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OCEAN7 2009-05-06

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Schwerpunktthema in dieser Ausgabe: Segeln im kommunistischen Kuba, einem Tropenparadies mit Traumriffen, Stränden und vielen Hürden.

28 Ein flüchtiger Blick

28 Ein flüchtiger Blick in den Rückspiegel. Nach bald zwei Jahren OCEAN7-Erfolgsstory verlief der persönliche Stapellauf vom Motor- zum Motorboot-Berichterstatter fugenlos wie der jungfräuliche Rumpf einer backfrischen Wally-Yacht. Das maritime Plug-in ist installiert, initialisiert und läuft absturzfrei. Das mag an der wesensgleichen Denkweise der Adressaten liegen. Autohedonisten und Motorbootpilger stammen aus einem Wurf. Ob Bergstraße oder Wellental – die Spielzeuge der Neigungsgruppe Öl, Benzin & Gute Laune sind verschieden, doch der genetische Code ist deckungsgleich. Allzeit - größen wie Gunter Sachs oder Herbert von Karajan beweisen: Das Lenken potenter Boliden poliert den Charakter, unverdünnte Geschwindigkeit putzt die Arterien. Beim Segeln ist die Sache ein paar Knoten komplizierter. Fängt es ordentlich an zu blasen, fehlt oft der weltbildliche Lifebelt. Nirgendwo klafft die Lücke zwischen artverwandten Lebensfreuden so abgrundtief wie bei Benzinbrüdern und Windjüngern. Gottlob bot OCEAN7 solchen Meuterern nie eine freie Kabine. Was Herausgeber, Chefredakteur und Von-Geburt-an-Segler Thomas Dobernigg keinesfalls daran hinderte, bei seinem geschätzten Motorenmann missionarisch tätig zu werden. 2009 rollen die redaktionsinternen Angriffswellen besonders hoch. Nachdem das erste seglerische Bootcamp im Jänner von acht Windstärken im Hafen Palermos eingeblasen wurde, hieß es im Februar „Mucho gusto, Cuba!“ Und das mit den seglerischen Vorkenntnissen einiger Jollen-Regatten auf den heimatlichen Salzkammergut-Latschen. Frei nach dem Motto: Gehen Sie direkt dort hin, gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie keine 20.000 Seemeilen ein! 1 Käpt’n IGLOS MOJITO Das Lieblingsgetränk von Skipper Santiago ist gleichermaßen günstig wie schmackhaft: Havanna Club (mindestens drei Jahre alt), dazu kubanische Zitronen-Limo, Zucker, Minze und Eis, fertig!

Revier 29 2 3 3 Kuba also. Nach einer stürmischen Woche im Norden der Insel verabschiedete ich mich von Havanna in Richtung internationalen Flughafen José Marti. Dort sollte meine Crew für den Segeltörn im Süden warten. Aber der Air France-Flieger mit Winnie und Matt, meinen bundesdeutschen Segelcompanieros aus Berlin, ließ sich ordentlich Zeit. Das Resultat war eine buchstäbliche Nacht-und-Nebel-Aktion – nach drei Stunden auf der „Autopista nacional“, der sowjetfinanzierten Autobahn in Richtung Süden, bezogen wir kurz vor Mitternacht in der Marina von Cienfuegos unsere Bavaria 47. Mit Händen und Füßen überzeugten wir die schwer bewaffneten Wachleute, die lange erwarteten Gäste zu sein – dann fielen wir in unsere Kabinen und in den Schlaf. Motor im Morgengrauen Der nächste Morgen begann mit einer Diesel-Disharmonie. Nachdem die Berlin-Fraktion schon im morgendlichen Grauen das Frühstücksbuffet im benachbarten Hotel Jagua gestürmt hatte, startete Basisleiter und Tauchguru Omar Alvares Morales den Murl der El Cambio und rechnete nicht mit einem schlafenden Quoten-Ösi in der Kabine steuerbords vom Motorraum. Schon einmal wach, nützte ich den Schwung meines selbstzündenden Weckers, um mich mit Land und Leuten bekannt zu machen. Als erstes stellte sich gleich der Chef persönlich vor: 2002 hatte der gebürtige Augsburger Adolf Platten seinen Stützpunkt in der Marina Marlin Cienfuegos gegründet – die er seither erfolgreich als eine von nur zwei kubanischen Charterbasen betreibt. Beide liegen in der Baha de Cienfuegos im Süden der Insel, und das aus gutem Grund. Schließlich ist die gesamte 88 km 2 große Bucht fast komplett vom Land eingeschlossen und lässt nur im Süden ein schmales Schlupfloch ins Karibische Meer. Von hieraus erreicht man gleichermaßen die Isla de la Juventud im Westen oder Santiago de Cuba im Osten. Nicht umsonst diente Cienfuegos noch bis Anfang des 18. Jahrhunderts den Piraten der Karibik als sicheres Versteck. Praktisch sind hier vor allem die so genannten Caletons – tief ins Land verzweigte Einbuchtungen, geschützt von Bergen und Mangroven und einzigartig auf Kuba – in denen Platten während des Hurrikans „Wilma“ im Oktober 2005 seine Flotte schadlos hielt. Stichwort Flotte – vor unserem Törn nannte Platten zehn Schiffe sein Eigen, hauptsächlich große Bavarias sowie einige Athena 38- und Belize 43-Kats. Doch dazu später mehr. 1 El Cambio. Die gepflegte Bavaria 47 von Platten Sailing war eine Woche lang ein gemütliches Zuhause. 2 Wertegesellschaft. An der Einfahrt zur Bucht von Cienfuegos werden Gäste unmissverständlich begrüßt. 3 Stammgast an Bord. Der Drogenhund gehört zum fixen Bestandteil der regelmäßigen Kontrollen. 4 Staatsgrenze. Der Bootssteg der Marina Marlin in Cienfuegos markiert die Grenze Kubas. Trotz Brand in Werft und Marina Café ungestörter Betrieb Seit 50 Jahren: Der Spezialist am Wörthersee und am Ossiacher See • Alle Top-Marken: Segelboote, Motorboote, Elektroboote und Zubehör • Yacht-Transporte • Werft und Liegeplätze am Wörthersee und am Ossiachersee Das Elektromotorboot, über das Europa spricht. Seecorso 13 | 9220 Velden a. Ws. | Tel.: +43 4274 / 2284 | www.boote-schmalzl.at

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