18 1 Im vierten Anlauf scheint’s endlich zu klappen – Fourni liegt an. Geplante Ankunftszeit 16.00 Uhr. Alles unter Kontrolle, alles im Lot. Fourni, verheißungsvoll klingendes Inselarchipel am Eingang zur Dodekanes. Bestehend aus der Hauptinsel Fourni, der kleinen Schwesterinsel Thymena und einiger verstreuter Inselsprenkel und Klippen. Bisher mussten wir wiederholt den lokalen Windphänomenen Tribut zollen. Schon mehrfach haben wir versucht, Fourni von Samos aus zu erreichen. Und jedes Mal mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass der Meltémi hier am Nachmittag aus Westen kommt. Ein an sich bekanntes Phänomen in der Dodekanes ist der Tagesgang des Windes von anfänglich (N)NE bis auf (N)NW. Im Fourni-Kanal (Steno Phournou) führen die lokalen Windablenkungen am Nachmittag gar zu einer Ablenkung des Windes auf (fast) rein West. Dagegen anzukämpfen, noch dazu wenn man ohnehin schon spät dran ist („is ja eh net so weit“), macht keinen Sinn. Zumal das Anlaufen von Fourni bei Nacht nicht zu empfehlen ist. In Fourni finden wir Griechenland pur Diesmal muss es klappen, denn Fourni ist als Sprungbrett in die Kykladen auserkoren. Mit der Kenntnis der Winddrehung im Tagesgang konnten wir vorausplanen und Limnionas Beach als Ausgangspunkt auswählen. Dieser perfekte Strand am Fuße des 1.450 m hohen Kerkis, des höchsten Berges von Samos, erwies sich wieder als idealer Ankerplatz. Und als perfekter Ausgangspunkt für die Fahrt nach Fourni. Vor dem Landfall auf Fourni sehen wir uns zunächst mal um – und befinden Ormos Kladharidi, die Bucht im Süden vom Hauptort Fourni, als den für uns am besten geeigneten Platz. Zu diesem Zweck müssen wir noch das vorgelagerte Inselchen Dhioapori umrunden, obwohl uns die schmale Durchfahrt zwischen Dhiapori und Phoruni ehrgeizeinflößend entgegenlacht. Immerhin hat die Fortuna ja nur einen Tiefgang von 1,65 m. Aber die Vernunft siegt. Die Enge sollte ohnehin bald noch eine eigene Rolle spielen. In Fourni finden wir alles, was wir uns immer wünschen: Griechenland pur. Inselflair satt. Ruhe, Natur, Strand, Tavernen … Die einzig schwere Entscheidung, die wir uns im Tagesverlauf abringen müssen, ist die Frage, ob wir den Hauptort über gut 300 Stufen zu Fuß oder per Taxiboot erreichen wollen. In Anbetracht der Kinderschar im Schlepptau entscheiden wir uns für die Bootsvariante. Der Bootsführer bietet uns sogar die Rückfahrt nach Dienstschluss zum Sonderpreis an, da er ohnehin nach Kladharidi zurück müsse. Vereinbarte Abfahrt ist 22.00 Uhr. Wir sind pünktlich. Aber wir sind auch in Griechenland. Und so warten wir eine geschlagene Stunde, bis der Herr Kapitän eintrudelt. Immerhin ist es warm und der Vollmond scheint in der Zwischenzeit wie zu unserem Trost aufgegangen zu sein. Der Herr Kapitän kommt sichtbar gut gelaunt, ohne einen Funken von schlechtem Gewissen, ohne ein Wort der Entschuldigung auf den Lippen, und beginnt das Boot loszu-
Revier 19 binden. Als wäre es die natürlichste Sache der Welt. Natürlich ist es die natürlichste Sache der Welt! Dieser Welt. Wie gesagt, das hier ist Griechenland pur. Wir fahren also in die sternen- und mondhelle Nacht hinein und nähern uns besagter Engstelle; plötzlich kommt Hektik beim gar nicht mehr so souverän wirkenden Kapitän auf. Seine Frau schickt er mit einer Funsen von Taschenlampe aufs Vorschiff, die dann recht hilflos damit herumfuchtelt. Scheinbar, um die bedrohlich von mondlichtreflektierter Gischt umspülten Felsenklippen auszuleuchten. Die Szene wirkt gar nicht so, als ginge es hier um ein Routinemanöver, das Nacht für Nacht durchgeführt wird. Viel eher erweckt die Tour zwischen den Felsen den Eindruck einer „Jungfernfahrt“. Meine Frau hält die Kinder klamm bei sich – in Erwartung baldiger Grundberührung. Und sie beschließt, das Ruder ab sofort lieber wieder selbst in die Hand zu nehmen. Huge waves Seit Samos haben wir wieder einmal Crew an Bord. Zwei Freunde wollen mit uns in die Kykladen. Ja, die Kykladen, die „Ringinseln“ – und in ihrem Zentrum soll der antiken Vorstellung nach das heilige Delos liegen. Sozusagen an der Radnabe. Hier steht eine der Wiegen der Zivilisation, seit mindestens 5.000 Jahren wird hier Seefahrt betrieben. Und genau dort wollen wir hin. Auf Ikariá, der Trittstufe in die Kykladen, liegen wir in Agios Kirikos neben einer französischen Elan 43. Jeden Morgen fährt das Eigenerpaar los Richtung Westen, nach Mykonos, so wie wir es auch vorhaben. Und jeden Abend kehren sie zurück. „Huge waves“, mit stark französischem Akzent ausgesprochen und unmissverständlich ausladenden Armbewegungen bekräftigt, bekommen wir jedoch drei Tage hintereinander am Abend vom Skipper zu hören. Nur damit keine Missverständnisse entstehen, die Fahrt von Agios Kirikos zum Kap Pappas am Westende von 2 3 1 In Fahrt. Die fahrten- und sturmerprobte Hallberg Rassy FORTUNA des Autors. 2 SchweiSStreibend. Unzählige Stufen führen von der Ankerbucht Kladaridhi in den Hauptort Fourni. 3 gastfreundlich. Fourni-Impressionen vom Ankerplatz Khladaridi. 4 härtetest. Sturmfahrt in den Kykladen – da geht es an die Grenzen von Crew und Material. 4 GEHEIMTIPP FOURNI Fischessen im Hafen von Fourni. Das ist Griechenland pur. Zu immer noch reellen Preisen (im Landesvergleich; nicht im Vergleich zu dem, was man von vor 20 Jahren vielleicht noch kennt oder sich immer noch erträumt). Ormos Kladharidi: Sehr gut geschützte Ankerbucht vor gutem Strand. Urigste Tavernen am Strand. Gelegentlich Boots-Shuttle nach Fourni (Hauptort).
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