelagert ist. Es gelang der gesamten Mannschaft, Land zu erreichen. Zurück zur Jetztzeit Ich war zum ersten Mal für einen längeren Zeitraum auf den Bermudas. Es war eine gute Gelegenheit, mehr über dieses Inselparadies zu erfahren. Dicht bewachsen von Zedern, blühenden Sträuchern und allerlei Buschwerk sind diese hügeligen Inseln. Wanderwege mit bis zu 25 km Länge führen kreuz und quer von einem historischem Platz zum nächsten. Die alte Eisenbahntrasse ist ein romantischer Pfad, der quer über die ganze Insel führt. Diese etwa 50 Inseln werden von einem weit vorgelagerten Riff umgeben. Diese Inseln bieten dem Segler eine einmalige Abwechslung. Innerhalb des Riffes lädt das ruhige Wasser zum Segeln ein. Am Riff selbst gibt es viel Gelegenheit zum Schnorcheln und Tauchen, Fischen ist überall möglich. Der Segler findet absolut geschützte Ankerplätze zwischen von blühenden Büschen be- 3 4 1 sicher. In St. Georges Harbour liegen die Yachten ruhig vor Anker. 2 auffällig. Wer gesehen werden will, der verankert seine Megayacht gerne in Hamilton Harbour. 3 offiziell. Einklarierungshafen St. Georges – mit Customs und Immigration in dem Gebäude auf der Insel. 4 reumütig. Sündige Frauen wurden auf diesen Stuhl gebunden und so lange untergetaucht, bis sie ihre Taten unter Tränen bereuten. 5 monströs. Ozeanriesen aus aller Herren Länder landen an der Pier von St. Georges ihre Passagiere für Landgänge an. 5

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