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OCEAN7 2008-06-08

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Ein Besuch bei den Klassikern unter den Segelyachten bei dem Antigua Race mit sensationellen Fotos. Außerdem ein Törnbericht der etwas anderen Art: Segeln um den Vulkan Stromboli und zu den Liparischen Inseln.

36 Piraterie – das

36 Piraterie – das vielleicht zweitälteste Gewerbe der Welt Seeräuber gab es schon in der Antike, auch wenn ihnen zunächst nur Schiffe in Häfen oder küstennahen Gewässern ins Netz gingen. Erst die Römer entwickelten im 6. Jh. v. Chr. mit der „Triere” ein Kriegsschiff, mit dem auch Beutezüge auf hoher See möglich wurden. Vom 8. bis zum 11. Jh. drangen die „schrecklichen” Wikinger mit ihren Schiffen entlang der großen Flüsse bis tief in den europäischen Kontinent vor und plünderten Häfen, Städte und Klöster. Im Spätmittelalter erreichten die großen Küstenstädte ihre Hochblüte, der Seehandel florierte. Mit ihm wuchs aber auch das Rennen um die Vormachtstellung auf den sieben Weltmeeren, was zu einem „Konkurrenzkampf” führte. So wurden Schiffskapitäne in Kriegszeiten mit Kaperbriefen ausgestattet und durften sozusagen amtlich feindliche Schiffe überfallen und um ihre Ladung erleichtern. Führten sie ihre Raubzüge auch in Friedenszeiten fort, was oft der Fall war, da sie keinen festen Lohn, sondern nur einen Anteil an der Beute erhielten, galten sie als Piraten. So kam es Ende des 14. Jh. in Nord- und Ostsee zu einem Piraterie-Boom, der den Hanse-Handel ernsthaft bedrohte. Im Mittelmeer wurde die halblegale Praxis der Kaperfahrt nicht nur von christlichen Fürsten und den Handelsmetropolen wie der Republik Venedig, sondern auch von den Malteser-Ordensrittern und den moslemischen Herrschern Nordafrikas bis weit in die Neuzeit betrieben. Ab dem 16. Jh. trieben die Korsaren der moslemischen Barbareskenstaaten zwischen Marokko und Ägypten ihr Unwesen im Mittelmeer. Sie konnten erst im 19. Jh. durch Flotten verschiedener europäischer Nationen und der US Navy von der Wasserfläche verdrängt werden. Das goldene Zeitalter der Piraterie folgte nach der Entdeckung Amerikas. Weil sich Spanier und Portugiesen genauso wie Franzosen und Engländer oder Holländer ständig im Kriegszustand befanden, waren ihre Schiffe auf See sehr bemüht, den feindlichen Transportschiffen ihre wertvolle Ladung (Gold und Silber aus der neuen Welt) abzunehmen. Vom 16. bis ins 18. Jh. gab die Karibik die Kulisse dafür – ein Bild, das noch heute die Fantasie von Autoren und Filmemachern beflügelt. „SÄBEL UND SEGELSCHIFF WURDEN GEGEN MODERNE WAFFEN UND SCHNELLBOOTE GETAUSCHT.“ 01 Einsätzen auf hoher See müssen Seestreitkräfte spätestens an der 12-Meilen-Grenze den Anker werfen, wenn sich die Anrainerstaaten querstellen. Immerhin: Ein Angriff durch Piraten gilt als Seenotfall, womit alle Schiffe, die davon erfahren, zur Hilfeleistung verpflichtet sind. Ein Notruf kann beispielsweise via Satellit oder Seefunk abgesetzt werden, zuständige Institution: die „International Maritime Organization“ der Vereinten Nationen, die dann den Rettungseinsatz koordiniert und via Bildschirm verfolgt. So konnte 2004 beispielsweise ein Piratenangriff auf die deutsche Yacht LILI MARLEEN von einem französischen Patrouillenflugzeug und der deutschen Fregatte MEckLENBuRG-VORPOMMERN abgewehrt werden. Schwimmende Festungen 2005, vor der küste Jemens: Zwei Yachten werden von Piraten attackiert, die crew der einen Yacht schießt zurück und verwundet einen Angreifer, die andere Yacht rammt ein Gummiboot, worauf die Seeräuber Fersengeld geben. Selbstverteidigung ist natürlich auch auf hoher See legitim, jedoch will das Risiko genau kalkuliert sein, bevor man zur Waffe greift, da man damit auch alle anderen Besatzungsmitglieder in Lebensgefahr bringen kann. „Die meisten kapitäne verbieten der Besatzung ohnehin das Waffentragen“, weiß Barrault zu berichten. und sind die Piraten erst einmal an Bord, dann sollte man sowieso jeglichen John-Wayne- Gedanken ab- und diplomatisches Geschick an den Tag legen. Selbstverständlich wäre es das Beste, diese erst gar nicht an Bord kommen zu lassen – nur leider kommen sie in Häfen oder vor der küste meist nächtens an Bord geschlichen. Deshalb hat beispielsweise ein unternehmen in Rotterdam Elektrozäune für Yachten entwickelt, die die ungebetenen Gäste bei Berührung mit 9.000 Volt leuchten lassen wie Piratenkracher: wirkungsvoll, aber nicht tödlich. Angriffe bei Tag und auf hoher See könnten mit einer „Lärmkanone“ abgewehrt werden – einer Art Schallprojektor, mit dem man dem Seeräuber hochfrequente Töne sozusagen „an den kopf wirft“. Die großen kähne haben zudem ein weniger aufwändiges, aber auch sehr schlagkräftiges Mittel: den

evier 37 02 03 Terror auf See So patrouillieren beispielsweise vor dem Afrikanischen Horn Fregatten und Zerstörer im Rahmen der internationalen „Operation Enduring Freedom“, um die Gewässer für die Schifffahrt zu sichern, eine fixe internationale Einheit 01 EINSCHÜCHTERUNG. Die Piraten von heute setzen auf moderne Technik. 02 IDYLLE. Ausblick von der ehemaligen Verteidigungsanlage. 03 VERTEIDIGUNG. Diese Kanone hilft gegen moderne Piraten kaum. Feuerwehrschlauch, der ganze Piratenhorden mit Nachdruck von Deck befördern kann. Mindest-Standard auf jeder (Charter-)Yacht sollte aber ein versteckter Sender sein, mit dem sich der Kurs via Satellit jederzeit verfolgen lässt. Die Jagd nach den Übeltätern sollte man dann den Experten überlassen. zur Bekämpfung der weltweiten Pirate- Inserat_BOAT-SHOWS_08 09.05.2008 11:34 Uhr Seite 1 rie gibt es aber nicht. Wie wichtig eine solche wäre, beweist allein die Tatsache, dass ein Chemie-Frachter von politisch motivierten Piraten im Handumdrehen in eine schwimmende Bombe verwandelt und in einen Hafen gesteuert werden könnte. Ein Horror-Szenario, das Assoziationen an 9/11 weckt … BOAT-SHOWS 14. – 15. JUNI 21. – 22. JUNI 28. – 29. JUNI MALETSCHEK NAUTICS MOLE WEST, NEUSIEDL AM SEE 10 – 18 UHR Tel. +43 676 338 8889 frauscher@maletschek.at www.maletschek.at BOOTE MITTENDORFER MOTOR YACHT CLUB, KAMMER BOOTE- MITTENDORFER Yachtservice . Bootsverkauf Motorbootfahrschule 10 – 18 UHR Tel. +43 664 300 3324 boote.mittendorfer@aon.at www.boote-mittendorfer.at MURENY LAKESIDE, REIFNITZER BUCHT 10 – 18 UHR Tel. +43 664 341 0131 info@mastercraft.at www.mastercraft.at TESTEN SIE DIE FRAUSCHER ELEKTROYACHTEN!

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