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OCEAN7 2008-09-10

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Dramatische Szenen an Bord eines kleinen Katamarans. Ein österreichisches Seglerpaar kämpfte auf der Fahrt über den gesamten Pazifik gegen ein Leck im Rumpf ihres Schiffes.

38 1 erweisen. Wir

38 1 erweisen. Wir finden ein noch intaktes Fischerdorf vor, wo tatsächlich die Fischer Tag für Tag mit vollen Netzen heimkehren. In der gnadenlos überfischten Ägäis ein, allen idealistischen Vorstellungen von „Fischerdörfern“ zum Trotz, seltenes Ereignis. Heute kaufen wir den Fisch ganz frisch ein – direkt vom Kaiki weg. Einer muss nicht kaufen: Pelikan „Giorgos“ wird liebevoll gehegt und gepflegt. Wie in vielen anderen griechischen Fischerdörfern ist der ortsansässige Pelikan ein ehrenwertes Mitglied der Dorfgemeinde. Einziger Nachteil in Skala Kalonis ist der flache, zur Versandung neigende Hafen. Und eine recht niedrige Mole. Das stört uns – vorläufig – noch nicht, haben wir doch quasi eine Sonderstellung. Wie gesagt, allzu oft dürften sich Yachten nicht hierher verirren. Lesbos „kreuz und quer” Langfahrtensegeln hat ja oft wenig mit „Segeln“ zu tun. Dieses Paradoxon bezeichnet nur scheinbar einen Widerspruch. Segeln ist für uns Mittel zum Zweck. Der Zweck ist das Reisen, das Erleben von Natur & Kultur(en). Das Schiff ist das Mittel - das ideale Verkehrmittel. Gerade in der Inselwelt. Auf Lesbos frönen wir wieder einmal ausgiebig unserem Entdeckerdrang. So kommt ein kleiner Opel Corsa zu Einsatz, mit dem wir in einer Woche sagenhafte 1.000 km abspulen. Unglaublich vielfältig und abwechslungsreich präsentiert sich die Insel. Beinahe Schiffsverlust Von unseren Gästen müssen wir uns nun langsam wieder trennen. Wir bringen Oliver zur Fähre nach Mytilini und wünschen ihm eine gute Reise. Südsturm ist angesagt. So wird es auch nichts mehr mit der geplanten Überfahrt mit Mama nach Chios. Zu unsicher die Wetterlage. Und diese Art von Stress wollen wir uns ersparen… Wenn wir gewusst hätten, was wir uns stattdessen eingehandelt haben, hätten wir anders entschieden. Schon am Abend zuvor verhieß der glutrote Abendhimmel nichts Gutes. Heute ist der Sturm in vollem Gange. Wir haben bereits weiter ins Hafeninnere verholt, als der zunehmende Wellengang das äußerste Molenende zu überschwemmen begonnen hatte. Der Wind hat schon auf „Orgelniveau“ zugenommen. Das ist diese Art von Windstärke, wo du nicht mehr auf den Anemometer zu schauen brauchst. Allein die Geräuschentwicklung im Rigg sagt dir bereits alles. An Schlafen ist nicht zu denken. Das Schiff bockt im Schwell wie ein Warmblüter beim Zureiten. Das Orgeln tut ein Übriges. Wiederholt kontrolliere ich die Festmacher und rekapituliere die Situation wieder und wieder. Inzwischen ist die gesamte Mole fast einen halben Meter unter Wasser. Um ca. 0400 dann der erste Bumperer. Scheiße, wir sitzen auf! Ich springe noch in der Unterhose an Land und erkenne sofort die Misere. Der Wind hat tatsächlich auf NW durchgedreht und drückt nun die „FORTUNA“ über die überschwemmte Mole. Mit jedem Niedergehen des Schiffs im im-

REVIER 39 2 mer noch anhaltenden Schwell schlagen wir exakt auf der Molenkante auf. Rumms. Schon wieder. Gundi ist bei mir, bevor ich noch um Hilfe rufen kann. Gemeinsam versuchen wir, das Schiff von der Mole wegzuhalten, indem wir ihm immer am Wellenkamm, also am höchsten Punkt der Aufwärtsbewegung einen kräftigen Schubser geben. Das geht die meiste Zeit gut. So zirka 9 von 10 Mal. Nur, wie lange sollten wir das durchhalten? Das über die Molenkante peitschende Wasser und der Regenguss sind zwar warm, aber langsam beginne ich zu bibbern. Gundi hat wenigstens etwas übergezogen. Dann hilft nix mehr. Wir brauchen Hilfe. Zum Glück können wir meine Mama losschicken. Die Kinder schlafen einen gesegneten Schlaf – unglaublich, dass man bei so einem Wirbel überhaupt schlafen kann. Es dauert eine schiere Ewigkeit, bis zwei junge Griechen angelaufen kommen. Sie schneiden einige der alten Autoreifen los, die in griechischen Häfen immer die Kaimauern „schmücken“. Das ist die Lösung! Erst jetzt wird uns der Sinn dieser unansehnlichen, abgewrackten, alten schwarzen Dinger bewusst. Die Reifen füllen sich mit Wasser, werden so vom Wassergewicht nach unten gezogen und können nicht mehr aufschwimmen! Da kommt kein noch so 01 TYPISCH. Griechische Taverne mit Meerblick auf Lesbos. Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf der interboot – Halle A1 Stand-Nr. 511 02 URSPRÜNGLICH. zum Trocknen aufgehängter Oktopus.

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