18 1 2 Ich sitze in einem winzigen fensterlosen Zimmer im Verwaltungsgebäude des Hafens von Jalta. Es ist wie bei einem Verhör. Mir gegenüber: Alexander, der Agent, sein Chef Andrej und vier Uniformierte von Zoll, Polizei, Gesundheitsamt und Hafenverwaltung. Dazwischen ein Tisch, übervoll bedeckt mit Formularen und Drucksorten: General Declaration (6-fach), Cargo Declaration (6-fach), Weapon Declaration (2-fach) Money Declaration (2-fach) Custom Declaration, The Declaration on Ship-Stocks (2-fach) Crews Effects Declaration (2-fach) Unauthorized Crewmembers Declaration (1-fach), Health Declaration (2-fach), Ship Ecological Declaration (2-fach) und schlussendlich die Crew-List (9-fach). Die Prozedur steht kurz vor ihrem Ende – seit fast zwei Tagen warte ich auf den erlösenden Einreisestempel in meinem Reisepass – nun scheint er greifbar nahe zu sein. Etwa 43 Stunden dauerte die Überfahrt nach Jalta. Hoher Seegang vereitelte alle Arbeiten, die ich mir für die Überfahrt vorgenommen hatte. Kochen ist unter diesen Bedingungen undenkbar – ich lebe also von Bananen, Keksen, Schokolade und Brot. Immer wieder findet die Gischt ihren Weg ins Cockpit, lethargisch kauere ich hinter der schützenden Scheibe oder strecke mich im Salon kurz auf der Leekoje aus. Um 5.30 Uhr fällt der Anker im Hafen von Jalta. Ich winke einen Frühaufsteher heran, der mir hilft, die Achterleinen an einem verrosteten Ring am hohen und bröckelnden Kai festzumachen. Alle Boote halten großen Respektabstand zur Kaimauer – ich folge diesem Beispiel, der Schwell im Hafen ist zu gefährlich. Die Silhouette von Jalta ist beeindruckend – schon bei der Ansteuerung war die hohe Steilküste markant – ein völlig anderes Bild, als ich es von der Südküste her gewohnt war. Mächtige Prunkbauten, goldene Kuppeln, Hotelkomplexe und Sanatorien sind weithin sichtbar. Jalta wird seinem Ruf gerecht – stellt sich als Touristenmagnet, Kur- und Urlaubsort mit jährlichen zwei Millionen Gästen dar. An der Hafenpromenade ist bereits frühmorgens Hochbetrieb, der erst spätnachts wieder zum Erliegen kommt. Wer ohne einen dicken Stapel mit vorausgefüllten Crew-Lists in das Schwarze Meer segelt, ist schlecht beraten. Ab jetzt nimmt die Bürokratie einen respektablen Anteil an der Reise – keine Ansteuerung, kein Einlaufen, kein Auslaufen ohne die entsprechenden Behörden freigaben, Permissions und Formulare. Die Küstenwache beobachtet jede meiner Schiffsbewegungen – warnt über Funk eindringlich davor, die Hoheitsgewässer zu verlassen (was einer illegalen Ausreise mit der Notwendigkeit neuerlicher Einreiseformalitäten gleichkäme). U-Boote und Delfine Balaklava ist offenbar bürokratiefreie Zone. Hier fragt keiner nach Papieren, kein Hafenmeister, kein Zoll, keine Küstenwache. Ausgerechnet Balaklava,
Revier 19 3 4 der tief in einem Fjord gelegene natürliche Hafen an der Südküste der Krim. Der geheimste Ort der russischen Schwarzmeerflotte – so geheim, dass er sogar aus den sowjetischen Karten wegradiert wurde. Hier bauten die Sowjets nach den Atombomben des zweiten Weltkrieges ein kilometerlanges Tunnelsystem, einen Bunker, der allen bekannten Gefahren trotzen sollte – der Atombunker diente als Stützpunkt für die U-Bootflotte. Der Dritte Weltkrieg, für den diese riesigen Bunker gebaut wurden, blieb aus – die Anlage ist weitgehend demontiert, geplündert – die Tunnels können seit kurzem als Museum besichtigt werden. Gleich gegenüber liegt die „Golden Symbol Marina“ – eine der wenigen Marinas im Schwarzen Meer überhaupt. Jeder erdenkliche Service ist vorhanden, den Diesel muss ich aber leider in Kanistern von einem klapprigen Tankwagen bis aufs Boot schleppen. Seit Istanbul begleiten mich immer wieder Delfine durchs Schwarze Meer – auch hier: sie tanzen ums Boot, drehen sich zur Seite, und blicken herauf zu mir als wollten sie sagen: Na? Was ist mit dir? Warum bist du so langsam? Komm – wir zeigen dir wie’s geht! Bei Kaiserwetter segle ich die steile Südküste der Krim entlang. Kurs West liegt an. Oben auf den Klippen des Kap Ai-Todor das berühmte Schwalbennest – es ist beinahe ein Wahrzeichen der Krim, jedenfalls das wohl am häufigsten verwendete Postkartenmotiv. Auf einem Felsen 40 Meter über dem Meer thront das kleine Schlösschen in gefährlich wirkender Position, als wolle es die Naturgewalten herausfordern. Nur ein paar Meilen weiter, um Kap Kersones herum, liegt Sewastopol. Der große Leuchtturm am Kap trägt weithin sichtbar die russische Flagge – hier in der Ukraine? Sewastopol ist noch bis 2017 Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte – vielleicht dient die Flagge der russischen Admiralität ja als Wegweiser dorthin … Erleben Sie „Strom wie zuhause“ mit neuester Generator Technologie ! 1 promenade. Jalta, der berühmte Ort. Ausgerechnet hier gerät das Ein - klarieren wie das Verhör eines Schwerverbrechers. 2 seezeichen. Ansteuerung nach Balaklava an der Südküste der Krim. 3 hafengewirr. Großschifffahrt und Sportboote teilen sich den geschäftigen Hafen von Odessa. 4 die treppe. Mit architektonischer Raffinesse errichtet wurde die berühmte Treppe von Odessa. 5 das schlösschen. Auf dem Felsen des Kap Ai-Todor liegt dieses berühmte Schwalbennest, das inoffizielle Wahrzeichen der Krim. Der neuer Panda 6000i Generator ist sehr kompakt und leise. Mit variabler Drehzahl passt er sich an die Last an, arbeitet sehr effizient und spart sogar Kraftstoff! Sie können durch seinen 6 kW Leistung Klimaanlagen und Tauchkompressoren starten und betreiben. wo immer Sie Sind! Sehr Leise Extrem kompakt und leicht Exzellente Startfähigkeit Diamond Marine AT Tel.: +43 (0) 216 563 180 www.diamond-marine.at Sportboot Center Schmitt Tel.: +43 (0)316 821 910 www.Sportboote.at 6kW / 50 Hz / 230V AC Wechselspannung Ideal für empfindliche Elektronik Weltweites Service Netzwerk Fischer Panda GmbH Otto-Hahn-Str. 32-34, 33104 Paderborn, Germany Fon .:+49 (0) 52 54 / 9202-0 info@fischerpanda.net www.6000i.de
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