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OCEAN7 2008-03

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Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

24 TexT und foTo

24 TexT und foTo bernHArD SCHreglMAnn wasserwandern iM süden frankreichs Der Canal du Midi in Südfrankreich bietet eine einzigartige Möglichkeit, der Hektik des Alltags zu entfliehen. hilfsbereiT. Jede Schleusenanlage ist mit einem Schleusenwärter besetzt. Mag sein, dass ein Hausboot für einen eingefleischten Motorbootfahrer ein etwas langweiliges Image hat. Mag auch sein, dass eine Hausbootreise nichts ist für Menschen, die ein volles Urlaubsprogramm suchen. Wer sich allerdings auf einen Hausboottörn auf dem Canal du Midi in Südfrankreich einlässt, hat die Garantie für ein außergewöhnliches und vielseitiges Erlebnis. Hier kann man sich wirklich „fallen lassen“ und in eine andere Welt eintauchen. Eine Welt auf einer künstlichen Wasserstraße und entlang einer nicht enden wollenden Platanenallee. Schon die Vorbereitungen auf die Reise versetzen einen in eine andere Welt: Toulouse, das spektakuläre Weltkulturerbe Carcassonne, südfranzösische kulinarische Spezialitäten, das Mittelmeer, Weinberge, Sonnenblumenfelder und, und, und. All das steht dem Wanderer auf dem Wasser offen. Der Canal du Midi ist eines der „klassischen“ Hausbootreviere der Welt. Zu verdanken haben die Franzosen dieses Meisterstück der Ingenieurkunst dem 1609 in Béziers geborenen Pierre-Paul Riquet. Er hat mit Engagement und Hartnäckigkeit erreicht, dass ab dem Jahr 1667 eine künstliche Verbindung zwischen Mittelmeer und dem Atlantik geschaffen wurde. Der Kanal

REVIER 25 FLEXIBEL. STRECKENANGABE. Dieser demontierbare Bei jeder Schleuse Windgenerator hängt fi nden am sich Spifall metergenaue über dem Distanzangaben Vordeck. bis zur nächsten Anlage. CARCASSONNE. Die gewaltige Burganlage wurde in das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen. Meisterstück der Ingenieurkunst des 17. Jahrhunderts. GEMÜTLICH. Das Schleusen ist auch für Laien nicht allzu schwer. Atlantischer Ozean Bordeaux Toulouse Carcassone Spanien BÉZIErs SETÉ Mittelmeer Weltkulturerbe Carcassonne Die Stadt Carcassonne wird beherrscht von einer imposanten Burganlage, die wohl einzigartig in Europa ist. Deshalb wurde die Anlage auch in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgenommen. Zehntausende Besucher pro Jahr bewundern die Anlage, deren guter Zustand überrascht. Das ist allerdings auf sehr weitreichende Wiederaufbau- und Sanierungsmaßnahmen zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurückzuführen. Die Burgstadt selbst liegt auf einer Anhöhe und erlaubte durch die Jahrhunderte die Kontrolle von Handelswegen zwischen Atlantik und Mittelmeer. Verschiedene Funde deuten auf die Existenz einer Niederlassung schon im 6. Jahrhundert v. Chr. hin. Die Römer errichteten im 3. Jahrhundert n. Chr. einen von Türmen fl ankierten Mauerring. Um 1100 wurde das heutige Grafenschloss errichtet. Innerhalb der Burgstadt bilden seine Mauern ein Rechteck, das von fünf Türmen und einem trockenen Graben beschützt wird. Die ehemals hölzernen Hürden wurden im 19. Jahrhundert teilweise rekonstruiert. Das Eingangstor verschlossen zwei Fallgatter und eine eisenbeschlagene Tür, die von verschiedenen Personen bedient werden mussten, um Verrat zu verhindern. So wurden im Laufe der Jahrhunderte weitere Teile hinzugefügt, bis das jetzige gewaltige Ausmaß der Anlage erreicht wurde. Faszinierend ist, dass es sich bei der Festungsanlage quasi um ein befestigtes Dorf handelt, mit Geschäften, Lokalen und einer gotischen Kathedrale. Das ist auch heute noch so. Der Besucher kann innerhalb der Festung in Hotels wohnen und dort auch einkaufen. Innerhalb der Festung gibt es dann noch eine eigens befestigte Burg, die durch die Jahrhunderte der letzte Zufl uchtsort vor Belagerungen war. Von diesen gab es genug, denn Carcassonne war in dieser Zeit Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Mit der Verlegung dieser Grenze nach Süden verlor die Burg auch ihre Bedeutung und begann zu verfallen. Erst mit der erwähnten Rekonstruktion konnte diese Entwicklung gestoppt werden. Die Kulisse ist heute noch imposant, nicht nur bei Tag, sondern auch bei Nacht, wenn die Mauern und Türme im Scheinwerferlicht erstrahlen. Carcassonne auszulassen wäre in jedem Fall ein großer Fehler.

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