08 best of Seawatching mit dem Meeresbiologen OCEAN7 Meeresbiologe Dr. Reinhard Kikinger geht wieder auf Expedition – und nimmt Gäste mit auf den Luxus-Katamaran Privilége 495. Das Revier: Die Inseln um Lefkada im Ionischen Meer. Das Ziel: Erkundung der marinen Lebensräume. Neben dem Skipper und dem Meeresbiologen finden acht Gäste Platz. Termine: 20.-27.09.2008 und 27.09.-04.10.2008. Preis p.P. 985 Euro, exklusive Treibstoff, Hafen- und Liegegebühren, Verpflegung, An- und Abreise. Informationen und Buchung: www.eckeryachting. com OCEAN7 Kolumnist Luis Bentele über: Ein Mann, ein Rumpf Ausgemacht war es schnell. Herrenrunde im Mai. Runter an die türkische Riviera. Smutje spricht Türkisch. Navigator Gernot Z. nahm Wörter in den Mund wie Göcek, Rodos, Peksimet. Man roch am winterlichen Stammtisch förmlich die Goldbrasse am Schiffsgriller, fühlte schon das Weißweinglas, das von einem feuchten Mantel gleich jungfräulichem Wiesentau wie aus einer Traumwelt vor den Augen der Crew auftauchte. Die Getränkeliste schrieb sich fast von selbst, auch wenn nicht allen fünf Crewmitgliedern auf Anhieb klar war, ob die pro Mann oder für die ganze Crew gelten sollte. (Apropos: 140 Dosen Bier, 18 Fl. Rot, 18 Fl. Weiß, 3 Fl. Averna und 50 Fl. Mineralwasser.) Aber auch die würde sich je nach Durst und Laune vor Ort beliebig ergänzen lassen. Es schien also, als stünde einer schönen Phase der Routenplanung und winterlichen Vorfreude nichts mehr im Weg. Wäre da nicht der zweite Rumpf gewesen. Von dem wusste nämlich abgesehen von Josef L. keiner was. Schon gar nicht Skipper Bernhard H., der allein beim Gedanken an mehr als einen Rumpf die Nase rümpft. Argumentiert hat Mehrrumpffahrer Josef L. tapfer: „Warum soll ich langsamer segeln als prinzipiell möglich? Es gibt immer einen beziehungsfördernden bzw. -sicheren Kuschel- oder Schmoll(t)rumpf. Tiefgang ist kein Thema. Die Abstellmöglichkeiten für Sundowner usw. sind mannigfaltiger.” Argumentativ stank Bernhard ab: „Ein Einrümpfer kann nicht kopfüber im Wasser treiben, ein Einrümpfer ist die klassische Art zu segeln, etc.” Doch es nützte alles nichts. Es blieb dabei: ein Mann, ein Rumpf. Wenigstens hatte Josef L. das letzte, wenn auch etwas angeschmollte Wort: „Kats haben mehr Sexappeal, der in der Regel auf den Skipper übertragen wird.” Dass das letzte Wort von einer nicht zu unterschätzenden Gewichtigkeit sein kann, war auch in diesem Falle keine Ausnahme. Da der übernächste Mai bestimmt kommt, wollte Skipper Bernhard mal nicht so sein und willigte ein, es im Jahr darauf einmal mit dem Ding zu versuchen, das „sicher ideal für Raumschotsegeln wäre”.
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