60 1 2 Projekte wie die „MS Deutschland“ und „The World“ katapultierten List innerhalb weniger Jahre an die Spitze im Luxusyacht-Segment, wobei vor allem Oceanco in Holland, die englische Davenport-Werft sowie die deutsche Lürssen-Gruppe zu den Stammkunden zählt – allesamt Global Player in der Champions League der Überdrüber-Luxusyacht-Anbieter. „Wir können mit Stolz behaupten, heute weltweit zu den drei bis vier namhaften Ausstattern in diesem Bereich zu gehören“, so List, dessen erstes Projekt, bei dem er persönlich mitarbeitete, gleich mit dem begehrten „Superyacht of the Year“-Award ausgezeichnet wurde – ein Kunststück, das dem Unternehmen mit der aktuellen Vorzeigeyacht, der 82 Meter langen Motoryacht „Alfa Nero“ auch 2008 wieder gelang. „2.000 Quadratmeter Ausbaufläche innerhalb von 14 Monaten, darauf kann man schon stolz sein.“ „Alfa Nero“ als Vorzeige-Superyacht Dieses Frühjahr in Venedig als „Beste Motoryacht Interior“ und „Exterior“ ausgezeichnet, ist die Alfa Nero, die an einen Geschäftsmann aus dem saudi-arabischen Raum ausgeliefert wurde, das perfekte Beispiel für die moderne Superyacht. Zur besseren Orientierung: Auch wenn es so manch stolzer Hausboot-Sparer anders sehen mag, das Segment der „Superyachten“ beginnt international ab einer Bootslänge von 70 Meter über alles – ein absolut boomender Markt, glaubt man dem Experten der Firma List. Während sich der Markt von 20 bis 50 Metern Länge derzeit stark rückläufig entwickelt und die Lage zwischen 50 und 70 Meter weitgehend stabil bleibt, ist alles darüber hinaus offensichtlich absolut krisenresistent. Doch wie geht es zu in einer Welt, in der Helikopter-Landeplätze zum alten Eisen gehören und der Liegeplatz-Nachbar bei einer Beiboot-Länge unter 30 Meter nicht einmal kurz vom Vodka-Martini aufschaut? Was unterscheidet die „Rising Sun“ von Larry Ellison von einem Motorboot von der Stange, abgesehen von ihrer schieren Größe? „Zuerst muss man sich einmal vom Gedanken lösen, dass sich in dieser Liga die Kundenwünsche wiederholen. Jede Yacht, an der wir arbeiten, ist hundertprozentig einmalig“, so Burkhart List. Die Ausstattung auf solchen Booten kostet unvorstellbar viel Geld – jedoch nicht nur, weil das Wort „Luxus“ davorsteht, sondern weil hier jede Menge Ingenieurs-Gehirnschmalz und Materialien zum Einsatz kommen, die diese Summen rechtfertigen. Um die wahren Besonderheiten zu sehen, braucht man oft etwas Detailverständnis – denn das Knowhow liegt in der Verarbeitung. So wird man die Türgriffe auf einer List-Yacht in keinem Katalog dieser Welt finden, und selbst die wertvollsten Steinböden aus weißem Onyx, die tropischsten Hölzer, die feinsten Geschmeide werden nicht nur mit Gold aufgewogen, sondern mittels aufwändigsten Verfahren noch einmal zusätzlich veredelt, in die gewünschte Form gedengelt und vor allem schiffskompatibel gemacht – so wurde in den Produktionshallen in Bad Erlach kürzlich sogar erfolgreich eine hölzerne Brandschutztür hergestellt. Aber auch einfaches Eichenholz, bekanntlich nicht gerade das teuerste Material der Welt, erzielt schnell Wucherpreise, soll es auch nach jahrelanger Belastung durch Salzwasser und Meeresluft noch den hohen Ansprüchen des Eigners entsprechen. IMAX, Heli-Pool und Holz, das nicht brennt Doch damit nicht genug: auf den meisten dieser schwimmenden Prunkschlösser sind Crew- und Gästebereich derart voneinander getrennt, dass man die Putzfrau teils wochenlang nicht zu Gesicht bekommt – außer man geht durch eine der unsichtbaren Tapetentüren à la Hofburg. Sozusagen zum guten Ton gehören eine eigene Süßwasseraufbereitung samt Kläranlage, In- „Silver Wave“ als maritimes Aushängeschild Mit der Einführung der neuen Produktlinie Silver Wave rundet List das Geschäftssegment „Turn-Key Schiff“ ab. Im Rahmen des klassischen Designs werden unter dieser Marke Holz-Yachten nach den persönlichen Vorstellungen der Kunden realisiert. Designed von Architekt und Firmeneigentümer DI Reinhard List, vereint der weekend cruiser „convertible-m“ die klassische Yacht-Konstruktionstechnik mit feinster Handwerkskunst. Die „convertible-m“ wird aus Sipo-Mahagoni (aus nachhaltiger Waldwirtschaft) hergestellt. Diese Holzart eignet sich auf Grund seines geringen Gewichts, seiner feinen Poren, der eleganten Maserung und der hohen Elastizität perfekt für den Schiffsbau und garantiert in Kombination mit computergesteuerten Produktionstechnologien höchste Genauigkeit. Mit der Entwicklung des speed-crafts „offensive-sp“ setzte List einen weiteren Schritt. Die Verwendung von Holz, Carbonfaser in Kombination mit Hochglanzlack, Edelstahl und Glas ergibt eine Symbiose von edelsten Materialien mit einzigartiger Charakteristik.
Revier 61 3 ternetanschluss über Satellit oder ein eigener IMAX-Kinosaal. Weitere Möglichkeiten, schnell einmal ein paar Milliönchen zu investieren, sind unsichtbare Multimediasysteme, mit denen sich Musikbeschallung, Raumtemperatur und die aufwändige LED-Beleuchtung für jeden einzelnen Raum von überall an Bord aus in Sekundenschnelle regulieren lassen. Die meiste Anstrengung und gleichzeitig die größte Freude hat Burkhart List mit Sonderwünschen, die sämtlichen James- Bond-Bösewichten der Geschichte feuchte Träume bereiten würden: So lässt sich der gigantische Pool am Heck der Alfa Nero anheben und somit binnen Minuten in einen passablen Helikopter-Landeplatz verwandeln. Das Wasser geht dabei selbstverständlich nicht verloren, sondern wird seitlich abgepumpt. Senkt man den Boden wieder ab, fließt es automatisch zurück ins Becken. Natürlich sind auch die Superreichen dieser Welt nicht vor kleinen Schwächen gefeit: So weiß man bei List zahlreiche Geschichten zu erzählen von Eignern, die zwar wahnsinnig gerne auf ihrer Superyacht residieren – doch leider stets der Seekrankheit anheim fallen. „In diesem Fall stellen uns gyroskopisch entkoppelte Betten, die den Seegang entschärfen, vor keine großen Probleme – da eher schon ein Seegang-unabhängiger Billardtisch.“ So mancher Luxus-Wunsch ging zumindest geschmacklich schon mal nach hinten los, wenn etwa namhafte Künstler eingeladen wurden, um die auf Hochglanz polierte Mahagoni- Vertäfelung nochmals zusätzlich zu veredeln, und das Ergebnis subjektiv betrachtet eher verschlimmbesserten. Doch auf einer Yacht, deren jährliche Erhaltungskosten gut zehn Prozent des Anschaffungspreises ausmachen – und das, ohne noch eine Seemeile gefahren zu sein – ist offensichtlich alles erlaubt. Da passt auch das List-Firmenmotto: „Das unmöglich Scheinende zu ermöglichen, das Einzigartige zu verwirklichen und das Zukünftige vorwegzunehmen“. Also frei nach Frank Stronach: Wer das Geld hat, schafft an, und „geht nicht, gibt’s nicht“. Derzeit macht die List-Firmengruppe jährlich auf bis zu zehn Yachten das Unmögliche wahr – der Erfolg gibt also Recht. 1 Es gibt nichts, was es nicht gibt: Bordeigenes Fitnesstudio mit Satelliten-TV. 2 Beinahe jedes Element der Einrichtung ist einmalig und wird als 1-zu-1-Modell von den Auftraggebern abgenommen. 3 Badehaubenkoch’s feuchter Traum: Edelstahlküche mit 5-Stern- Ausstattung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf der boot Düsseldorf 2009 – Halle 10, Stand-Nr. G73
DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH 0
Editorial 3 Liebe ocean7-leser Drei
6 oCEAN7 BEST OF ADAC MARINAFÜHRER
8 oCEAN7 BEST OF Navionics macht da
110 1 Mission Possible Dem Beispiel
112 1 Space Odysse Gertenschlank, f
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116 1 2 Die folgende Passage der St
118 den Golf von Castellammare und
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122 Inserentenverzeichnis 79 A.W. N
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